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Personalien Interview mit Sarah Hoolt
Personalien

21.05.2011
Sarah Hoolt ist die stärkste Frau im Feld bei den Deutschen Meisterschaften, die vom 26. Mai bis 3. Juni in Bonn stattfinden. Welche Unterschiede es im Frauen- und Herren-Schach gibt, warum sie trotz Vor- und Umsicht Angst vor den Dopingkontrollen hat und was sie am Schachspielen liebt.

Archivfoto von der U20-WM 2008 in Gaziantep
"Schach irgendwann nicht mehr aus meinem Leben weg zu denken"

Frau Hoolt, warum spielen bei den Deutschen Meisterschaften die Frauen und Herren nicht zusammen Schach?

Erst mal muss man festhalten, dass es schon ein Fortschritt ist, die DEMs der Frauen und der Männer an einem gemeinsamen Ort auszurichten, was in den letzten Jahren nicht der Fall war. Das erhöht die Attraktivität des Turniers sowohl für Spieler als auch für Zuschauer. Meiner Meinung nach, wäre eine Zusammenlegung der Meisterschaften in einem Turnier besonders für die Frauen wünschenswert. Im Gegensatz zum Männerturnier spielen bei den Frauen die Nationalspielerinnen nicht mit. Dies war auch in den letzten Jahren so und liegt hauptsächlich daran, dass die DEM der Frauen schachlich nicht sehr stark besetzt ist, was sehr schade ist. Mir persönlich würde ein gemeinsames Turnier mehr Spaß machen.

Sie spielen reine Frauenturniere, aber auch von männlichen Konkurrenten geprägte Turniere wie in der Bundesliga oder zahlreichen Open. Gibt es Unterschiede im Spiel von Frauen und Männern?

Ja, es gibt Unterschiede im Schachspielen von Männern und Frauen, wobei man das nicht verallgemeinern kann. Sicherlich gibt es auch Frauen, die einen ähnlichen Stil wie die meisten Männer und umgekehrt spielen. Auffällig ist, dass Männer oft sehr technische und in meinen Augen eher langweilige Positionen spielen und versuchen einen minimalen Vorteil in einen vollen Punkt umzuwandeln. Frauen spielen dagegen, angriffsfreudiger, taktischer und kreativer. Während Männer auch in schlechten Positionen immer den besten Zug machen, auch wenn dieser lediglich Chancen auf einen halben Punkt gibt, spielen Frauen dann auch mal einen schlechteren Zug, welcher aber wieder Siegchancen mit sich bringt und der Gegner nochmal aufpassen muss.

Vergleicht man die März und die Mai Liste des Weltschachbundes FIDE haben Sie fast 80 Elo-Punkte gewonnen. Respekt, wie machen Sie das?

Vor 2-3 Jahren stand ich schon mal kurz vor der 2300. Leider ist meine Elo dann stark eingebrochen, weil ich mehrere schlechte Turniere gespielt habe. Aber ich wusste, dass ich auf jeden Fall die Spielstärke besitze, irgendwann die 2300er Marke zu knacken. In den letzten Jahren hatte ich dann mal gute und wieder schlechte Phasen, sodass ich immer zwischen 2200 und 2300 hin- und hergependelt bin. Jetzt in den letzten Monaten lief es durchweg gut für mich. Sowohl in den Ligen als auch die letzten beiden Turniere (Cappelle la Grande, Neckar-Open) habe ich Elo-Plus gemacht, was dann in Summe mehr als 80 Elo ergab. Den Hauptgrund sehe ich in meinem Training zusammen mit Judith Fuchs. Seit der Olympiade in Chanty-Mansijsk trainieren wir regelmäßig, teilweise mehrmals die Woche zusammen und es scheint sich bezahlt zu machen.

Sie können also mit reinem Gewissen den Doping - Kontrollen der Nada (Nationale Anti Doping Agentur Deutschland) bei den Deutschen Meisterschaften entgegensehen ...

In meinen Augen sind Doping-Kontrollen im Schach überflüssig. Denn was bringt es einem Schachspieler muskelaufbauende Substanzen zu sich zu nehmen!? Man müsste dann eher die Konzentration fördernde Mittel, wie z.B. Kaffee verbieten. Bisher bin ich noch nicht kontrolliert worden und ehrlich gesagt, fürchte ich mich ein wenig davor. Denn was ist, wenn man aus Versehen durch Nahrung etwas Verbotenes aufnimmt. Aus Vorsicht verzichte ich sogar darauf, Magnesiumtabletten zu mir zu nehmen, da laut Nada die Gefahr besteht, dass diese verunreinigt sein könnten. Schach ist eben ein anderer Sport, ein Denksport. Die Gefahr, dass Schachspieler betrügen, besteht nicht durch die Einnahme von verbotenen Substanzen, sondern durch Nutzung verbotener Hilfsmittel, wie der Skandal in Frankreich gezeigt hat. Deshalb sollte man eher dagegen vorgehen.

Frau Hoolt, im Meisterschaftsfeld der Frauen sind wenig Profis zu finden. Kann eine Frau überhaupt vom Schachspielen leben?

Die Weltspitze bei den Frauen kann unter Umständen davon leben. Die Frage ist da nur, wie gut. Denn man hat kein geregeltes Einkommen und ist immer einem gewissen Druck ausgesetzt. Zumal es dann auch schwierig ist, eine Familie zu gründen, wenn man als Profischachspielerin ständig unterwegs ist. Für mich persönlich kam die Möglichkeit nie in Frage. Studium und anschließend einen 'normalen' Job ausüben, schafft für die Zukunft Sicherheit. Auch wenn es dadurch schwierig ist, immer Studium und Schach spielen unter einem Hut zu bekommen.

Warum spielen Sie überhaupt Schach?

Ich habe das Schach spielen durch meine Eltern und meiner älteren Schwester erlernt. Durch den Eintritt in einem Verein kam die Teilnahme an den ersten Turnieren, wo dann ab und zu auch Pokale gewonnen wurden. Durch den Erfolg, den Spaß bei den Turnieren, welchen man durch viele neue Freunde und dem Schachspielen selbst hatte, war Schach irgendwann nicht mehr aus meinem Leben weg zu denken. Auch heute könnte ich darauf nicht verzichten. Schachspielen gehört einfach dazu und es wäre total komisch, wenn ich jedes Wochenende und jede Ferien zur freien Planung zur Verfügung hätte.

Axel Fritz

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Veröffentlicht von Frank Hoppe



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