Interview mit dem Trainer der weiblichen JOM IM Roman Vidonyak; A-Trainer im Deutschen Schachbund
Bernd Vökler: Woher kommt die Leistungsexplosion von Sarah Hoolt?
Roman Vidonyak: 1. Sarah hat eine seltene Gabe; Gefühl für Schach. Gute Spieler gibt es viele, aber nur wenige fühlen die Stellung. 2. Sie ist psychologisch stabil und hat keine Angst vor großen Namen. 3. Sie arbeitet gut organisiert und zielstrebig am Schachbrett. 4. Die Partievorbereitung mit ihr läuft gut.
Wie ist das Abschneiden der anderen zu bewerten?
Manuela Mader durchläuft eine kleine Formkrise. Als ihr Heimtrainer habe ich die schachlichen Gründe gefunden und die entsprechenden Maßnahmen sind getroffen. Es geht wieder aufwärts. Melanie Ohme, Maria Schöne und Filiz Osmanodja spielen teilweise etwas glücklos. Insgesamt bin ich jedoch zufrieden.
Wie siehst Du die Perspektive für die JOM zur Olympiade? Die Kampagne war ein Erfolg! Die Mitglieder der JOM sind besonders motiviert und ich rechne mit einem kampfstarken und positiven Auftritt in Dresden. Sollte das Spitzenbrett, Melanie Ohme , in die Nationalmannschaft hochrücken, wäre ein weiteres wichtiges Ziel erreicht. Die Lücke aus dem Jugendalter in den Frauenbereich war vielfach zu groß. Das ist jetzt dank Melanie und Sarah erfreulicherweise anders.
Ein Wort noch zum Sebastian Bogner, dessen Heimtrainer Du ebenfalls bist! Sebastian Bogner hat sich und allen gezeigt, dass er erfolgreich auf GM-Niveau spielen kann. In Hastings bezwang er den späteren Turniersieger Vladimir Malachatko und hier konnte er gegen GM Mark Hebden voll punkten. Er wird in der männlichen JOM in Dresden hoffentlich eine gute Rolle spielen.