| 4.10 Die richtige zeitliche Einordnung |
Verspätet bzw. parallel ausgewertete unterschiedliche Turniere oder die nachträgliche
Berichtigung von Fehlern machen es zur Erfüllung der in
3.2.4
festgelegten richtigen Auswertungsreihenfolge notwendig, nachträglich zusätzliche oder
geänderte Auswertungen einzufügen (siehe jedoch
6.3).
Dies ist nur dann in einwandfreier Weise möglich, wenn folgende Daten bekannt sind:
- Datum der letzten Runde
- Ro, das ursprünglich (zeitlich falsch) eingesetzt wurde
- n für die Anzahl der berücksichtigten Partien
- W als Anzahl der erzielten Punkte, sowie entweder We, das aufgrund des
ursprünglichen Ro errechnet wurde oder eine Liste mit allen Einzelresultaten der letzten
Zeit.
Eine Korrekturmaßnahme für einen einzelnen Spieler führt nicht notwendigerweise zur
Neuberechnung des betreffenden Turniers.
| 4.10.1 Verwendung von We |
4.10.1.1 Normalfall einer Einfachkorrektur
Wenn die einzelnen Partie-Ergebnisse nicht vorliegen, muss mit Durchschnittswerten
gerechnet werden, was jedoch bei den vorauszusetzenden geringeren R
o-Differenzen
keine Qualitätseinbuße bedeuten wird.
Zunächst wird aus W
e / n die durchschnittliche Gewinnwahrscheinlichkeit P ( x 100
= theoretisch zu erwartende Gewinnprozente) errechnet. Mit dieser erhält man aus der Tabelle
Anhang 2.2 die zugehörige Wertungsdifferenz D. Addiert man D zu R
o (bei weniger
als 50%igem Gewinn) oder subtrahiert man es davon (bei mehr als 50%igem Gewinn), so erhält
man R
c, die durchschnittliche Spielstärke der Gegner.
Von dem neu einzusetzenden, richtigen R
o-Wert wird das errechnete R
c
subtrahiert und die erhaltene Wertungsdifferenz D liefert über Tabelle
Anhang 2.1 jetzt
umgekehrt die korrigierte durchschnittliche Gewinnwahrscheinlichkeit P. Diese, mit n
multipliziert, ergibt das neue, verbesserte W
e, mit dem dann auf die übliche
Weise das nun richtige R
n bestimmt wird.
4.10.1.2 Durchführung von Folgekorrekturen
Sind nach der fehlenden oder zu korrigierenden Auswertung bereits mehrere Folgeauswertungen
durchgeführt worden, so müssen diese der Reihe nach mit dem korrigierten R
o aus
der jeweils davor liegenden Wertung nach dem beschriebenen Verfahren verbessert werden, bis
auch die aktuelle Wertung einwandfrei ist.
4.10.1.3 Spezialfälle bei Anfangswertungen
Bei Erstauswertungen ist die Bestimmung von W
e nicht möglich.
Liegen durch Parallelberechnung zwei Anfangswerte mit jeweiligem Index = 1 vor, so bleibt
die dem zuerst beendeten Turnier zugeordnete Berechnung bestehen. Mit dem hierbei erhaltenen
R
o muss eine normale Neuberechnung des Folgeturniers vorgenommen werden.
Handelt es sich bei den Parallelberechnungen um Zusammenfassungen mehrerer Teilergebnisse
und Restpartien, bei denen die zeitlichen Zuordnungen unbekannt oder gänzlich durcheinander
geraten sind, so wird die gültige DWZ durch gewichtetes Mitteln anhand der gespielten
Partienzahlen n
1, n
2 .... n
x aus mehreren vorliegenden R
o bestimmt.
Wurden bei einer Erstauswertung zeitlich davor liegende, zum Auswertungstermin aber noch
gültige Restpartien irrtümlich nicht mitverwendet, so muss die Erstauswertung unter
Einbeziehen dieser Restpartien wiederholt werden.