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Olympiade In 22 Stufen zum Olymp - Stufe 8 erreicht!
Olympiade

12.09.2007
Noch 426 Tage bis zur Schacholympiade 2008 in Dresden!

Hier kommt die Auflösung der aktuellen Rätselfrage und die Benennung der Gewinner der Augustrunde für unsere virtuelle Reise auf den "Schacholymp" in 22 Stufen von Januar 2007 bis November 2008.

Mit 60 noch Olympiasieger,
das konnte natürlich nur für einen gelten! Auf die Frage:

Wer war beim Gewinn der Mannschafts-Goldmedaille der älteste Schach-Olympiasieger ?? war die richtige Lösung

B) Frank Marshall

Und es gab nicht wenige, die uns erneut eine nicht 100%ig treffsichere Frage unterstellten. Wir aber wehren uns und schreiben: Doch, das war sogar sehr eindeutig, denn wir berichten doch hier von FIDE-Olympiaden und nicht von inoffiziellen Schauspielen. Wir würden aber mit uns reden lassen, die Antwortmöglichkeiten anders zu mischen.

Bevor wir nun zu den Gewinnern des Buchs von "John Nunn: Schachgeheimnisse" kommen, erfahren wir die wie immer ausführlich kompetente Auflösung des Frage- und Antwortspiels vom Olympiade-Experten Raymund Stolze!


Mit 60 Jahren zum dritten Gold ...

Dass die achte Stufe unseres „olympischen Wettbewerbes“ bei einigen Einsendern zunächst für gewisse Zweifel sorgte, hatten wir natürlich nicht bezweckt. Fakt ist jedenfalls, dass wir bei allen Fragen – und da stehen ja noch 14 aus – natürlich immer Bezug auf die offiziellen FIDE-Veranstaltungen nehmen: also von London 1927 (Männer) bzw. Emmen 1957 (Frauen) bis Dresden 2008. Vielleicht muss das eingangs noch einmal ausdrücklich betont werden.

 

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Die 1936 in München ausgetragene „Inoffizielle Schacholympiade“ (16. August bis 1. September) gehört deshalb nicht dazu. Sie wurde nämlich vom Großdeutsche Schachbund organisiert, der damals nicht dem Weltschachbund angehörte, und diente zuvorderst zur Machtdemonstration und dem Imagegewinn eines totalitäres Systems. So reichten die Protegés der Veranstaltung denn auch bis in die obersten Nazikreise, „allem voran sei der als Schachfreund bekannte und 1946 in Nürnberg als Kriegsverbrecher hingerichtete Reichsminister Hans Frank genannt“ so Raj Tischbierek in seiner bemerkenswerten Chronik „Sternstunden des Schachs – 30 x Olympia...“(Sportverlag Berlin 1993).


Als richtige Antwort hatten wir [B] Frank Marshall erwartet, und immerhin wurde diese Lösung auch von 72,7 Prozent aller Einsender favorisiert. Ohne eine einzige Stimme blieb dagegen Vasja Pirc (19. Dezember1907 bis 2. Juni 1980). Der jugoslawische Großmeister, nach dem die bekannte Verteidigung gegen den Doppelschritt des weißen Königsbauern (1.e4 d6 2.d4 Sf6 nebst g6 und Lg7) benannt ist, nahm von 1931 bis 1954 an sechs Schacholympiaden teil, beim Gewinn der Team Goldmedaille 1950 in Dobrovnik – er spielte hinter Svetozar Gligoric an Brett 2 – da war er allerdings gerade mal 43 Jahre alt.


Doch geben wir zur vollständigen Auflösung doch unserem Einsender Alexander Frenkel das Wort....


„Meine kleine Untersuchung ergab Folgendes: Michail Botwinnik (17. August 1911 bis 5. Mai1911) war das letzte Mal 1964 in Tel Aviv mit der UdSSR-Mannschaft an der Gold-Medaille beteiligt, also im Alter von ca. 53 Jahren. Frank Marshall (10. August 1877 bis 9. November 1944) wurde 1937 in Stockholm mit dem USA-Team Olympiasieger im Alter von 60 Jahren, und Geza Marórzy (3. März 1870 – 29. März 1951) war 57 Jahre alt, als Ungarn 1927 in London Gold erkämpft hat. Damit ist die eindeutig Antwort B) Frank Marshall“, so der Münchner.

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Bleibt anzumerken, dass der Amerikaner, der insgesamt vier Team-Goldmedaillen in den 1930-er Jahren gewann (Prag 1931, Folkestone 1933, Warschau 1935 und eben Stockholm 1937) bei seiner letzten Olympia-Teilnahme (31. Juli – 14. August 1937) in der schwedischen Hauptstadt seinen 60. Geburtstag am Schachbrett feierte. Als Marshall, dessen wohl größter persönlicher Erfolg sein Sieg beim berühmten Turnier von Cambridge Springs 1904 mit zwei Punkten Vorsprung David Janowski und Weltmeister Emanuel Lasker war, dem er dann bei einem WM-Match drei Jahre später deutlich mit 0:8 (bei 7 Remisen) unterlag, den Turniersaal betrat, soll er resignierend festgestellt haben: „Ich sehe keine Bekannten mehr!“


Berühmt wurde der Berufsschachspieler aus der Neuen Welt vor allem durch seinen überaus unternehmungsvollen Angriffsstil – erinnert sei hier nur an sein Bauernopfer in der Spanischen Partie (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0-0 8.c3 d5!?), das er erstmals 1918 in New York gegen späteren Weltmeister José Raoul Capablanca spielte. Und in seinen Partie beim Turnier von Breslau 1912 gegen den starken Russen Stiepan Levitzky gelang ihm einer der spektakulärsten Züge der Schachgeschichte überhaupt. Doch sehen Sie selbst!


 

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Schwarz am Zug!


Der letzte Zug von Weiß war 23.Te5-c5. Marshall zog nun sensationell 23...Dc3-g3!!, was Matt droht. Weiß kann die Dame zwar auf drei verschiedene Arten schlagen, verliert aber in allen Varianten: Auf 24.h2xg3 setzt 24...Sd4-e2 sofort matt; auch 24.f2xg3 verbiete sich wegen Matt in zwei Zügen (24...Sd4-e2+ 25.Kg1-h1 Tf8xf1#); und auf 24.Dg5xg3 folgt 24...Sd4-e2+ 25.Kg1-h1 Se2xg3+ 26.Kh1-g1 Sg3xf1 mit leicht gewonnener Stellung. Weiß gab daher auf. Wie Marshall selbst in seiner Autobiografie schildert, waren die Zuschauer von seiner „unsterblichen Kombination“ derart begeistert, dass sie Goldmünzen auf das Schachbrett warfen – ein wahrhaft „warmer“ Goldregen...

In seinem überaus spannenden Buch „Expeditionen in die Schachgeschichte (Chessgate AG 2006) widmet der Autor Christian Hesse diesem Finale das Kapitel „Der meist überschätze Zug“, und er begründet dabei sehr amüsant, warum so manche Abstriche an dem Lob erforderlich sind, das Marshalls Zug 23...Dc3-g3 zuteil wird...

Dass Frank Marshall mit 60 Jahren als bislang ältester Mannschafts-Olympiasieger in die Schachgeschichte eingeht – daran ist freilich nichts zu rütteln. Obwohl Geza Maróczy um ein Haar diesen Rekord aufgestellt hätte. Bei der III. Schacholympiade in Hamburg 1930 (13. – 27. Juli) lagen die Ungarn nämlich vor der abschließenden Runde mit einem halben Zähler vor Polen. Was sollte da noch schief gehen?


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Doch ausgerechnet der 60-jährige Maróczy – am 1. Brett der Magyaren sonst immer die Zuverlässigkeit in Person – war den Anstrengungen der Veranstaltung nicht mehr gewachsen. In Runde 15 hatte er sensationell gegen den Norweger Olaf Olsen verloren , der lediglich 4 Punkte aus 14 Partien verbuchte, und trat deshalb in den letzten beiden Matches nicht mehr an. Ein schwerer Verlust, wie sich zeigen sollte, denn die Polen gewannen ihre letzte Begegnung mit 3,5:0,5 gegen die Finnen, während die Ungarn das erhoffte dritte Gold nach 1927 und 1928 auf der Ziellinie durch eine 1,5:2,5-Niederlage gegen die Niederlande noch verloren. Der Abschlusstand, der Gastgeber Deutschland seine erste Team-Medaille brachte, lautete: 1. Polen 48,5 Punkte, 2. Ungarn 47, 3. Deutschland 44,5.

Kommen wir nun zu den Monatsgewinnern der Etappe Acht. Eine neue Frage zur neunten Etappe gibt es bereits wieder am Samstag, dem 15. September hier auf http://www.schachbund.de
Es gewinnen je einmal John Nunns Schachgeheimnisse:
Anna Rudolph, Düsseldorf
Kerstin Wolter, Wolfsburg
Marina Heil, Weingarten
Thorsten Hapke, Hemmingen
Kolja Alecsander Lotz, Marburg
Vielen Dank allen Teilnehmern. Mit jeder Ihrer Teilnahmen ist ein Los mehr im Topf zum Hauptgewinn (Ziehung Oktober 2008)
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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