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Weltmeisterschaften Keine Angst vor großen Tieren...
Weltmeisterschaften

31.08.2011

"Der Grund, warum Vögel fliegen können und wir nicht, ist der,
dass sie voller Zuversicht sind.
Und wer zuversichtlich ist, dem wachsen Flügel..."

JAMES M. BARRIE

Ich weiß nicht, ob Anna dieses Zitat kennt, aber es ist, wie mein alter Freund Alexander Koblenz einst sagte, ein Fingerzeig, auf das, was in Chanty Mansijsk für ihren Ehemann Daniel Fridman möglich sein kann. Nicht zuletzt mit der Unterstützung von Zuhause aus. Da Anna Zatonskich selbst eine sehr gute Schachspielerin ist, habe ich mich dennoch gefragt, ob und wie sie Daniel während eines so schweren Turniers wie dem 4. FIDE-Weltcup aus dem fernen Bochum überhaupt helfen kann. Doch lesen Sie selbst, was sie dazu sagt:

Foto (Privat): Was haben Schach und Golf gemeinsam? Eigentlich fast nichts, außer vielleicht, dass man gemeinsam Spaß hat. Zumindest sieht das so bei Anna und Daniel so aus...

"Nun, wir haben uns zusammen einige Varianten angeschaut. Das bezog sich aber in erster Linie auf die erste Runde, da diese Hürde hoch genug für meinen Mann war.

Ansonsten ist meine Vorbereitung während des Weltcups eher psychologischer Natur. Kurz vor der Partie telefoniere ich noch mit Daniel, sprechen da aber nicht über mögliche Varianten. Während der Partie halte ich es eher wie die Mutter der Klitschko-Brüder und verfolge die Partie überhaupt nicht, weil ich viel zu nervös dabei wäre. Ich gehe dann lieber spazieren und werde von meinen Eltern angerufen, wenn die Partie vorbei ist."

Ob diese Fernbetreuung Daniel in der 1. Partie gegen die hohen Favoriten Schachrijar Mamedjarow (Elo 2765) vielleicht doch Flügel verleihen konnte? Der Aserbaidschaner ist immerhin an Nummer 3 gesetzt worden, und da erwarten nicht nur seine Landsleute, dass sich der 26-jährige Weltklassespieler gegen den Deutschen durchsetzen wird. Klare Sache also?

Ganz wichtig ist es sicherlich, bei einem solchen erbarmungslosen K.o.-Wettkampf, wo das Ende nicht unbedingt abzusehen ist, aber sofort nach nur zwei Partien kommen kann, seinen Rhythmus zu finden. Also nach einem Ruhetag, den sich Daniel durch seinen 1,5:0,5-Sieg gegen Constantin Lupulescu in Runde 1 verschaffte, sofort wieder auf volle "Betriebstemperatur" zu schalten.

Nun, um es vorweg zu nehmen, Daniel zeigte mit Schwarz "keine Angst vor großen Tieren", um die Schlagzeile ins Spiel zu bringen.
Wie schon in der vorangegangenen Partie mit dem Rumänen stand wiederum die Abtauschvariante im Damengambit zur Diskussion. Und es war jene Variante bis zum sechsten Zug, die er bei den Europa-Mannschaftsmeisterschaften vor zwei Jahren eben auch gegen Mamedjarow auf dem Brett hatte, die schließlich remis endete. Damals spielte sein Gegner 7.f3, aber nach der Antwort 7...0-0 8.g4 Le6 9.Ld3 c5 stand der deutsche Großmeister deutlich aktiver. Nun entschloss sich der ehemalige U20-Weltmeister zu 7.Db3 ohne aber anschließend den Bauern auf b7 zu schlagen. Psychologisch kam er damit Daniel entgegen.
Zum Glück wusste Mamedjarow mit dem Mehrbauer, den er nach 26.exd4 hatte, nicht so recht etwas anzufangen, und die Schlussstellung ist dann völlig ausgeglichen. Wem das Remis nutzt, wird sich morgen zeigen, wenn Daniel mit Weiß "aufschlägt".

Weiß: Mamedjarow, S. [Aserbaidschan]
Schwarz: Fridman, D. [Deutschland]

Damengambit (Abtauschvariante) [D35]

1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Le7 4.cxd5 exd5 5.Lf4 Sf6 6.e3 Lf5 7.Db3 Sc6 8.a3 Sa5 9.Da2 0-0 10.Sf3 c6 11.Le2 b5 12.0-0 Sc4 13.Tfc1 Sh5 14.Le5 f6 15.Lg3 Sxg3 16.hxg3 Tb8 17.Sd1 Dd7 18.a4 a6 19.Se1 Sb6 20.b3 Tfc8 21.a5 Sa8 22.Ld3 Le6 23.Dd2 c5 24.dxc5 Lxc5 25.Sc2 d4 26.exd4 Lf8 27.Sde3 Sc7 28.Le4 f5 29.Lf3 Sd5 30.Te1 g6 31.Sxd5 Lxd5 32.Lxd5+ Dxd5 33.Dd3 Td8 34.Tad1 Tbc8 35.Te2 Tc6 36.Se3 Df7 37.d5 Tc7 38.Tc2 Lb4 39.Ta1 De7 40.Taa2 Lc5 41.Kf1 Tcd7, Schwarz bot remis, das Weiß annahm [1/2]

Und nun wie immer Daniels Anmerkungen:

Mamedjarow hat die Variante von Lupulescu gespielt, aber auf das Schlagen auf b7 verzichtet und sich mit 8.a3 für eine sicherere Variante entschieden. Ich habe diese Fortsetzung vor einigen Jahren genauer untersucht und während der Partie versucht, mich an meine alten Analysen zu erinnern.

Im 17. Zug hätte Weiß vielleicht Sh4 versuchen sollen: 17...Le6 18.Ld3 mit der Idee, die Dame nach b1 zu spielen und Druck gegen h7 zu erlangen.
Hätte Weiß versucht, mit 17.a4 den Bauernblock von Schwarz zu zerstören, wäre 17...b4 18.Lc4: bc3: 19.Lb3 cb2: 20.Db2: Db6 gut für Schwarz gewesen.
17.Sd1 mit der Idee 18.a4 hatte ich nicht gesehen und mich etwas unwohl gefühlt.

19.Se1 war wirklich unangenehm. Weiß hat Zeit und muss nicht direkt am Damenflügel spielen.

Interessant ist die Stellung nach 21...Sa8.Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob Weiß aufgrund des Raumvorteils besser steht. Allerdings kann Weiß kaum Fortschritte erzielen.

25...d4 würde ich vielleicht im Nachhinein nicht spielen, denn wahrscheinlich muss man den Bauern nicht geben. Aber nach dem Bauernopfer bekommen die schwarzen Figuren mehr Platz. Außerdem ist der weße d-Bauer gut blockiert und Mamedjarows Springer hat keine guten Felder. In der Schlussstellung ist der Bauer auf d5 dann nicht mehr zu halten.

Insgesamt war ich mit der Partie zufrieden. Weiß stand optisch immer angenehm, hatte aber nichts Konkretes.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich morgen zunächst auf Sicherheit setzen soll oder die Entscheidung vor dem Tiebreak suchen werde.

Was die erklärten Favoriten angeht, so sind Wassili Iwantschuk, Wugar Gaschimow, Dmitri Jakowenko, Teimour Radjabow, Le Quam Liem und Alexander Morosewitsch, der "Comeback-Mann" des Jahres, erst einmal mit 1:0 in Führung gegangen. Alle anderen wie Sergej Karjakin (gegen We5sley Son) oder Alexander Grischuk (gegen Sebastian Feller) haben morgen ihre zweite Chance - was ja auch für unseren Daniel Fridman gilt...

[Turnierseite]
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Veröffentlicht von Raymund Stolze



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