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Frauen-Länderkampf 2011 Deutschland - Ukraine
Nationalmannschaft
08.08.2011
Sizilianischer Schiffbruch für Ukraine ...
Als ich kurz nach 10 Uhr in die Live-Übertragung des Veranstalters einstieg, da traute ich meinen Augen kaum: Die ukrainischen Frauen, die in Runde 2 des Länderkampfes gegen Deutschland komplett Schwarz spielen mussten, hatten viermal zur Sizilianischen Verteidigung gegriffen. Ob das eine gute Wahl gegen den Doppelschritt des Königsbauern von Elena Lewuschkina (Foto: Franz Gärtner), Sarah Hoolt und Elisabeth Pähtz an den Brettern 1, 2 und 4 bei den Frauen sowie im Nachwuchs-Duell gegen Filiz Osmanodja sein würde, sollte sich noch zeigen.
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Nun, zumindest für Inna Janowskaja-Gaponenko ging das gegen Elena gründlich schief - Niederlage nach 28 Zügen, und Deutschland ging 1:0 in Führung. Es war aber wirklich schön anzusehen, wie die deutsche Frauen-Großmeisterin ihre beiden Türme auf der offenen e-Linie kraftvoll einsetzte, dazu den Druck auf den Schwachpunkt f7 im schwarzen Lager verstärkte. Hinzu kam Innas chronische Zeitnot - ab Zug 26 standen ihr gerade einmal 40 Sekunden zur Verfügung. Spontan würde ich sogar sagen, dass der Schlussangriff wie aus dem Lehrbuch kam. Schöner kann man fast nicht gewinnen. Also weiter so, Elena!
Klug und dazu routiniert spulte auch Elisabeth Pähtz ihr "Programm" ab. Erst nahm sie ihrer Gegnerin Ewgenija Doluchanowa eine Qualität ab, die dafür zeitweise aber vier Bauern hatte. Aber auch "Ellis" finaler Schlag war meisterlich. Deutschlands Nummer 1 nutzte eine Fesselung bei eigenem entfernten Freibauern - damit stand es vor Ablauf der "regulären Spielzeit" bereits 2:0.
Im "Spielfilm" steuerte dann Judith Fuchs an Brett 3 gegen Diana Arutjunowa ein sicheres Remis bei, womit zumindest erste einmal dieser zweite Durchgang nicht mehr verloren werden konnte. Nach dem 33. Zug von Schwarz Ke5 war die folgende Stellung in einem Turmendspiel auf dem Brett:
Der weiße Mehrbauer hat imgrunde nur symbolische Wert, denn Die Ukrainerin steht dafür aktiver. Wie heißt es so schön: Turmendspiele sind immer remis - also auch dieses ...
Nun waren nur noch zwei Begegnungen offen. Da Sarah Hoolt von Anfang an nicht unbedingt glücklich agierte und ihre zweite Niederlage kassierte - diesmal gegen Tatjana Wassiljewitsch, ruhten alle Hoffnungen auf einen möglichen Match-Sieg nun erneut auf unserer Nachwuchsspielerin Filiz Osmanodja. Die Dresdnerin verbesserte Schritt für Schritt ihre Stellung gegen die ukrainische U16-Meisterin Anastasija Tkatschowa. Kaum zu glaiuben, dass dabei ihr weißfeldriger Läufer genau 59 Züge lang auf dem Feld a2 untätig herumstand, um dann doch entscheidend im Finale mit einzugreifen. Zuvor hatte sich ihr König allerdings zahllosen Damenschachs zu erwehren, ehe Schwarz schließlich den Widerstand einstellte. Für Filiz war es bereits der zweite volle Punkt. Durch ihren Sieg gewinnt Deutschland nicht nur die zweite Runde des Frauen-Länderkampfes mit 3,5:1,5, sondern hat zur Halbzeit im "Klassisches Schach" eine respektable 6:4-Führung. Weitere Teildisziplinen - gespielt werden jeweils vier Runden - sind Schnellschach und Blitzschach, wobei jenes Team am Ende Gesamtsieger ist, das 30,5 der möglichen 60 Punkte holt.
Die dritte Runde des von HonorarKonzept und UKA-Umweltgerechte Kraftwerksanlagen unterstützten Frauen-Länderkampfes, der innerhalb des 20. ZMDI-Schachfestivals ausgetragen wird, findet am Dienstag (9. August) statt. Dann haben die deutschen Frauen wie schon in Runde 1 die schwarzen Steine. Spielbeginn im RAMADA-Hotel in der Wilhelm-Franke-Straße ist um 9.30 Uhr.
Die Partien des Länderkampfes, die Großmeister Klaus Bischoff kommentieren wird, werden live von ChessBase übertragen.
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Veröffentlicht von Raymund Stolze |
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