Das letzte Duell um die Schachkrone in Deutschland fand 1934 zwischen den Russen Alexander Aljechin und Jefim Bogoljubow statt. Angesetzt waren 30 Partien in zwölf verschiedenen Städten mit einem Finale in Berlin. Aljechin gewann vorzeitig mit 15,5:10,5.
Das war vor einem Dreivierteljahrhundert. Nach dem Rücktritt von Schachzar Kasparow sind Anand und Kramnik die erfolgreichsten Großmeister der Neuzeit. Ihr mit Spannung erwartetes Duell soll die ultimative Frage beantworten, wer stärkster Schachspieler der Gegenwart ist. Kramnik, der alle seine WM-Kämpfe (2000 gegen Garri Kasparow, 2004 gegen Peter Leko und 2006 gegen Weselin Topalow) gewann, gilt als Matchspezialist, Anand als bester Turnierspieler. Nach Ansicht des russischen Exweltmeisters ist das Duell in Bonn ein epochales Ereignis. Ich habe Anand den Titel nur geliehen und will ihn nach Russland zurückholen, sagte Kramnik.
Die Schach-WM 2008 wird von der FIDE auf allen organisatorischen Ebenen begleitet. Die Föderation ist mit 161 nationalen Verbänden und 40 Millionen aktiven Schachspielern einer der weltweit größten Sportverbände.
Veranstalter der Schach-WM ist die Universal Event Promotion GmbH (UEP) mit Sitz in Dortmund, der seitens der FIDE alle Rechte übertragen wurden. UEP machte sich bereits 2006 mit der Organisation von Kramniks Computermatch in Bonn einen Namen.
Der Präsident des Deutschen Schachbundes Robert von Weizsäcker und der Sportdirektor des DSB Horst Metzing, sprachen am heutigen Mittwoch nach Bekanntgabe der Nachricht von einer schönen Weihnachtsüberraschung. Damit findet 2008 neben der Schacholympiade in Dresden ein weiteres Top-Ereignis in Deutschland statt, erklärte Horst Metzing in Berlin. Der Münchner Robert von Weizsäcker freute sich, dass mit der Bundeskunsthalle in Bonn ein so schöner Austragungsort für die Weltmeisterschaft des kommenden Jahres gewählt wurde. Dadurch könnten viele Schachfreunde unseres Landes die Züge von Anand und Kramnik hautnah erleben.
|