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Deutsch-Russischer Jugendaustausch 2010
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von Jürgen Mazarov und Achudhan Karunaharamoorthy

  Eine Kulturenbegegnung in der Karnevalszeit

Vom 9. bis zum 16. Februar wurde das Jugendgästehaus Central im Berliner Stadtteil Wilmersdorf Treffpunkt Jugendlicher aus zwei Ländern, nämlich Russland und Deutschland.

Hintergrund dieser Veranstaltung ist eine deutsch-russische Partnerschaft, die 2008 mit einer Fahrt der Deutschen Delegation nach Obninsk, einer Stadt bei Moskau, eingeleitet wurde und nun durch die Rückeinladung nach Berlin fortgeführt wurde. Eine ähnliche Partnerschaft besteht mit Frankreich bereits seit vielen Jahren (sehr erfolgreich!) und nun soll so ein Projekt auch mit Russland, einer solch schachbegeisterten und auch erfolgreichen Nation auf die Beine gestellt werden. Ziel dieser Veranstaltung ist es einerseits gemeinsam Schach zu trainieren und auch gegeneinander zu spielen. Ziel ist es aber vor allem auch neue Leute und eine andere Kultur kennen zu lernen.

Da es die erste Fahrt der Russen nach Deutschland im Rahmen dieser Partnerschaft war und Kultur im Mittelpunkt stehen sollte, wurden auch Austragungsort und Programm dazu passend gewählt. Der Geschäftsführer der Deutschen Schachjugend und Leiter des Austausches auf deutscher Seite, Jörg Schulz, lud in die deutsche Hauptstadt ein. Wo sonst kann man so viel über die deutsche und vor allem deutsch-russische Kultur und Geschichte lernen wie in Berlin? Dementsprechend enthielt das Programm auch zahlreiche Ausflüge zu verschiedensten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die zum Teil auch von einem der Teilnehmer, dem Berliner Jugendsprecher Achudhan organisiert wurden. Es konnte sogar ein Besuch der Berlinale, sowie des Rosenmontagszugs (in Berlin schon am Sonntag) eingebaut werden.

Desweiteren bot das Programm aber natürlich auch Schachtraining und mehrere Vergleichskämpfe mit verschiedenen Bedenkzeiten. So wurde geblitzt, Schnellschach gespielt, sowie jeweils zwei Halbstundenpartien gegen eine Berliner Auswahl ausgetragen. Auch bei der Organisation der Trainingseinheiten und der Vergleichskämpfe hat Achudhan erfolgreich mitgewirkt. Ich selbst war bei der Veranstaltung als Übersetzer tätig.

Den russischen und deutschen Jugendlichen wurde zudem abends Freizeit geboten, in der man die Anderen noch mal durch ein unbeschwertes Gespräch auf eine andere Weise kennen lernen konnte. Auch die zwei mitgereisten russischen Betreuer, der Leiter auf russischer Seite, Igor Popelyshev, und eine mitgereiste Mutter, die nebenbei Rektorin eines durchschnittlichen Schachklubs (ca. 500 Mitglieder!) ist, standen gerne zu Gesprächen bereit, so dass wir eine Menge über das russische Schachsystem und die berüchtigte russische Schachschule erfuhren.

Soviel zum deutsch-russischen Jugendaustausch im Allgemeinen. Ich bedanke mich herzlich dafür, an dieser Veranstaltung teilgenommen haben zu dürfen und kann allen Jugendlichen nur empfehlen, bei der nächsten Begegnung die Chance wahrzunehmen und unsere russischen Schachfreunde näher kennen zu lernen, da dies eine einmalige Erfahrung ist, die man so schnell nicht vergisst.

Es folgt eine Fotogeschichte von Achudhan in der man näheres über unseren Aufenthalt in Berlin erfährt.

Leonid (rechts) vom Schachklub Königsspringer Iserlohn hilft den beiden Russen bei der Übersetzung der Speisekarte des Italieners. Unsere Gäste sprachen alle kein Deutsch und nur wenige konnten brockenhaft Englisch. Russischkenntnisse waren zwar keine Voraussetzung für die deutschen Teilnehmer, jedoch unter diesen Bedingungen äußerst empfehlenswert.

Die russischen Jugendlichen waren noch nie zuvor in Deutschland gewesen. Bei den Sightseeing Touren durch die Stadt gab es immer wieder offene Münder und großes Erstaunen über die Sehenswürdigkeiten, die Berlin anzubieten hat. DSJ-Geschäftsführer Jörg Schulz (verdeckt) gab ihnen vor Ort viele Informationen zur geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklung Deutschlands, die die Teilnehmer wissbegierig aufnahmen. Als Dolmetscher stand ihm Jürgen (links) von der Schachgesellschaft Bochum pausenlos zur Seite.

Beim Besuch des Europa-Centers am berühmten Kudamm stießen wir auf die 13 Meter hohe "Uhr der fließenden Zeit". Entworfen wurde die moderne Wasseruhr 1982 vom Franzosen Prof. Bernhard Gitton. Auf dem Foto zeigt sie 15.38 Uhr an. Und wir mussten unbedingt bis 16.00 Uhr warten, um zu sehen, wie sich die einzelnen Gefäße entleeren und eine neue Stunde angezeigt wurde.

Nach der ersten Stadtbesichtigung ging es weiter nach Westend zu TuS Makkabi Berlin, wo uns IM Alexander Lagunow zu einem Simultan einlud. Insgesamt gewann er 17 Partien und gab 5 Remisen ab. Das Ergebnis lautete am Ende 19,5:2,5. Ein riesen Dankeschön geht an Makkabi für die herzliche Einladung und hervorragende Organisation dieser Veranstaltung.

Schachtalent Yuri Eliseev (links) luchste dem Meister ein Remis ab.

Tochter Elina (mitte) - U12 Deutsche Meisterin 2009 - kennt ihren Vater zwar gut, aber für einen Punkt reichte es leider (noch) nicht. Nina (links) vom Oberhausener Schachverein scheint auch nicht ganz zufrieden mit ihrer Stellung zu sein.

Über die dunklen Seiten der deutsch-russischen Beziehungen wurde ebenfalls intensiv diskutiert, vor allem über den Zweiten Weltkrieg und ihre Folgen für Deutschland und besonders die Stadt Berlin. Dazu besuchten wir unter anderem das Sowjetische Ehrenmal zum Gedenken der gefallenen Soldaten der Roten Armee an der Straße des 17.Juni.

Der Pressesprecher der Russischen Botschaft bot uns eine Führung durch das prachtvolle Botschaftsgebäude an der Straße Unter den Linden an. Dort sahen wir unter anderem Konferenzsäle, an denen historisch wichtige Entscheidungen getroffen wurden und das Zimmer, wo sich Bundeskanzlerin Merkel und Ex-Präsident Putin zum ersten Mal trafen.

Ein Gruppenfoto im Konzertsaal der Russischen Botschaft

Für den Eintritt zur Reichstagskuppel mussten wir zwar eine halbe Stunde in der Kälte frieren, doch das Warten wurde belohnt mit einer beeindruckenden Innenarchitektur und einem wunderschönen Ausblick auf das Regierungsviertel und die Stadt Berlin.

Im Hauptbahnhof lief die Ausstellung der United Buddy Bears. Künstler aus über 140 unterschiedlichen Nationen bemalten 2 Meter hohe Bären im Zeichen der Toleranz und der Verständigung zwischen Völkern, Kulturen und Religionen.

Berlin war ein idealer Ort für Jugendliche, um am Abend noch etwas zu unternehmen. Zu unserem Erstaunen hatten einige der Gäste aus Russland zuvor noch nie ein Queue in der Hand gehalten, geschweige denn eine Partie Billard gespielt - für einen deutschen Jugendlichen unvorstellbar!

Am Freitag lud uns FIDE-Schachtrainer und IM Michael Richter (links) zum Training in seine Schachschule in den Räumen der Schachpinguine ein. Die Schule, die Michael gemeinsam mit FM Julia Belostotska seit 2005 erfolgreich leitet, ist einzigartig in seiner Art und äußerst beliebt unter den Berliner Kindern und Jugendlichen. Nach dem Training forderte Schachtalent Yuri den Meister gleich zu einer Blitzpartie heraus und brachte ihn dabei ganz schön ins Schwitzen.

Am Samstagmorgen fuhren wir zuerst zum Checkpoint Charlie, dem bekannten Grenzübergang zwischen dem amerikanischen und sowjetischen Sektor. Danach ging es gleich weiter zur Berliner Mauer und der East Side Gallery, der größten Open Air Galerie der Welt.

Weltberühmt ist das Gemälde vom russischen Maler Wrubel mit dem "Bruderkuss" von Honecker und Breschnew.

Bei den Stadtrundfahrten hatten wir mit dem ungewöhnlich kalten Winter zu kämpfen. Selbst die an niedrige Temperaturen gewöhnten Russen zogen sich sehr warm an. Im Hintergrund seht ihr die Oberbaumbrücke, die die Spree überquert und somit die Ortsteile Friedrichshain und Kreuzberg verbindet.

Am Samstagnachmittag fand ein Vergleichskampf der Berliner Schachjugend gegen die Teilnehmer des deutsch-russischen Austausches in den Räumen des Schachclub Kreuzbergs statt. Gespielt wurden zwei Runden mit 30 Minuten Bedenkzeit. An Brett 8 spielte Margarita Kostré (rechts)- U14 Berliner Meisterin 2009 gegen Alena.

Der Kreuzberger Florian Kämmler (links) nutzte den Heimvorteil aus und gewann seine erste Partie gegen Mikhail.

In den hinteren Brettern wurde hart gekämpft. Moritz Gressmann (links) brachte als bester Berliner ganze zwei Punkte für sein Team. Gegen seine Gegnerin Anastasija hatte Richard Pixa (rechts) allerdings einige Schwierigkeiten.

Valeria Velina - U16 Berliner Meisterin - musste sich ihrem russischen Gegner Oleg ebenfalls geschlagen geben. Für sie hieß es 0:2.

An Brett drei verteidigte sich Alexei Kropman (rechts) gegen seinen 200-ELO-Punkte stärkeren Gegner Leonid aus Dortmund und erreichte ein Remis.

An den Spitzenbrettern der Berliner Mannschaft spielten die Bundesligisten Georg Kachibadze (rechts) und IM Ilja Brener (links). Georg gewann gegen Jürgen aus Dortmund 1,5:0,5., Ilja spielte 1:1 gegen Yuri.

In der zweiten Partie gegen Yuri übersah Ilja (Weiß) bei seinen Berechnungen eine kleine taktische Feinheit, wodurch er die Partie verlor. (Schwarz am Zug)

Gespannt warten alle auf die Ergebnisverkündung durch Betreuer Igor. Am Ende besiegten die Teilnehmer der deutsch-russischen Jugendbegegnung die Auswahlmannschaft der Berliner Schachjugend klar mit 18 zu 10. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an Werner Ott vom Schachclub Kreuzberg für die Bereitstellung ihrer Räume.

Der Rosenmontagszug auf dem Kudamm war eines der Highlights der ganzen Woche – vor allem für die Russen. Wir amüsierten uns über die lustigen Kostüme, aßen Grillwürste und die Umzugswagen warfen uns reichlich Schokolade, Bonbons und andere Süßigkeiten zu. Unsere russischen Freunde fuhren mit fünf prall gefüllten Plastiktüten zurück in ihre Heimat.

Am Montagmorgen bekamen wir eine interessante Trainingseinheit mit dem erfahrenen FIDE-Trainer und FM Wilhelm Schlemermeyer (links). Das Hauptthema war Turmendspiele mit einem Rand-Freibauern und welche unterschiedlichen Gewinnpläne man entwickeln kann. Besonders gefallen hat uns, dass wir die Stellung selbst analysieren und so unsere eigenen Ideen entwickeln konnten.

Nach dem Training besuchten wir die Internationalen Filmfestspiele Berlin (kurz: Berlinale) am Zoo Palast am Zoologischen Garten. Die Berlinale, die jeden Februar stattfindet, zählt zu den weltweit wichtigsten Festivals der Filmindustrie. Wir sahen uns die Deutschlandpremiere des dänischen Films "Superbror" (deutsch: Superbruder) an, was sich als gute Wahl erwies. Denn obwohl unsere Gäste weder Deutsch, Englisch oder gar Dänisch sprachen, war der Film für sie sehr leicht verständlich.

Zum Abschluss der Fahrt gingen wir am Abend noch ins Bowling-Center...

...doch selbst die besten Posen halfen nicht...

... gegen Bowling-Großmeister Jörg Schulz, der uns alle locker gegen die Wand spielte! Wir Jugendlichen haben wohl noch eine Menge über die Welt zu lernen.

Am Abend vor dem Abflug dachte keiner so Recht ans Schlafengehen. Lieber unterhielten wir uns, spielten Karten und blitzten bis tief in die Nacht, denn am nächsten Tag würde es schon den Abschied von unseren russischen Freunden heißen. Dann hieß es Auf Wiedersehen oder wie die Russen sagen ! (ausgesprochen etwa: do swidanija)

Ich persönlich war sehr glücklich darüber, den russischen Jugendlichen Deutschland und vor allem Berlin zeigen zu dürfen. Ein riesengroßes Dankeschön geht an Andreas, Leonid und besonders Jürgen, die die ganze Fahrt über geduldig zwischen den Deutschen und Russen als Dolmetscher fungierten. Zuletzt meine Empfehlung an alle Jugendlichen, unbedingt einmal an dieser oder an der deutsch-französischen Jugendbegegnung teilzunehmen, denn diese Erfahrungen sind einmalig, unvergesslich und ihr werdet viele Freundschaft schließen - garantiert!

Anmerkung: Fotos von Achudhan, Andreas, Vladt und Alena



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