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Vorgestellt Dan-Peter Poetke, Referent für Frauenschach
Vorgestellt

18.10.2011
Am 4. Juni wurde auf dem 101. Bundeskongress des Deutschen Schachbundes in Bonn das DSB-Führungsgremium für die kommenden zwei Jahre gewählt. Nach genau 100 Tagen Amtszeit am 12. September haben wir auf diesem Weg begonnen, Ihnen die Chance zu geben, die neue Mannschaft - also das DSB-Präsidium und seine Referenten - in der Rubrik Vorgestellt persönlich kennen zu lernen. Wir haben dabei allen bewusst die gleichen sechs Fragen gestellt. Nach Niklas Rickmann, Vizepräsident Verbandsentwicklung, Sportdirektor Horst Metzing, Michael S. Langer, Vizepräsident Finanzen, Stellvertretender DSB-Präsident, Dr. Christian Warneke, 1. Vorsitzender der Deutschen Schachjugend, Joachim Gries, Vizepräsident Sport, folgt heute Dan-Peter Poetke, Referent für Frauenschach.
Warum haben Sie auf dem Bundeskongress in Bonn für ihr Amt kandidiert?

Kandidiert man als Mann für das Frauenamt, fühlt man sich gezwungen, eine Erklärung mehr einzufügen. Mir ist es wichtig auf diesem Feld mein Motto umzusetzen - als Funktionär dafür zu sorgen, dass Schach gespielt wird. In den zwei Jahren habe ich gespürt, dass den Frauen selber das Geschlecht nicht wichtig ist, sondern die Taten.

An welchen Projekten möchten Sie in den kommenden zwei Jahren aktiv mitwirken?

In den folgenden zwei Jahren ist es mein Ziel, die Meisterschaften im Frauenbereich voranzubringen. Vor allem bei den Deutschen Frauen-Einzelmeisterschaften das Teilnehmerfeld qualitativ zu erhöhen. In diesem Bereich möchte ich die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Bundesturnierdirektor Ralph Alt erwähnen.
Die Offene Deutsche Frauenmeisterschaft soll sich zu einem großen Frauen-Open entwickeln. Bei der Ländermeisterschaft der Frauenmannschaft muss das Teilnehmerfeld wieder erhöht werden. Ein Traum wäre, dass alle Länder aktive Frauenreferenten haben.

Ein generelles Problem ist die schwindende Mitgliederzahl im Deutschen Schachbund. Was spricht Ihrer Meinung nach dafür, dass man Schach in einem Verein spielen sollte?

Die Mitgliederentwicklung im DSB kann nicht befriedigen. Wir haben es mit einem veränderten Freizeitverhalten zu tun, es gibt viele wissenschaftliche Untersuchungen, dass die unter 50-Jährigen nicht mehr so zahlreich über ein dominierendes Hobby verfügen, dem sie "verfallen" sind. Einen Schwerpunkt sehe ich im Jugendschach, wir sollten stärker herausstellen, dass jugendliche Schachspieler wichtige Charaktereigenschaften entwickeln und die Fähigkeit erwerben, sich Wissen anzueignen und anzuwenden. Sie bestehen besser in unserer Leistungsgesellschaft. Der Mensch ist ein soziales Wesen und Schach ein Hobby, dass man von Kind an bis ins Seniorenheim betreiben kann. In einer immer oberflächlicheren Welt findet man in der "Vereinsmeierei" gute Freunde.

Schach wird in der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Wie kann Ihrer Meinung nach dieser Zustand positiv verändert werden?

Selber sollten alle Schachspieler dafür sorgen, dass in den Orten erlebt wird, dass es einen aktiven Schachverein gibt. Neben ständiger Pressearbeit gilt es heraus zu gehen auf die Straßen, in die Parks, Einkaufszentren usw. Ein Projekt möchte ich erwähnen, ich habe als Moderator Ende August ein Simultan des amtierenden Kreismeisters gegen Politiker und Firmeninhaber in einem Marktkauf während der samstäglichen Haupteinkaufszeit begleitet. Ein Höhepunkt im Kulturleben der Kleinstadt, die Kunden sahen bekannte Persönlickeiten vorm Schachbrett. Der humorvolle Kommentar von mir fesselte die Bürger zusätzlich. Der örtliche Schachverein präsentierte sich und wurde als aktiver Verein erlebt.
Als DSB sollten wir uns auch an die vielen Spieler und Spielerinnen wenden, die Schach spielen können und es selten oder gar nicht tun. An speziellen Tagen die Vereine ausschließlich für diese Schachspieler öffnen, ohne gleich mit dem Mitgliedsantrag zu winken wäre ein Angebot an Schachinteressierte.

Was halten Sie für die bemerkenswerteste Entwicklung im modernen Schach?

Die bemerkenswerte Entwicklung im modernen Schach ist für mich, dass die Weltspitze Varianten aufs Brett zaubert, die man früher für nicht spielbar hielt. Die Weltspitze verzichtet dabei teilweise auf die passive Königssicherheit (Rochade), weil die Aktivität des eigenen Figurenspiels den König schützt. Stellvertretend möchte ich den Sieg von Kamski gegen Topalow im Kandidatenturnier in Kasan nennen, als der König erst im späteren Mittelspiel (18.Zug) nach f7 zog. Schön finde ich auch, dass etwas reifere Spieler mit Anand und Gelfand im Mai kommenden Jahres in Moskau um die WM spielen werden und damit beweisen, dass es im Schach nicht zur Dominanz der Teenies kommt. Für das nächste Kandidatenturnier qualifizierten sich im Weltcup drei über 35jährige. Wo ist die Jugend? Stimmt die Warnung, dass der Computer das eigene Denken verhindert, und die Computergeneration mit dem Schachverständnis der reiferen Spieler nicht mithalten kann?!

Und wie würden Sie für Schach werden?

Für Schach werben sollte jeder Spieler ständig. Ich nutze Kundenkontakte oft für eine Partie, wenn ich feststelle, einem engagierten Freizeitspieler gegenüber zu sitzen. Wir müssen erreichen, dass die Menschen wissen, in ihrem Ort gibt es einen aktiven Schachverein, bei dem ihre Kinder gut aufgehoben sind.

ZUR PERSON:

Dan-Peter Poetke ist 1959 geboren, seit über 30 Jahre verheiratet und Vater zweier erwachsene Söhne. Schach spielt der Fachberater für betriebliche Altersversorgung seit 44 Jahren, durch berufliche Umstände in Vereinen an verschiedenen Orten und mit Unterbrechungen. Zurzeit ist er aktives Mitglied beim Helmstedter SV und passives beim Brackweder SK von 1924 (Bielefeld), wo Dan-Peter Poetke amtierender Vereinsmeister ist. Das aktive Schach tritt allerdings seit Jahrzehnten in den Hintergrund, weil er als Turnierorganisator und Funktionär stark engagiert ist. Vor seiner Funktion im Frauenbereich war er Landesspielleiter. "In einer kritischen Phase des Frauenschachs habe ich Verantwortung im Bereich der Frauen-Bundesligen übernommen und vor zwei Jahren als Frauenschachreferent kandidiert, als Ulla Hielscher aus persönlichen Gründen das Amt abgeben musste, um die Kontinuität im Frauenbereich zu gewährleisten", so Poetke. Der auch als Nationaler Schiedsrichter tätig ist. Und als Schachspieler verfolgt er natürlich auch aufmerksam das internationale Schachgeschehen. Dabei gehörten die Besuche bei Schacholympiade 2008 in Dresden und der Weltmeisterschaft im gleichen Jahr in Bonn für ihn zu den Höhepunkten. Persönlich ist er besonders stolz auf ein Simultansieg gegen Viktor Kortschnoi im Februar 2007 - "Neben der Liebe zum Schach schätze ich an dem Hobby besonders, dass man viele interessante Leute kennen lernt, die zu Freunden oder guten Bekannten werden". So der Referent für Frauenschach.

P.S.: Sollten Sie im Übrigen Fragen an Dan-Peter Poetke haben, so schicken Sie diese bitte per E-Mail an frauenschach@schachbund.de oder an presse@schachbund.de.

Eine vertrauensvolle Kommunikation spiegelt nicht zuletzt stets eine gute Öffentlichkeitsarbeit wider. Und dieses sinnvolle Ziel können und wollen wir gemeinsam erreichen!

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Veröffentlicht von Raymund Stolze



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