Deutsche Teams überraschen beim Mitropapokal Nationalmannschaft 11.10.2011 Die Ansage von Bundestrainer Uwe Bönsch, dass sowohl die deutschen Männer als auch Frauen beim 30. Mitropapokal im französischen Merlimont Platz 3 als Zielvorgabe erreichen können, scheint Motivation für beide Teams zu sein. Jedenfalls liegt man nach drei Runden nicht nur im Soll, sondern die Ergebnisse sind doch eher angenehme Überraschungen. Foto (www.melanie-ohme.de): Melanie Ohme (rechts) berichtet täglich auf ihrer sehr lesenswerten Website ausführlich aus Merlimont. Links ihre Teamkameradin Filiz Osmanodja. So starteten Melanie Ohme und die 15-jährige Filiz Osmanodja, die wieder zur alten Stärke zurückzufinden scheint, mit einem 2:0 gegen Österreich, um dann gegen die auf Platz 1 gesetzten Italienerinnen Elena Sedina und Olga Zimina (jeweils Elo 2337) und damit im Durchschnitt fast 150 Punkte stärker, ein 1:1 zu erreichen. Und das gleiche Ergebnis gab es dann auch gegen die Tschechinnen, wobei hier Filiz eine sehr unternehmend angelegte Partie leider verlor. Wie erwartet ist der Modus des Turniers angesichts von nur sechs Damen-Mannschaften nun doppelrundig, d.h. im zweiten Umlauf wird mit umgekehrten Farben gespielt. Was für alle Teams auch bedeutet, am heutigen Dienstag zwei Partien zu spielen. Melanie und Filiz treffen dabei vormittags auf die Slowakei und nachmittags auf Ungarn. Dann ist Halbzeit, und man wird sehen, ob die beiden immer noch auf Kurs sind, oder sogar noch besser liegen... Bei dem Männer-Quartett mit Niclas Huschenbeth, Michael Prusikin, Andreas Heimann und Matthias Bluebaum läuft es sogar noch besser. Zum Auftakt hatte Frankreich C gegen die Deutschen jedenfalls nichts zu bestellen, wie der 3,5:0,5-Sieg des "Deutschland-Vierers" beweist. Mit 3:1 wurde dann die Schweizer überrollt, wobei Andreas den routinierten Beat Züger eindrucksvoll einen dicken Patzer in der Eröffnung nachwies - gute Vorbereitung zahlt sich halt aus! In Runde 3 folgt dann erneut ein 3,5:0,5-Erfolg - diesmal gegen die Slowakei. Mit 6:0 Mannschafts- und 10,0 Brettpunkten ist das eine mehr als solide Basis, die vor den folgenden schweren Begegnungen heute gegen Ungarn und am Donnerstag gegen die Italiener (Elo-Durchschnitt 2530!) vor allem für das Selbstbewusstsein gut sein dürfte. Hier noch zwei erfolgreiche Kurzpartien unsere Männer, die in der Tat Hoffnungen machen, mindestens die angestrebte Bronzemedaille zu erreichen. Heimann,Andreas - Zueger,Beat Deutschland - Schweiz, 2. Runde, Brett 3 Sizilianische Verteidigung [B42] 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Ld3 Lc5 6.Sb3 La7 7.0-0 Sc6 8.Dg4 Sf6 9.Dxg7 Tg8 10.Dh6 Se5 11.Le2 d5 12.Sc3 dxe4 13.Lg5 Seg4 14.Dh4 h6 15.Tad1 hxg5? [15...De7 ist wohl oder übel angesagt, obwohl Weiß in diesem Abspiel des Paulsen-Variante natürlich bereits klar besser steht.] 16.Txd8+ Kxd8 17.Dh3 e5 18.Lxg4 Sxg4 19.Dh7 Sf6? 20.Dxf7, und Schwarz gab auf! [1-0] Prusikin,Michael - Pacher,M. Deutschland - Slowakei, 3. Runde, Brett 2 Réti-Eröffnung [A11] 1.Sf3 Sf6 2.g3 d5 3.Lg2 c6 4.c4 dxc4 5.0-0 Sbd7 6.Sa3 Sb6 7.Dc2 Le6 8.Se5 Dd4 9.Sxc6 bxc6 10.Lxc6+ Sfd7 11.Lxa8 Sxa8 12.d3 Sab6 13.dxc4 Lh3 14.Td1 Dc5 15.De4 e6 [anstelle des Textzuges sollte Schwarz 15... Sf6 oder 15...Df5 versuchen!] 16.Le3 Dc8 17.c5! Lf5 18.Df4 Lxc5? 19.Tac1 0-0 20.Lxc5 Sxc5 21.De3, und Schwarz gab auf. [1-0] Ergebnisse und Livepartien auf der Seite des Französischen Schachverbandes! Dieser Artikel wurde bereits 1965 mal aufgerufen. Veröffentlicht von Raymund Stolze

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