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Kunst und Kultur Schachbilder - von und mit Michael Goller
Kunst und Kultur

04.03.2008

Am 11. März 2008 wird in der NeisseGalerie Görlitz die Ausstellung "Schachbilder" des Chemnitzer Künstlers Michael Goller eröffnet. Anlass ist das 25. Jubiläum des Äskulap-Schachturnieres, das der Schachverein Görlitz 1990 e.V. vom 19. bis 22. März 2008 durchführt. Die Ausstellung ist bis zum 29. März 2008 geöffnet. Görlitzer und Gäste, Turnierteilnehmer und Organisatoren sind auf das Herzlichste zum Ausstellungsbesuch in die NeisseGalerie eingeladen.

Gern möchten wir an dieser Stelle Michael Goller und sein Werk kurz vorstellen
. Er wurde 1974 in Karl-Marx-Stadt geboren und hat nach einem Medienstudium auch Mediendesign an der Hochschule Mittweida unterrichtet. Seit einigen Jahren widmet Michael Goller sich mit Peter Piek der unabhängigen Künstlerinitiative „Malfront“, die von den beiden ins Leben gerufen wurde. „Das Malbuch“ und „Kann man Farben hören?“ gehören zu ihren Buchveröffentlichungen. Außerdem sind die beiden in der Künstlergruppe „Querschlag“ tätig, die kürzlich eine Ausstellung in Katowice zeigte.

Bild: "Erinnerung an Licht (Selbstporträt mit schwarzem und weißem Springer)" Öl auf Leinwand 2006

Fast alle Bilder Gollers haben zeichnerische Elemente. Für ihn ist das Zeichnen „eine neue Quelle“. So finden sich auf seinen Bildern oft ähnliche Gegenstände – bei den in Görlitz gezeigten sind es oft Schachfiguren. Ein Markenzeichen sind Gollers hieroglyphenartige Schriftzeichen. Seine selbst entworfene Schrift gehört zu jener „Balance“, dem eher Thematischen, das er als notwendig empfindet. Sein typisches „Bild im Bild“ gehört ebenfalls dort dazu. Als Kontrast zu Farbe und Fläche. Die Übermalung ist ein Grundprinzip der Ausstellung und vielleicht Gollers künstlerischen Ansatzes überhaupt. Die untere Schicht, meist Inhaltsträger, bleibt nur noch fragmentarisch erhalten oder wird in Ausschnitten wieder „ausgegraben“.


Das Schachspiel entwickelt sich aus einer dialogischen kommunikativen Situation. Eine Sprache irgendwie, ein Gespräch, statt aus Wörtern aus Zügen bestehend. Aus dem guten Spiel (wie auch aus dem guten Gespräch) entsteht  ein eigenes Gesprächsbewusstsein, ein interdialogisches Subjekt. Es ist dann so, als würde zwischen den Gesprächsteilnehmern (oder Spielern) eine dritte Person auftauchen, die durch ihre Präsenz den Dialog steigert: Das dialogische Bewusstsein. So einen Versuch macht nun auch die Malerei, nach dem Bewusstsein dazwischen zu suchen. Mittel sind Ebenen, Fragmente, Einbrüche und die Hoffnung, dass im Malerischen sich alles findet.


erinnerunganlichtselbst.jpg 


 
„Was flüchtig betrachtet vielleicht wie ein mehr oder weniger zufällig zusammengepinseltes Farbgebilde daherkommt, erweist sich bei genauerem Hinsehen jedoch als durchdachte Komposition. Man erkennt die gezielte Farbauswahl und den bewussten Einsatz der künstlerischen Ausdrucksmittel – eben eine ‚wohlgeordnete Zusammenfügung’. Skizzen  und  Studien  sind  deswegen  auch  wichtige  Vorarbeiten  für Goller, der allerdings auch dem Zufall beim Arbeiten noch seinen Raum lässt. In ständiger Reflexion treibt er seine Bilder voran, verdichtet, verwirft und übermalt immer wieder.
Das kann sich zum Teil über sehr lange Zeiträume erstrecken - schließlich kann man in seinen Werken aber immer auch etwas von diesem Prozess verspüren. Es sind keine glatt gestrichenen Bilder, keine leblosen Gebilde, sondern impulsiv-leidenschaftliche Malereien. Der Einstieg in jedes seiner Gemälde ist wie das Aufspüren einer Erzählung. Wie ein dickes Buch hält es für uns einen Schatz an Geschichten bereit. Es hat fast etwas mit Archäologie zu tun, seinen Werken auf den Leib zu rücken, sie sprechen zu lassen, denn man muss diese Schichten für sich freilegen. Die Mehrschichtigkeit und Komplexität, das Gleichzeitige disparater Geschehen, von dem unsere Tage bestimmt sind, finden sich hier entsprechend visualisiert.


In den großen Leinwänden ergießen sich Formen und Inhalte von orchestraler Fülle und Opulenz auf den Betrachter. Man ist fast geneigt, hier von einem ‚Horror vacui’ zu sprechen. Dagegen bilden die Zeichnungen und Arbeiten auf Papier mit ihrer kammermusikalischen Konzentration eine Art Gegenpol. Sie sind sparsamer im Bildaufbau und auf wenige Elemente reduziert. Ganz deutlich wird hier eine weitere Gollersche Eigenheit sichtbar: eine gewisse Diskrepanz oder Zweigleisigkeit in den verwendeten Mitteln, was allerdings gut auskalkuliert ist: Exakte Zeichnungen feinster Linearität, zumeist Stillleben-Szenerien oder antike Porträtbüsten darstellend, treffen auf gestische Farbspritzer, Tropfen, Flecken, wodurch die Werke ihre pulsierende Dynamik und einen eigenen Rhythmus bekommen."

Alexander Stoll, Neue Sächsische Galerie 04/2006


z_schachfiguren2.jpg 


Mögen Sie, liebe Schachfreunde und Kunstliebhaber, die gleiche Freude an der Ausstellung „Michael Goller. Schachbilder“ haben, wie ich sie bei deren Vorbereitung erleben durfte. Und kein Ort ist besser für diese Ausstellung geeignet: Görlitz als Stadt mit Symbolkraft zwischen Grenze und Dialog, Miteinander und Reibefläche. Wie Schach.


Anett Sänger




Michael Goller. Schachbilder, 11. - 29. März 2008
NeisseGalerie Görlitz, Elisabethstraße 10/11, 02826 Görlitz
Eröffnung am 11.03.2008 18.00 Uhr
Öffnungszeiten: Di bis Fr 11-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr (außer Karfreitag)



Annett Sänger ist Vizepräsidentein und Webmasterin des Schachvereins Görlitz 1990 e.V.; http://www.schachverein-goerlitz.de/ Zu jedem Äskulapturnier erstellen die Görlitzer ein kleines Heft (A5, 32 Seiten + farbiger Umschlag), genannt Schaufenster. Sie ergänzen das Heft durch Beiträge zum Schach wie der Würdigung eines Schachmeisters, Problemschachaufgaben von Fritz Hoffmann, Interessantes aus Görlitz und der Oberlausitz, traditionelle Küchenrezepte, Anekdoten und vieles mehr. Das Heft mit einer Auflage von 1500 Stück wird an die Turnierteilnehmer und Sponsoren kostenlos verteilt und hat durchaus schon einen gewissen Kultstatus.
Auf http://schachverein-goerlitz.de/Turniere/Aeskulapturniere/AeskulapTurniere.html finden Sie die Jahrgänge 1992 - 2003 zum Download.
 
Obiger Text stammt aus der Feder der Autorin in der Ausgabe dieses Jahres.
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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