ECU FIDE DSJ Bundesliga Fernschachbund | Shop
UKA Umweltgerechte Kraftanlagen Meißen GmbH - Partner des Deutschen Schachbundes
ChessBase - Partner des Deutschen Schachbundes
DWZ/Elo
Übersicht Datenbank DeWIS Alte Datenbank
Spielbetrieb
Familienmeisterschaft DSAM (Ramada-Cup) Tag des Schachs Deutschland-Cup Verein des Jahres Senioren Frauen Bundesligen Frauen-Regionalligen Meisterschaften Nationalmannschaft Terminplan Turnierdatenbank Chronik
Intern
SRK Schach & Recht Leitbild Adressen Präsidium Referate Satzung & Ordnungen Schach & Doping Archiv
Links
Forum Linksammlung Videos Email-Verzeichnis Mediaservice
Angebote/Informationen
Bundesministerium des Innern
Zug um Zug gegen Rassismus
Mehr Informationen Deutscher Olympischer Sportbund
Interessengemeinschaft der nicht-olympischen Verbände im DOSB
Präventionskonzept Gemeinsam gegen Doping
Stiftung Deutsche Sporthlfe
Startseite
Nachrichtendetails

Olympiade In 22 Stufen zum Olymp - Stufe 10 erreicht!
Olympiade

13.11.2007
Noch 364 Tage bis zur Schacholympiade Dresden 2008!

Hier kommt die Auflösung der aktuellen Rätselfrage und die Benennung der Gewinner der Oktoberrunde für unsere virtuelle Reise auf den "Schacholymp" in 22 Stufen von Januar 2007 bis November 2008.

Interessante Frage war das und ich hätte nicht damit gerechnet, dass soviele Lösungen eingehen - und fast alle richtig:

Es gab tatsächlich mal einen Spieler während der Schacholympiade, der nach einem Figureneinsteller umgehend in Ohnmacht fiel. Und es war Jonathan Penrose.

Bevor wir nun zu den Gewinnern des Buchs des Weltmeisters "Vishy Anand: Meine besten Partien" kommen, erfahren wir die wie immer ausführlich kompetente Auflösung des Frage- und Antwortspiels vom Olympiade-Experten Raymund Stolze! Lesen Sie rein, es lohnt sich!
Eine Schockwirkung der ganz anderen Art

Natürlich geht es bei der Schacholympiade zuvorderst um die begehrten Medaillen und gute Platzierungen. Aber was wäre so ein sportlicher Wettbewerb auf allerhöchsten Niveau ohne manch illustre Begebenheiten am Rande, die quasi das Salz in der Suppe sind...


Was die Frage der 10. Quiz-Runde angeht, so waren sich bis auf elf Einsender alle einig, dass einzig [D] – Jonathan Penrose – die richtige Lösung sein muss. Der zehnmalige britische Meister (1958-1963 und 1966-1969) war bei der 1970-er Schacholympiade in Siegen jener Unglücksrabe, der in Gewinnstellung eine Figur einstellte und daraufhin ohnmächtig wurde.


Interessant ist es für die „Rätselmacher“ immer wieder, auf welche Quellen unsere Mitspieler zurückgreifen. Favorit ist natürlich Wikipedia, aber nicht nur in der deutschen Version, wie Axel Eisengräber-Papst aus Sonsbeck beweist, der uns auch auf den wohl größten Erfolg des Engländers bei Olympia hinwies. 1960 in Leipzig gewann nämlich Dr. Penrose (Jahrgang 1933) in der letzten Runde gegen den amtierenden Weltmeister Michail Tal. Es war die einzige Verlustpartie des UdSSR-Teams!

 

OlmsVerlagsseite3.jpg


 

Doch zurück zum Siegener Missgeschick, dass in Durchgang 8 im Kampf zwischen England und dem „Schachzwerg“ Andorra in der Vorrunde geschah.


„Glücklicherweise habe ich in meiner Sammlung das schöne Turnierbuch vom British Chess Magazine, worin der Zusammenbruch und anschließende Turnierrücktritt des britischen Spitzenspielers ausgiebig beleuchtet wird!“, so Peter Opitz aus Braunschweig...


 

Penrose1.jpg

Stellung nach 46...Ta5


Der Gegner des englischen Spitzenspielers Olav Ulestad hatte gerade 46...Ta5 gezogen. Weiß brauchte nun nur 47.Ld2 zu spielen, und nach 47....Td5 48.Lb4 hätte er den Vorteil festgehalten. Doch es kam anders, denn Penrose zog unerklärlicher Weise


47. Txd6??, worauf 47...Te5 48.Ta6 Te4 folgte, und nun stand Schwarz urplötzlich auf Gewinn, was dann wohl die eingangs erwähnte Schockwirkung der besonderen Art auslöste:



Penrose2.jpg 


Jedenfalls musste die Turnierleitung sogar den medizinischen Notdienst einschalten, aber Gott sei Dank blieb Jonathans gesundheitliche „Aussetzer“ ohne weitere Folgen. Allerdings bewog es wohl unseren hypersensiblen Engländer dazu, in der Finalrunde keine Partie mehr zu spielen und bei Olympia 1972 in Skopje zu pausieren.


Letztmalig – es war seine insgesamt neunte Olympia-Teilnahme – startete Penrose dann 1974 in Nizza. seine Bilanz am 3. Brett (+1 =5 – 6) war allerdings eher ernüchternd. Konsequent zog sich der Internationale Meister (aktuelle Elo-Zahl: 2405) deshalb vom Nachschach zurück und wurde allerdings ein sehr erfolgreicher Fernschachspieler, wie der Gewinn der Goldmedaille mit dem englischen Team bei der 9. Fernschach-Olympiade beweist.


 Den Monatsgewinn, sowie viele
weitere lesenswerte Schachbücher,
können Sie auch direkt bei EDITION
OLMS bestellen:
 OlmsBanner.jpg


Bleibt noch folgende Wortmeldung von Stefan Horatschek aus Jena nachzutragen: „Die Familie Penrose ist übrigens mit vielen hellen Köpfen besetzt. Jonathans Vater, der medizinische Genetiker und Mathematiker Lionel Penrose (1898-1972), schlug (schon vor den Kaczynskis) das Quadratwurzelgesetz vor und zeigte mathematisch, dass dann der Einfluss aller Bürger gleich groß ist. Jonathans Bruder Roger (1931) ist ein bedeutender Physiker, der beispielsweise theoretische Überlegungen zur Energiegewinnung aus rotierenden Schwarzen Löchern anstellte (Penrose-Effekt). Auch sein ältester Bruder Oliver (1929) schaffte es zum Mathe-Professor, und Mutter Margaret stand ihren Männer nicht nach, denn sie war Ärztin. Eine wirklich beeindruckende Familie!“


Was schließlich unsere drei anderen „Ohnmachts“-Kandidaten angeht, so geben wir Udo Waltenberger aus Oelsnitz das Wort: „Bobby Fischer, Wolfgang Unzicker und Wolfgang Uhlmann haben bei der Schacholympiade in Siegen nur jeweils eine Partie verloren, und diese nicht durch Einstellung einer Figur in aussichtsreicher Stellung.“

 

OlmsCollage8.jpg

 

Ein Blick in die Olympia-Chronik beweist, dass Bobby Fischer gegen Boris Spasski seine einzige Niederlage quittieren musste (der amtierende Weltmeister entschied damit auch das Duell an Brett 1 mit 9,5 Punkten aus 12 Partien/79 Prozent zu seinen Gunsten, während der Amerikaner bei 10 aus 13 auf 77 Prozent kam). Wolfgang Uhlmann musste sich einzig dem Jugoslawen Boris Ivkov beugen, während Wolfgang Unzicker mit Schwarz gegen Bobby Fischers geliebten Abtausch-Spanier das Nachsehen hatte (die erwähnten Partien findet man in der ChessBase-Datenbank!).


Ach ja, eine Schockwirkung kommt bekanntlich selten allein. Und aus Siegen 1970 ist ganz sicher auch die einzige kampflose Niederlage der Sowjets erwähnenswert. In Durchgang 2 der Vorrunden-Gruppe 1 wartete der Spanier Jesus Diez del Corral vergeblich auf seinen Gegner. Es war kein geringer als Viktor Kortschnoi. Seine Mannschaftskollegen hatten einfach vergessen, ihn zu informieren, dass diese Runde vorverlegt worden warm und ihn dann zu spät geweckt. Trotzdem kam „Viktor der Schreckliche“ an Brett 2 mit 11 Punkten aus 14 Partien auf das beste Einzelresultat!


Zwölf Jahre später wartete sogar ein ganzes Team vergeblich auf seinen Kontrahenten. Das Olympiateam aus Uganda war bei seiner zweiten Olympia-Teilnahme nicht nach Luzern gefahren, sondern die Afrikaner suchten stattdessen im 200 Kilometer entfernten Lugano vergeblich nach der Schacholympiade. Erst ein Telexschreiben klärte den peinlichen Irrtum auf. So kamen die Griechen in der 1. Runde zu einem kampflosen 4:0-Erfolg.


 

OlmsCollage9.jpg

 

Doch die Mannschaft aus Uganda war bei der 25. Schacholympiade in der Schweiz nicht der einzige Nachzügler. Sogar zwei Runden ließ Kenia aus, dessen Spieler und Offizielle zwischen Zürich und Bern umherirrte. Das Organisationskomitee zeigte sich jedoch großzügig und ließ ganz dem olympischen Geist verpflichtet, die Keniaten zur dritten Runde einsteigen. Nach 14 Runden im Schweizer System war keines der beiden Teams das Schlusslicht, sondern Uganda belegte mit 25 Punkten Platz 79 und Kenia kam mit 22,0 Zählern auf Rang 88 von 92 Mannschaften ein...


Kommen wir nun zu den Monatsgewinnern der Etappe ZEHN


Eine neue Frage zur elften Etappe gibt es bereits wieder am Freitag, 16. November hier auf http://www.schachbund.de


Es gewinnen je einmal Anands beste Partien:


Fabian Gallien, Berlin

Andreas Csillag, Reutlingen

Detlef Schmidt, Dresden

Gerald Lück, Kamenz

Udo Lanz, Eberbach



Vielen Dank allen Teilnehmern. Mit jeder Ihrer Teilnahmen ist ein Los mehr im Topf zum Hauptgewinn (Ziehung Oktober 2008)
Dieser Artikel wurde bereits 1353 mal aufgerufen.
Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



Werbung
Online-Shop der Deutscher Schachbund Wirtschaftsdienst GmbH
Hier könnte Ihre Werbung stehen!
Schachreisen Jörg Hickle
Schachkalender 2013

Aktionen
ASS Athletic Sport Sponsoring GmbH
Chess Evolution Newsletter
Pixelnet
DSB-Imagebroschüre Schach verbindet
Copyright © 1996 - 2013 Deutscher Schachbund e.V.
| Impressum