| 6.2 Turniervoraussetzungen |
| 6.2.1 Auszuwertende Turniere |
Die Auswertung offizieller Turniere im Bereich des DSB ist obligatorisch. Voraussetzung für andere Turniere ist, dass die Absicht der DWZ- oder Elo-Auswertung vor Beginn des Turniers den Spielern bekannt gegeben wurde. Über Ausnahmen entscheidet vor Turnierbeginn die Wertungszentrale des DSB. Die Teilnehmer an Auslandsturnieren sind gehalten, die Veranstalter zur Einsendung der Turnierergebnisse an die Wertungszentrale des DSB aufzufordern.
| 6.2.2 Bedenkzeiten |
Eine von der Festlegung der Zeitkontrollen unabhängige Gesamtbedenkzeit von mindestens 90 Minuten pro Spieler und Partie sowie die Notationspflicht nach Artikel 8 der FIDE-Spielregeln sind grundsätzliche Voraussetzung. Die erste Zeitperiode mit einer Mindestanzahl von Zügen muss mindestens 60 Minuten umfassen, wobei das Spieltempo von 90 Sekunden pro Zug und Spieler nicht unterschritten werden darf. Erhält der Spieler zu ihrer Hauptbedenkzeit von 60 Minuten eine zusätzliche Bedenkzeit pro Zug, so muss diese mindestens 30 Sekunden betragen (im Aufschub-Modus 45 Sekunden).
Lediglich für offizielle Jugendmeisterschaften gilt eine davon abweichende Regelung: Eine Stunde Mindestbedenkzeit pro Spieler und Partie für die Klassen U12 und U10. Hiervon sind keine Ausnahmen zugelassen.
| 6.2.3 Turnierarten |
Neben dem Auswertungsauftrag für die unter
3.2.2 genannten Turniere
sind zwei weitere Arten von besonderer Wichtigkeit.
6.2.3.1 Vereinsturniere
Die möglichst fortlaufende Auswertung von Vereinsturnieren ist dringend erwünscht. Die
Entscheidung darüber treffen die Vereine selbst. Der Wertungsreferent geht davon aus, dass
jedes Vorstandsmitglied eines Vereins zur Auswertungsveranlassung befugt ist und
Fortsetzungen in den Folgejahren gewünscht werden. Neue Vereinsmitglieder sind über die
geübte Auswertungspraxis vom Verein zu informieren (siehe
7.6.1.1).
6.2.3.2 Offene und Einladungsturniere
Über die Auswertung von offenen und Einladungsturnieren entscheiden die Veranstalter, die
bereits in der Ausschreibung - jedenfalls aber rechtzeitig vor Turnierbeginn - die spätere
Einreichung zur DWZ-Auswertung öffentlich bekannt zugeben haben (siehe
7.6.1.1). Sie haben sich auch an den Kosten für die DWZ-Auswertung
zu beteiligen (siehe
2.5.2 und
7.3.4).
6.2.3.3 Mannschaftskämpfe
Mannschaftsmeisterschaften verschiedener Klassen, für die derselbe Wertungsreferent
zuständig ist, sollen einschließlich eventueller Stichkämpfe als ein Turnier behandelt
werden, um die Berechnugsaufspaltung bei Ersatzspielern zu vermeiden.
6.2.3.4 Geteilte Turniere
Vor- und Hauptrunde eines Turniers werden auswertungsmäßig wie zwei Turniere behandelt.
Unterbrochene Turniere gelten auch bei längerer Zwischenpause als ein Turnier.
6.2.3.5 Zweikämpfe
Wenn beide Spieler eines Zweikampfes vorher DWZ besitzen, wird das Ergebnis in analoger
Anwendung der Regeln ausgewertet. Es kann keine Berücksichtigung erfolgen, wenn einer der
Gegner ungewertet war, weil der andere selbst bei jedem beliebigen Ergebnis unter Einrechnen
der 1. DWZ seines Kontrahenten keine Spielstärkeänderung erfährt.