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Europameisterschaften Jugend-Europameisterschaften in Albena
Europameisterschaften

21.09.2011
Klasse Filiz und ein eher bescheidener Auftritt des deutschen Teams bei der Jugend-EM

Internationale Jugend-Einzel-Meisterschaften sind fraglos immer Höhepunkte für den Nachwuchs im Kalenderjahr. Dabei will es der Terminplan, dass zunächst die kontinentalen Titelkämpfe stattfinden - in diesem Jahr bereits zum 21. Mal - und zwei Monate später das Weltchampionat ruft.

Internationale Jugend-Einzel-Meisterschaften sind fraglos immer Höhepunkte für den Nachwuchs im Kalenderjahr. Dabei will es der Terminplan, dass zunächst die kontinentalen Titelkämpfe stattfinden - in diesem Jahr bereits zum 21. Mal - und zwei Monate später das Weltchampionat ruft.

Was die gerade zu Ende gegangenen Europameisterschaften angeht, so waren 1039 Mädchen und Jungen aus 48 Ländern(!) im bulgarischen Albena am Start, was fraglos rekordverdächtig ist. Das größte Kontingent stellte dabei Russland mit 120 Startern, gefolgt von den Gastgebern (79) und der Türkei (74). Die deutsche Delegation mit 20 Aktiven, bei der drei aktuelle Meister nominiert waren - Clara Victoria Graf (Foto, U12 weiblich), Theo Gungl (U10) und Philipp Lerch (U14) - war bei diesem Vergleich eher im Mittelfeld, und wenn es um die gebotenen Leistungen angeht, so würde ich den Auftritt bei dieser Jugend-EM sogar eher als bescheiden einschätzen. Dazu trägt auch der Fakt bei, dass wir in drei von insgesamt 14 Wertungsklassen (U8 und U10 weiblich sowie U16 männlich) überhaupt nicht vertreten waren.



Sicher, die Erwartungen waren von vornherein nicht allzu hoch, aber das vor allem von den 14 Jungen zehn in der Ratingperformance zum Teil deutlich hinter ihrem zuvor ausgewiesenen Leistungsvermögen blieben, dürfte sicherlich nicht nur Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler verwundert haben und verlangt natürlich, aufgearbeitet zu werden.

Ein wirklicher Lichtblick war neben Clara Victoria Graf in der U12, die durch eine fulminante zweite Halbzeit mit 4,5/5 sich noch in die TOP 10 spielte (Rang 8) Filiz Osmanodja in der U16. Ursprünglich gar nicht im deutschen EM-Aufgebot, hatte Bernd Vökler nicht zuletzt nach ihren guten Länderspielergebnissen gegen die Ukraine auf das fraglos vorhandene Potenzial der 15-Jährigen vertraut. Und ein weiterer Schachzug war sicherlich auch, dass er Filiz, die vor drei Jahren immerhin sowohl EM- als auch WM-Silber in der U12 geholt hatte und danach als eines der größtem deutschen Talente galt, vor Ort auch selbst betreute.

Verhalten mit einem Remis gegen die Tschechin Eliska Johnova (Elo 1770) gestartet, kam die Gymnasiastin aus Dresden immer besser in Schwung. Ihren schönen Schlusspunkt gegen die Spanierin Maria Cerrato in Runde 7 hatten wir ja vorgestellt. Und nachdem sie sicherlich auch mit Hilfe ihrer Gegnerin Marja Tantsiura (2138) aus der Ukraine eine eigentlich schon verlorene Partie im darauffolgenden Durchgang zum Remis rettete, konnte sie sogar von einer Medaille träumen. Dafür war es nötig, dass Filiz in der Schlussrunde gegen die Polin Alexandra Lach (2177) gewinnen musste, was ihr mit leichter Hand problemlos gelang.

Doch nun begann das Bangen und Zittern, denn da war noch eine Unbekannte im Spiel: WIM Marsel Efrominksi aus Israel. Die durfte nämlich ihre Partie gegen Maria Severina auf keinen Fall gewinnen, sollte die Bronzemedaille tatsächlich nach Deutschland gehen. Und lange sah es auch für Filiz sehr gut aus. Aber Schach ist eben auch schrecklich ungerecht, wenn vor allem die diversen Wertungen ins Spiel kommen, noch dazu in einem nur neunrundigen Turnier. Der Russin konnte es nämlich letztlich egal sein, ob sie verliert - der EM-Titel war ihr sowieso sicher. Und eben in der gleichen glücklichen Lage war auch Marja Tantsiura gegen die Spanierin Amalia Aranaz. So kam es leider, wie es ungünstiger nicht laufen konnte. Serina und Tansiura verloren, was dazu führte, dass im Schlussklassement fünf Spielerinnen (!) jeweils sieben Punkte auf ihrem Konto hatten. Aber die Wertung, die ja nicht unwesentlich vom Zufall Auslosung bestimmt wird, sprach dann für Severina, Tantsiura und eben Efrominski, die in dieser Reihenfolge den Medaillensatz abholten. Für Filiz, die in Albena sicher gespürt hat, zu welchen Leistungen sie bei richtiger Betreuung wirklich fähig ist und damit bestimmt auch neues Selbstvertrauen tanken konnte, blieb damit Platz 4, was dennoch einfach eine klasse Leistung ist!

"Filiz für diese EM zu nominieren, dazu gehörte kein Mut. Mir war immer klar, wozu sie in der Lage ist. Dass sie nun durch Wertung Vierte wurde, ist sicher auch etwas Pech", so die erste Einschätzung von Bernd Vökler.

Wenn ich ihm und den Verantwortlichen noch einen Ratschlag geben kann, so würde ich neben der für die Jugend-WM in Caldas Novas gesetzte Hanna Marie Klek quasi als Doppelspitze Filiz Osmanodja in jedem Fall mitnehmen. Vertrauen ist bekanntlich der Anfang von allem - und ich bin mir in diesem Sinne ziemlich sicher, dass sich eine solche Entscheidung für beide Mädchen lohnen würde!

Was übrigens die U16 angeht, so war extra zur Siegerehrung in dieser Altersklasse ein besonderer Ehrengast aus den USA angereist. Der Direktor des Schach-Programms der Universität Texas in Dallas, James A. Stallings, lies es sich nicht nehmen, persönlich an die beiden Europameister Maria Serina und Alexander Bortnik (Ukraine) je ein Stipendium im Wert von 40.000,- US-Dollar zu vergeben!

Der Hintergrund für diese Auszeichnung ist, dass diese Universität so ganz gezielt europäische Studenten mit Schachhintergrund zur Aufwertung ihres Schachprogramms www.utdallas.edu/chess sucht. Und es hat auch schon bekannte deutsche Spieler wie Leonid Kritz und Georg Meier getroffen, die auf diese Art und Weise so an Stipendien in den USA gelangt sind. "Umso ärgerlicher ist deshalb der Fakt", so Bernd Vökler, "dass kein Deutscher U16-Starter in Albena dabei war. Obwohl -wir haben keinen wirklichen Kandidaten auf diesen Platz. Ein Versuch wäre es jedoch allemal wert gewesen."

Wenn man die abschließenden Ranglisten gründlich auswertet, so werden einem zumindest die folgenden drei Fakten auffallen, die es gilt gründlich zu hinterfragen:

Nur ein einziges Mal hat die Nummer 1 der Rangliste (Alexandra Goryachkina/Ukraine U14 weiblich) den EM-Titel gewonnen. Mit dem bekannten schwedischen Jung-Großmeister Nils Grandelius holte allerdings in der U18 zumindest der an 2 gesetzte Spieler Gold.

Die insgesamt 36 Medaillen gingen an 17 Nationen, darunter gab es EM-Titel für die Türkei (U14) und Griechenland (U10) bei den Jungen.

Während schließlich im männlichen Bereich kein Land mehr als eine Goldmedaille gewinnen konnte, dominieren bei den Mädchen die Russinnen, die sich mit dreimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze zumindest in Europa als Schachnation Nummer 1 behauptet haben.

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Veröffentlicht von Raymund Stolze



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