30. Juli - 13. August 1950 in Sömmerda

Senior Elstner - Junior Fuchs

Stichkampf bei den Frauen

Die vom 30. Juli bis zum 18. August 1950 im Kulturhaus "1. Mai" der Rheinmetall-Borsig SAG. in Sömmerda (Thür.) ausgetragenen Schachmeisterschaften der DDR waren hervorragend organisiert und wurden ein voller Erfolg. "Ich habe noch nie in so schönen Räumen ein Schachturnier gespielt", sagte der Berliner Seniorenmeister Rudolf Elstner. Villeicht inspirierte ihn dies zu seinem Turniersieg; diesmal glückte es ihm jedenfalls, einen Vorsprung vor den anderen (der sich bis auf 3 Punkte belief!) bis zum Schluß zu halten. Mit 8½ aus den ersten 9 und nur 3 Punkten aus den letzten 7 Partien war er allerdings auch in diesem Turnier nahe daran, nicht "durchzuhalten". Aber der Vorsprung war zu groß, und so blieb der Vorjahressieger Wolfgang Pietzsch, Zittau, um ½ Punkt zurück, obwohl er u.a. auch den Turniersieger in einer gläzend gespielten Partie schlug.

Zwei Punkte und mehr beträgt also der Abstand der übrigen Teilnehmer. Platz hatte in diesem Turnier wenig Glück; Zirngibl war schwer zu schlagen, gewann allerdings auch nur selten. Bei Dr. Herrmann machte sich die mangelnde Kondition geltend. Besondere Erwartungen galten dem Sieger von Grethen, Nüsken; doch war ihm Caissa diesmal nicht wohlgesonnen.

Berthold Koch, Berlin, mußte nach der 6. Runde wegen einer schweren Ischias-Erkrankung vom Turnier zurücktreten; aus dem gleichen Grunde war Kübart, Leipzig, an der Teilnahme verhindert.

Tabelle

Pl. Spieler Ort 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 Pkt. 1. Rudolf Elstner Berlin x 0 1 1 1 ½ 1 1 0 0 1 ½ 1 ½ 1 1 1 11,5 2. Wolfgang Pietzsch Zittau 1 x 0 1 0 0 1 1 ½ ½ 1 1 ½ 1 ½ 1 1 11,0 3. Hans Platz   0 1 x 0 1 ½ 0 1 1 0 1 ½ 1 1 1 0 0 9,0 4. Albert Zirngibl   0 0 1 x ½ 1 0 ½ 1 1 ½ ½ ½ 1 ½ ½ ½ 9,0 5. Dr. Ludwig Herrmann   0 1 0 ½ x ½ 1 0 0 ½ 0 1 1 ½ 1 1 1 9,0 6. Rolf Schlieder   ½ 1 ½ 0 ½ x ½ ½ 0 ½ 0 1 ½ 1 ½ ½ 1 8,5 7. Fritz Nüsken   0 0 1 1 0 ½ x 1 ½ ½ 1 0 1 0 0 1 1 8,5 8. Klaus Müller   0 0 0 ½ 1 ½ 0 x ½ 1 1 ½ 0 ½ 1 1 1 8,5 9. Hartmut Kauder   1 ½ 0 0 1 1 ½ ½ x 1 ½ ½ 0 0 1 0 ½ 8,0 10. Georg Stein   1 ½ 1 0 ½ ½ ½ 0 0 x 0 ½ ½ 1 1 1 0 8,0 11. Hugo Hunte   0 0 0 ½ 1 1 0 0 ½ 1 x 1 0 ½ ½ 1 ½ 7,5 12. Arno Otto   ½ 0 ½ ½ 0 0 1 ½ ½ ½ 0 x ½ ½ 1 ½ 1 7,5 13. Kurt Krause   0 ½ 0 ½ 0 ½ 0 1 1 ½ 1 ½ x ½ 0 1 0 7,0 14. Erich Burkhardt   ½ 0 0 0 ½ 0 1 ½ 1 0 ½ ½ ½ x 1 ½ ½ 7,0 15. Otto Ruppe   0 ½ 0 ½ 0 ½ 1 0 0 0 ½ 0 1 0 x ½ 1 5,5 16. Bruno Ullrich Berlin 0 0 1 ½ 0 ½ 0 0 1 0 0 ½ 0 ½ ½ x 1 5,5 17. Wilhelm Grosser   0 0 1 ½ 0 0 0 0 ½ 1 ½ 0 1 ½ 0 0 x 5,0 18. Berthold Koch Berlin   0 ½ 1 1   1           0         Rü.

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Hauptturnier

Recht gut besetzt war auch das Hauptturnier, in dem Knothe, Stadtroda, und Schmidt, Leipzig, sich einen spannenden Wettlauf um den Sieg lieferten. Mit etwas Glück konnte Knothe die letzte Partie gegen Schmidt gewinnen und so mit 15½ Punkten vor Schmidt 14½ den Sieg erringen.

Pl. Spieler Ort Pkt. 1. Karl Knothe Stadtroda 15,5 2. Schmidt Leipzig 14,5 3. Schiffler Aue 11,5 4. Maaß Berlin 11,5 5. Hartmann Staßfurt 11,0 6. August   10,0 7. Buchholz   9,5 8. Blechschmidt *   9,0 9. Seiffert Berlin 8,5 10. Jahr   8,5

Anmerkung: * Senior des Turniers

Die ersten Schachmeisterschaften der DDR (Veranstalter: Deutscher Sportausschuß, Spartenleiter Gustav Müller; Organisation: Jakob Baumann, Erfurt; Technische Leitung: Heinz Ruck, Leipzig) sind vorüber. Die Organisation fand bei allen Teilnehmern Dank und Anerkennung. Nur wurde der Wunsch geäußert, in Zukunft jeweils täglich nicht mehr als eine Runde auszutragen und auf die spielfreien Tage dafür zu verzichten. In Sömmerda wurden mehrfach zwei Runden am Tage gespielt.

Quelle: Deutsche Schachblätter 9/1950, S.131f

1. DDR-Meisterschaft - der Frauen
1. DDR-Meisterschaft - der Jugend

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