ECU FIDE DSJ Bundesliga Fernschachbund | Shop
UKA Umweltgerechte Kraftanlagen Meißen GmbH - Partner des Deutschen Schachbundes
ChessBase - Partner des Deutschen Schachbundes
DWZ/Elo
Übersicht Datenbank DeWIS Alte Datenbank
Spielbetrieb
Familienmeisterschaft DSAM (Ramada-Cup) Tag des Schachs Deutschland-Cup Verein des Jahres Senioren Frauen Bundesligen Frauen-Regionalligen Meisterschaften Nationalmannschaft Terminplan Turnierdatenbank Chronik
Intern
SRK Schach & Recht Leitbild Adressen Präsidium Referate Satzung & Ordnungen Schach & Doping Archiv
Links
Forum Linksammlung Videos Email-Verzeichnis Mediaservice
Angebote/Informationen
Bundesministerium des Innern
Zug um Zug gegen Rassismus
Mehr Informationen Deutscher Olympischer Sportbund
Interessengemeinschaft der nicht-olympischen Verbände im DOSB
Präventionskonzept Gemeinsam gegen Doping
Stiftung Deutsche Sporthlfe
Startseite
Nachrichtendetails

Presse und Medien Wr sprn!
Presse und Medien

09.05.2006
wr_sprn.gif

"Wr sprn"
- so war kürzlich eine der oft lustigen Zeichnungen des Zweitausendeins-Katalogs übertitelt, in der für einen Comic geworben wurde, der aufgrund des allgemeinen Sparzwangs nun auch schon die Vokale sparte... und ich dachte mir: Das können wir auch!

OK, das mit den Vkln wll ch hnn rsprn, aber drei völlig unterschiedliche Meldungen in nur eine Nachricht packen - das ist ja schon mal ein Anfang.

Zunächst berichtet uns der 10-jährige André Scholz im "Neuen Deutschland", warum er beim Schachspiel denken! denken!!! muss, dann erzählt uns Susanne Geuer aus der 6a, wie sie mit ihrer Klasse einen Blindenschachverein besuchte und schließlich lädt uns der Delmenhorster SK zum ungewöhnlichsten Turnier des Jahres ein!

Verstand schafft Leiden
Die Siegergeschichte: Schach- und Schreibtalent mit Muttis Hilfe
 
Von André Scholz im ND auf: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=89969&IDC=32
 
Pfingsten vorigen Jahres war ich mit meiner Mutter in Willingen. Dort habe ich mein großes Vorbild, den Schach-Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi getroffen, gegen ihn Schach gespielt und ein Autogramm von ihm erhalten. Das war sehr schön.
Jetzt habe ich das Wichtigste schon gesagt und es fehlen noch immer 57 Zeilen, um im Wettbewerb zu siegen. Deswegen muss ich doch etwas weiter ausholen.
Als einzige männliche Person im Haushalt hat man es nicht leicht, wenn die Schwestern viel älter sind und sogar die Hauskatzen über mehr Rechte verfügen. Um den dadurch verursachten Spannungen aus dem Wege zu gehen, beschloss meine Mutter mich »auszulasten« und schleppte mich, damals siebenjährig, zur AG-Schach.

Seinem ersten Trainer sollte man dankbar sein, ihn ehren, loben, und nichts Schlechtes über ihn erzählen. Deswegen werde ich mich nicht über seine AG-Tätigkeit auslassen. »Den Kindern soll Schach spielen Spaß machen« war sein Grundsatz, und es machte Spaß. Nur ich musste, weil meine Mutti immer dabei war, ständig aufpassen, was zur Folge hatte, dass ich trotz der chaotischen Zustände etwas mitbekam und nach kurzer Zeit selbst diejenigen besiegte, die schon jahrelang das Vergnügen hatten.

Bei der Stadtmeisterschaften stellte es sich dann heraus, dass auch die Schützlinge anderer Trainer ihren Spaß am Schach haben. Nur schienen deren Mütter die Aufsichtspflichten während der AG-Stunden weniger gewissenhaft wahrzunehmen, so dass ich Stadtmeister U 10 (jünger als 10 Jahre) wurde und mich somit für die Landesmeisterschaft qualifizierte.

Mein AG-Leiter geriet völlig aus dem Häuschen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren ihm solche Erfolge erspart geblieben. Er prahlte überall mit mir rum und begann, mir in Vorbereitung auf die Landesmeisterschaften, in unserer Wohnung Privatunterricht zu erteilen. Da er dabei eine Tasse Tee vorgesetzt bekam und sich sehr für meine, aus diesem Anlass immer frisch bemalte Mutter, interessierte, hatte ich noch nicht viel zu leiden.

Das änderte sich, als ich auch die Landesmeisterschaft gewann. Jetzt war er scheinbar davon überzeugt, den zukünftigen Weltmeister entdeckt zu haben, denn der Privatunterricht in Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft begann in Arbeit auszuarten. In wenigen Wochen versuchte er mir alles einzutrichtern, was er über Turmendspiele und entfernte Freibauern wusste oder sich einen Tag vorher angelesen hatte.

Schon nach kurzer Zeit reichte es mir. Ich sorgte dafür, dass meine Mutter Mitleid mit ihrem besten, weil einzigen, Sohn bekam. Begünstigend wirkte dabei, dass der AG-Leiter in seinem Eifer immer mehr vergas, die kunstvolle aufwendige Bemalung meiner Mutter ausreichend zu beachten.

Ich bekam einen neuen Schachlehrer und habe jetzt dreimal in der Woche Gelegenheit, den vergangenen Zeiten nachzutrauern. Er kommt nicht zu uns nach Haus, ich muss bei Wind und Wetter zu ihm. Tee zu trinken und meine Mutter zu betrachten verbietet ihm seine Ehefrau, und so kann er sich völlig auf mich konzentrieren, was er auch gewissenhaft tut. Es macht keinen Spaß mehr. Ständig bekomme ich zu hören: »Warum? Mit welchem Ziel?!« »Berechne die möglichen Varianten!« »Alle Figuren müssen spielen!« »André, du musst denken! Denken!!!«

Hat mich der AG-Leiter nach den Siegen bei Wettkämpfen gelobt, so wird mir jetzt bei den Analysen gezeigt, wie dumm ich gespielt habe. Angeblich siege ich nur deshalb, weil die anderen noch dümmer spielen. Meine Mutter kann ich vergessen, sie hilft mir auch nicht mehr, weil sie zu der Überzeugung gelangt ist, ich bräuchte diese Behandlung, sie täte mir gut. Die schönste Zeit meines Lebens scheint schon vorbei zu sein!

Bei der Deutschen Meisterschaft spielten meine Gegner nicht »noch dümmer« und ich belegte, auch durch Krankheit bedingt, einen der hinteren Plätze. Aber ich gehörte zu denjenigen, die beim Simultanschach gegen Viktor Kortschnoi spielen durften. Drei Stunden lang leistete ich ihm, trotz Krankheit, erbitterten Widerstand. Sogar mein Trainer hätte seine Freude an mir gehabt. Ich dachte, ließ alle Figuren spielen, berechnete die möglichen Varianten und erst, als fast alle anderen verloren hatten und der Großmeister in immer kürzeren Zeitabständen an meinem Brett erschien, ich also Schnellschach spielen musste, übersah ich eine Möglichkeit, nahm einen scheinbar eingestellten Turm und konnte danach aufgeben. Dabei warnt mich meine Mutter ständig: »Nimm nichts Süßes von Fremden!«

Was mich zu Hause erwartete, war mir klar und ich bekam es auch zu hören: »André, du musst denken! Denken!!!« Aber Kortschnois Autogramm durfte ich behalten.
Auch in diesem Jahr habe ich die Landesmeisterschaft gewonnen und mich damit wieder für die Deutsche Meisterschaft U 10 Pfingsten in Willingen qualifiziert. Leider werde ich wahrscheinlich nicht teilnehmen können. Voriges Jahr hat der Vorsitzende unserer Sportgemeinschaft die Kosten von über 800 Euro € getragen. Er ist kürzlich verstorben, und unsere SG ist deshalb in Auflösung. Meine alleinstehende Mutter von drei Kindern kann mit ihrem AGL II das Geld natürlich nicht auftreiben. Alle Anträge auf Unterstützung sind entweder abgelehnt oder noch nicht beantwortet worden.

Einen hinteren Platz bei der Schach-DM zu belegen ist kein reines Vergnügen, und doch ist mir nicht klar, ob ich jetzt lachen oder weinen soll.

**************************


Wie spielen Blinde Schach? (von Susanne Geuer, 6a, vom
Konrad-Adenauer-Gymnasium Langenfeld)

Nachdem wir, die Schach- AG, letztes Jahr im Sommer gegen Gehörlose gespielt haben, fragten wir uns: Wenn Gehörlose Schach spielen, können dann nicht auch Blinde und Sehbehinderte mit uns spielen? Wie macht man das, wenn man die Figuren und das Schachbrett nicht sehen kann? Wir haben uns informiert,  und herausgefunden, dass es Spezialschachbretter und -figuren für Sehbehinderte gibt. Es sind Steckbretter, an denen die schwarzen Felder herausgehoben sind und die Figuren hineingesteckt werden. Die schwarzen Figuren sind durch einen Nippel gekennzeichnet. So können die Figuren erfühlt werden.

Herr Linke verabredete mit Herrn Heck, dem Vorsitzenden des Köln-Bonner Blindenschachvereins, ein Treffen am 6. Mai in den Räumen des Vereins in Köln, an dem auch Essener Sehbehinderte teilnahmen. Gleichzeitig wurde noch ein Gegenbesuch der Blinden bei uns abgemacht.

Am Samstag war es dann soweit. 7 Mädchen und 3 Jungen der Schach-AG durften mitfahren und trafen sich gegen Mittag am Langenfelder S-Bahnhof. Wir fuhren mit der S-Bahn nach Köln-Deutz und von dort aus mit der Straßenbahn weiter. Dieser Plan klappte nicht ganz reibungslos, da die S-Bahn Verspätung hatte und wir einen kleinen Sprint einlegen mussten, um die Straßenbahn noch zu  bekommen. Für den abschließenden Fußweg hatte man uns eine Wegbeschreibung für Blinde gegeben, die so anfing: "Gehen Sie die Treppe entgegen der Fahrtrichtung. Sie hören rechts eine Kirche ." Auf dem halben Weg trafen wir zufälligerweise Herrn Heck mit seinem Blindenstock und seinen Begleiter, die ebenfalls auf dem Weg zum Veranstaltungsort waren.

Als wir ankamen, frühstückten die Sehbehinderten gerade und wir konnten erst einmal Atem schöpfen. Herr Linke hatte uns "normale" Schachbretter mitgenommen, damit es für uns übersichtlicher war. Wir sollten uns dann gegenseitig die Züge ansagen. Das hatten wir am Tag davor noch einmal geübt,
weil es für uns ungewohnt war.

Dann suchten wir uns einen blinden Mitspieler, mit denen wir gleich per 'Du' waren. Das Spielen klappte hervorragend und wir kamen mit der etwas ungewohnten Spielweise gut zurecht.

Als wir eine Weile gespielt hatten, gab es eine Überraschung. Der Blindenhund Charlie und sein sehbehindertes Herrchen trafen ein. Mehrere von uns freundeten sich sofort mit ihm an.

Zwischen den Spielen gab es Kaffee und leckeren Kuchen und wir konnten uns etwas über das Leben Sehbehinderter erzählen lassen. Wir erfuhren zum Beispiel, dass es sprechende Uhren gibt. Wir fragten auch nach den komischen Pickeln, die statt der Buchstaben auf manchen Gegenständen waren. Da informierten uns die Leute über die Braille-Schrift (Blinden-Schrift) und führten uns das Lesen der Schrift vor. Wir konnten uns auch an Schreibmaschinen für die Braille-Schrift versuchen. Es gab drei Tasten für die Punkte rechts und drei für links. Mit den dreien konnte man oben, unten und in der Mitte die Punkte stanzen. Schnell hatten wir den Dreh heraus und wir stanzten unsere Namen und Adressen.

Wir fragten noch vieles mehr und bekamen alles freundlich erklärt. Gerne wären wir noch länger geblieben, doch wir mussten uns von den Blinden und von Charlie um fünf Uhr verabschieden. Auf dem Weg zurück gab es ein Problem: Wir verpassten die S-Bahn trotz schnellen Laufens und mussten
zwanzig Minuten warten. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt und wir freuen uns schon auf den Gegenbesuch im September.

Und wer an der Spielstärke der blinden Schachspieler zweifelt, soll sich auf der Internetseite (http://www.kag-langenfeld.de/schach/) die drei Schachspiele anschauen.

************

Jubiläums-Schachball-"Weltmeisterschaft" am 15.07.2006

(eine "Ausnahmsweise-Ausschreibung" auf den DSB-Seiten wegen der tollen Idee)

Wir laden die Vereine im Landesschachbund Bremen herzlich ein:

Wann?    Samstag, 15.07.2006. Anmeldung 14:30, Beginn 15:00 Uhr; Fußball bis etwa 18 Uhr; Schach im Anschluss mit open end.

Wo?    Sportanlage des DTB Delmenhorst, Seestraße (neben dem Möbelhaus Zurbrüggen), 27755 Delmenhorst

Wer?    8er Mannschaften, die Fußball und Schach spielen können und wollen, Spielgemeinschaften und Fun-Teams, die nicht nur aus Vereinsspielern bestehen, sind zugelassen. Derzeit wird für acht Mannschaften geplant. Melden können sich aber alle, auch mit weniger als acht Spielern; wir sind dann bemüht, Spielgemeinschaften zu bilden oder mehr Mannschaften die Teilnahme zu ermöglichen. Bringt bitte möglichst gleichfarbige T-Shirts oder Trikots mit!!!

Kosten?     Kostenbeitrag ist 5 € pro Person, bei Überweisung bis 12.07.2006 auf Konto DSK, Landessparkasse zu Oldenburg, Zweiganstalt Delmenhorst, BLZ 280 501 00, Kto.-Nr. 032 101 693, danach 6 € - eine Bratwurst und das erste Getränk inklusive!!! Bitte auch bei Bezahlen vor Ort unbedingt vorher anmelden!

Anmeldung?    Bitte möglichst bis 08.07.2006 an tim.boese@mlp.de. Bitte so früh wie möglich, damit wir planen können.

Modus?    Ein Sieg – egal, ob Fußball oder Schach – gibt zwei Punkte, ein Unentschieden einen Mannschaftspunkt. Da ein Schachspiel bis zu acht Brettpunkte geben kann, werden die erzielten Tore verdoppelt und dann erst mit den Brettpunkten addiert. Die Summe sind die "Brettpunkte" im Schachsinne oder das "Torverhältnis" im fußballerischen Sinne.

Wie bei der Fußball-WM: Die teilnehmenden Mannschaften werden in 4er-Gruppen gelost, die jeder-gegen-jeden spielen, einmal Fußball, 2*10 Minuten, einmal Schnellschach 2*10-15 Minuten. Anschließend weiter mit Halbfinale und Finale.

Der genaue Modus und die genaue Verrechnung werden bei Turnierbeginn bekannt gegeben.

Fußball wird auf halbem Feld mit 7 Spielern und einem Ersatz gespielt. Schach spielen wir in 6er-Teams mit zwei Ersatz.

Preise?    Es wird Sachpreise geben, mindestens für die "Fußball-Weltmeister", die "Schach-Weltmeister" und die "Gesamt-Weltmeister".

Wichtig:    Das ganze Turnier soll eher eine Spaß-Veranstaltung werden. Deshalb regelt diese "Ausschreibung" auch nicht alle Details.

Fragen?    Bitte an Tim Boese, tim.boese@mlp.de
Dieser Artikel wurde bereits 1569 mal aufgerufen.
Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



Werbung
Online-Shop der Deutscher Schachbund Wirtschaftsdienst GmbH
Hier könnte Ihre Werbung stehen!
Schachreisen Jörg Hickle
Schachkalender 2013

Aktionen
ASS Athletic Sport Sponsoring GmbH
Chess Evolution Newsletter
Pixelnet
DSB-Imagebroschüre Schach verbindet
Copyright © 1996 - 2013 Deutscher Schachbund e.V.
| Impressum