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Weltmeisterschaften Die U20-WM-Titel gehen nach Polen und Peru
Weltmeisterschaften

15.08.2011
Das Endklassement der U20-Weltmeisterschaft im indischen Chennai ist aus deutscher Sicht eher bescheiden. Niclas Huschenbeth vom Hamburger SK belegte in der Kategorie "Open", wo von den insgesamt 142 Teilnehmern immerhin 18 Großmeister waren, nach 13 Runden mit 7,5 Punkten Platz 28. Bei den Mädchen dürfte Diana Hannes von Medizin Erfurt mit ihren 6,0 Punkten und Rang 49 - hier spielten 69 junge Damen um die WM-Krone in ihrer Altersklasse - sogar richtig enttäuscht gewesen sein.

Die WM-Titel - bei den Jungen wurde er zum 50. Mal vergeben, nachdem der Jugoslawe Borislav Ivkov 1951 in England die Premiere gewonnen hatte, was 1982 der Polin Agnieszka Brustman bei den Mädchen vorbehalten blieb - gingen nach Polen und Peru. Doch das Dariusz Swiercz und Deysi Cori (Foto: Turnierseite) zu Titelehren gekommen sind, dürfte dann letztlich kaum eine Überraschung gewesen sein. Doch der Reihe nach...
Der junge Pole (31. Mai 1994) aus Tranowitz gilt in unserem Nachbarland als Schach-"Wunderkind". Immerhin ist er bisher der jüngste polnische Großmeister aller Zeiten - und das mit 14 Jahren und sieben Monaten. In der Setzliste lediglich von Rang 9 aus gestartet, hatte er sicherlich auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, denn mit keinem der drei Großmeistern jenseits der 2600er Elo-Grenze - Maxim Matlakow (2632), Sanan Sjugirow (beide Russland/2629) und Ivan Lopez Salgado (Spanien/2626) - wurde er gepaart. So ging es allerdings auch dem mit 10,5 Zählern punktgleichen Vizeweltmeister Robert Hovhannisjan aus Armenien. Das direkte Duell der beiden endete in Runde 11 remis, was Dariusz insofern unter Druck setzte, unbedingt die beiden letzten Partien gewinnen zu müssen. Und der 17-Jährige, der einst bei seinem Großvater das Schachspielen gelernt hatte, war nervenstark genug. Am Ende gab die Gegnerschnittwertung (2441/2437) nicht unverdient zu seinen Gunsten den Ausschlag. Die Konkurrenten von Dariusz Swiercz hatten nämlich nach 13 Runden zusammen 62 Elo-Punkte mehr. Nach Bronze im Vorjahr also nun Gold für das polnische Supertalent, der bei den U20-Titelkämpfen noch drei Mal starten könnte - wenn er denn will. Was für Perspektiven...

Für unseren Niclas bleibt dagegen im kommenden Jahr noch eine zweite Chance. Dass er einen tolle erste Halbzeit mit 5 aus 6 hingelegt hat, sollte er in jedem Fall als positives Erlebnis mitnehmen. Die folgenden beiden Niederlagen gegen den späteren Vizeweltmeister Hovhannisjan und den Spanier Salgado waren dann wohl die entscheidenden Knackpunkte. Nach eigenen Worten ist es sein Ziel und Ansporn, gegen Stärkere zu spielen und zu gewinnen. Letzteres gelang dem Soldaten der Bundeswehr-Sportfördergruppe in Chennai leider dann noch nicht wie erhofft. Doch ehrgeizig genug ist er fraglos, wie seine folgende Aussage in der Zeitschrift KARL Heft 2/2011 belegt: "Ich analysiere meine Partien regelmäßig, um wortwörtlich aus meinen Fehlern zu lernen. Am wichtigsten bei der Analyse ist für mich, warum ich diesen und jenen Fehler gemacht habe und wie er zustande kam - habe ich etwas übersehen oder die Stellung falsch beurteilt. War es ein psychologischer Fehler oder habe ich vielleicht in einer kritischen Position zu wenig Zeit aufgewendet. Es gibt viele Möglichkeiten. Meiner Meinung nach geht es im Schach vor allem darum, Fehler zu vermeiden. Mann kann sich oft den zweit- oder drittbesten Zug erlauben, aber nicht den zehnt- oder zwanzigbesten."

Der Erfolg von Dariusz Swiercz ist im Übrigen alles andere als ein Zufall, denn vor allem im letzten Jahrzehnt ist der Leistungssprung im polnischen Nachwuchsbereich nicht zu übersehen. Es wäre daher für die Verantwortlichen des DSB-Nachwuchses durchaus sinnvoll, die möglichen Gründe dieses Aufschwungs zu hinterfragen und außerdem im Rahmen der bilateralen Beziehungen Erfahrungen auf diesem Gebiet gezielter auszutauschen. So, wie es jetzt vom 25. bis 31. August in Spala die polnische und deutsche Nationalmannschaft der Frauen bei einem gemeinsamen Trainingslehrgang praktisch vormacht.

Auch die Peruanerin Deysi Cori (2. Juli 1993) ist ein echtes Ausnahmetalent. Vor zwei Jahren gewann sie in Antalya/Türkei bereits die U16-Mädchen-Weltmeisterschaft, wobei ihr Bruder Jorge damals den U14-Titel bei den Jungen holte. Im gleichen Jahr gab es dazu noch Silber beim U20-Championat. An 3 gesetzt, erspielte sich die junge Frauen-Großmeisterin aus Südamerika schließlich 11/13. Und doch war Deysi auch vom Glück begünstigt, denn während sie in der letzten Runde die Georgierin Keti Tstsalaschwili bezwang, verlor die bis dahin mit einem halben Punkt führende Olga Girja ihre Partie mit Weiß überraschend gegen die Inderin Rout Padmini. So blieb der Russin wie schon im Vorjahr erneut Platz 2 vor der eigentlichen Favoritin Nazi Paikidze aus Georgien, die sich ganz sicher mehr erwartet hatte bei einem Championat, dass in der Schachwelt einen hohen Stellenwert besitzt und nicht zuletzt als Königsklasse gilt. Wen wundert es da, dass auch der amtierende Weltmeister Viswanathan Anand zur Eröffnung erschien - nicht nur, weil das einstige Madras, wie Chennai einmal hieß, seine Heimatstadt ist, wo er seine ersten Schritte auf dem Schachbrett machte.

Endplatzierungen (nach 13 Runden) TOP 10

Open: Swiercz (Polen) 10,5 Punkte, 2. Hovhannisjan (Armenien) 10,5, 3. Grover (Indien) 9,5, 4. Robson (USA) 9,0, 5. Salgado (Spanien) 9,0, 6. Durarbejli (Aserbaidschan) 9,0, 7. Sethuraman (Indien) 9,0, 8. Goganow (Russland) 9,0, 9. Ter-Sahakjan (Armenien) 8,5, 10. Kowaljew (Weißrussland) 8,5.

Mädchen: 1. Cori (Peru) 11,0 Punkte, 2. Girja (Russland) 10,5, 3. Paikidze (Georgien) 9,5, 4. Padmini (Indien) 9,0, 5. Özturk (Türkei) 9,0, 6. Bulmaga (Rumänien) 8,5, 7. Kulkarni (Indien) 8,5, 8. Mammadowa (Aserbaidschan) 8.0, 9. Nakhbajewa (Kasachstan) 8,0, 10. Lkhamsuren (Mongolei) 8,0.

[Ergebnisse Open]
[Ergebnisse Mädchen]
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Veröffentlicht von Raymund Stolze



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