ECU FIDE DSJ Bundesliga Fernschachbund | Shop
UKA Umweltgerechte Kraftanlagen Meißen GmbH - Partner des Deutschen Schachbundes
ChessBase - Partner des Deutschen Schachbundes
DWZ/Elo
Übersicht Datenbank DeWIS Alte Datenbank
Spielbetrieb
Familienmeisterschaft DSAM (Ramada-Cup) Tag des Schachs Deutschland-Cup Verein des Jahres Senioren Frauen Bundesligen Frauen-Regionalligen Meisterschaften Nationalmannschaft Terminplan Turnierdatenbank Chronik
Intern
SRK Schach & Recht Leitbild Adressen Präsidium Referate Satzung & Ordnungen Schach & Doping Archiv
Links
Forum Linksammlung Videos Email-Verzeichnis Mediaservice
Angebote/Informationen
Bundesministerium des Innern
Zug um Zug gegen Rassismus
Mehr Informationen Deutscher Olympischer Sportbund
Interessengemeinschaft der nicht-olympischen Verbände im DOSB
Präventionskonzept Gemeinsam gegen Doping
Stiftung Deutsche Sporthlfe
Startseite
Nachrichtendetails

Personalien Interview mit Bernd Vökler
Personalien

20.06.2011
Zu den aufmerksamsten Beobachtern bei den Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften in Oberhof zählte fraglos Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler. Zum Abschluss der diesjährigen Titelkämpfe stellte er sich den Fragen von DSB-Öffentlichkeitsreferent Raymund Stolze.

Archivfoto: Bernd Vökler 2009 bei der Deutschen Blitz-Mannschaftsmeisterschaft in Berlin
Wie schätzen Sie das Niveau der Ausrichtung und den sportlichen Wert der diesjährigen DJEM ein?

Die Spielbedingungen haben sich im zweiten Jahr Oberhof deutlich verbessert. Durch die Straffung der Abläufe und das Beheben der Schwachstellen aus 2010 hat die DJEM an Qualität in der Ausrichtung gewonnen. Dafür geht mein Lob an das Org-Team der DSJ unter der Führung von Jörg Schulz. Insgesamt kann man sagen, dass die Schachgemeinde in Oberhof angekommen ist und die vielen Vorteile dieser zentralen Großveranstaltung zu schätzen weiß.
Der Umsatz der DJEM liegt oberhalb von 300.000 Euro, was für die Stadt Oberhof durchaus ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor ist. Dafür wird den über 1.000 Spielern, Eltern, Trainern und Mitreisenden allerdings eine ganze Menge geboten. Diese Vielfalt sehe ich als beispielhafte Kernkompetenz der DSJ an!

Zur schachlichen Bewertung liegen mir vor allem drei Punkte ganz besonders am Herzen.
Zum Einen haben wir in Oberhof die gesammelte Schachlehrkompetenz von Deutschland versammelt. Jeder Landesverband schickt seine besten Trainer und Betreuer. Meine Zählung ergab neun vorbereitende Großmeister, mindestens genau so viele A-Trainer des DSB und viele spielstarke Betreuer. Besonders freut mich die Anwesenheit der ehemaligen Jugendmeister Diana Hannes, Julian Jorczik und Julian Geske in den Delegationen ihrer Landesverbände.
Zum Anderen bestreiten hier die besten Jugendlichen Deutschlands einen sehr ernsthaften Kampf um den deutschen Meistertitel. Als Bundesnachwuchstrainer beobachte ich eine immer stärker werdende Spitze in verschiedenen Altersklassen, aber auch einen schleichenden Abschwung an den hinteren Brettern.
Schließlich wird die Diskussion über gemeinsame Felder U10, U12, über ein gewaltiges U25-Open in zwei Gruppen A und B und die Einführung einer DEM U8 mit Sicherheit weiter gehen. Und das ist doch gut so!

Wie bewerten Sie das Experiment, vier Mitglieder der "Prinzengruppe" in höheren Altersklassen antreten zu lassen?

Der Jahrgang 1997 ist ein besonders spielstarker in Deutschland. Dazu gesellt sich noch mit Alexander Donchenko einer von 1998 mit einer Elo-Zahl von über 2200.
Das Experiment hat sich wirklich ausgezahlt! Besonders positiv möchte ich das Abschneiden von Matthias Blübaum und Dennis Wagner hervorheben. Matthias dominierte lange Zeit die U18 und wurde letztlich punktgleich mit dem Sieger Felix Graf Dritter.
Ähnliches lässt sich von Dennis Wagner berichten, der als Zweiter in der U16 als Einziger den späteren Sieger Leon Mons bezwingen konnte. Die Zeit der genauen Ursachenforschung für das schwächere Abschneiden von Rasmus Svane und Alexander Donchenko war noch nicht ausreichend, aber meine Vermutung geht bei Rasmus und Alexander in die Richtung, dass sie etwas überspielt waren. Rasmus brillierte vor zwei Wochen noch in Bonn und Alexander spielte vorige Woche in Braunschweig; insgesamt vermutlich etwas zu viel.
Jonas Lampert in der U14 spielte sein Pensum routiniert und wurde ebenfalls punktgleich Zweiter. Den neuen Meister Philipp Lerch aus Berlin hatte ich bisher noch nicht auf meinem "Bildschirm".

Gibt es neue Namen und Talente, die Ihnen besonders aufgefallen sind?

Besonders überzeugt hat mich der neue Deutsche Meister U12 Kevin Schröder. Er wackelte zwar auch einige Mal, aber ihm gelangen viele herausgespielte "Big Points". Ich bin auf sein Debüt auf internationaler Bühne gespannt.
Das Führungstrio in der U10 begeisterte mich durch die unglaubliche Kampfeshärte und den absoluten Siegeswillen. Theo Gungl (der "Marathonmann"), Alexander Baberz (gute Spielanlage) und Jan-Okke Rockmann (brillante Ideen) bringen frischen Wind in diese Altersklasse.
Die neue Deutsche Meisterin U14 Larissa Schwarz hat spieltechnisch und kämpferisch gegenüber 2010 viel zugelegt. Deshalb traue ich ihr für die Zukunft Einiges zu. Das absolut Gleiche lässt sich auch zur neuen Deutschen Meisterin U12 Clara Victoria Graf sagen.

Wann holt Deutschland wieder Medaillen bei Europa- oder Weltmeisterschaften?

Ich bin kein Prophet, aber die Weltranglistenpositionen von Hanna Marie Klek (Deutsche Meisterin U16), Matthias Blübaum und Rasmus Svane lassen mich optimistisch nach Albena in Bulgarien zur EM und nach Caldas Novas in Brasilien zur WM schauen. Die Grundtendenz ist jedoch in der Schachwelt so, dass viele Nationen auf Kosten der Schulausbildung einzelne Starter im Schach nach vorn puschen. Dieser Weg erscheint in Deutschland nahezu unmöglich.

Wie ist das Duell der Großmeister in Oberhof beim Publikum angekommen?

Durch die Sponsoringleistung des Partners HonorarKonzept organisierte die DSJ das Match zwischen Laurent Fressinet und Jan Gustafsson. Ein ausgeruhter und hochmotivierter Franzose traf auf einen etwas müden und angeschlagen wirkenden Deutschen, dem die DEM von Bonn auch noch in den Knochen steckte.
Es gab viele positive Meinungen über die Zusammenarbeit mit ChessBase und die Übertragung und Kommentierung dieses Matches. Die Idee wurde jedenfalls allgemein als gut empfunden, aber es gibt sicherlich noch diverse Verbesserungsmöglichkeiten.
Vielleicht sehen wir ja 2012 einen Wettkampf im Schachboxen in Oberhof. Zuzutrauen wäre der DSJ auf jeden Fall, dass sie den ehemaligen Jugendweltmeister Arik Braun in seinem neuen Betätigungsfeld nach Oberhof bringen könnte. 1.000 Zuschauer sind fürs Schachboxen auch in Berlin nicht so leicht aufzutreiben.

Zur Person:

Bernd Vökler ist seit 1. April 2003 Bundesnachwuchstrainer. Der Thüringer FIDE-Meister wohnt in Apolda (Thüringen) und ist nach wie vor für den Erfurter Schachklub aktiv. Nach dem Pädagogikstudium, mit dem Abschluss als Diplomlehrer Mathematik/Physik, war er als Landestrainer im Thüringer Schachbund tätig. Den Schwerpunkt seiner Aufgabe als Nachwuchstrainer sieht Bernd Vökler in der Sichtung der jüngsten Talente, planmäßigen Ausbildung von D/C-Kadern und im schwerpunktmäßigen Fördern der Jugend-Nationalmannschaft. Sein vorrangiges Ziel besteht darin, Weltklassespieler in den verschiedenen Altersklassen heranzubilden und Großmeistertitel bereits im jugendlichen Alter zu erreichen.

Dieser Artikel wurde bereits 2851 mal aufgerufen.
Veröffentlicht von Frank Hoppe



Werbung
Online-Shop der Deutscher Schachbund Wirtschaftsdienst GmbH
Hier könnte Ihre Werbung stehen!
Schachreisen Jörg Hickle
Schachkalender 2013

Aktionen
ASS Athletic Sport Sponsoring GmbH
Chess Evolution Newsletter
Pixelnet
DSB-Imagebroschüre Schach verbindet
Copyright © 1996 - 2013 Deutscher Schachbund e.V.
| Impressum