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Stellungnahme des Deutschen Schachbundes zur Nationalspielerdiskussion
Präsidium
09.08.2010
In den letzten Wochen gab es eine öffentliche Diskussion über die Nationalmannschaft und zum Leistungssport. Hintergrund ist die Weigerung der Spitzenspieler, zu den ihnen angebotenen finanziellen Bedingungen in Khanty-Mansiysk teilzunehmen. Da die Auseinandersetzung weitgehend mit unsachlichen Argumenten und Fakten geführt wird, hält das DSB-Präsidium einige Klarstellungen für notwendig.
1) Unstrittig ist, dass der Leistungssport eine wesentliche Aufgabe des DSB ist und bleiben soll. Für die Förderung der Spitzenspieler und des Nachwuchses werden jährlich über 100.000 Euro eingesetzt. Darüber hinaus entstehen Trainer- und Verwaltungskosten. Kein anderer Bereich im DSB verfügt über einen ähnlich hohen Etatansatz. So stehen dem Breitensport beispielsweise pro Jahr nur ca. 16.000 Euro zur Verfügung.
2) Dem DSB-Etat, der auch auf der DSB-Homepage veröffentlicht ist, kann entnommen werden, wofür die dem Leistungssport zur Verfügung stehenden Mittel dienen. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die Kosten der Nationalmannschaft, anlässlich der Teilnahme an der Schacholympiade oder der europäischen Mannschaftsmeisterschaft. Um Lehrgänge, Zuschüsse zur Teilnahme an europäischen Einzelmeisterschaften, Länderkämpfe oder auch die Sonderförderung für besondere Talente.
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3) Die Spitzenspieler haben sich öffentlich darüber beklagt, dass sie nicht von dieser Förderung profitieren. Diese Behauptung ist unzutreffend. Allein zwei der vier Spitzenspieler haben für den Zeitraum 2005 bis 2010 Zuschüsse von insgesamt 57.479 Euro erhalten.
4) Aus steuerlichen Gründen kann der DSB als eingetragener, gemeinnütziger Verein aus seinem ideellen Bereich keine Bezahlung der Nationalmannschaft für ihre Einsätze vornehmen. Die Finanzierung der Honorare muss daher über Sponsoren erfolgen. Bei Schwierigkeiten springt die DSB-Wirtschaftsdienst GmbH ein und übernimmt die Honorierung der Nationalmannschaft (Männer und Frauen) nach ihren finanziellen Möglichkeiten.
5) Die Höhe der Honorare wird regelmäßig in der Kommission Leistungssport beraten. Dadurch ist sichergestellt, dass auch die gewählten Aktivensprecher einbezogen sind. Das für die Schacholympiade 2010 angebotene Honorar für die Herrenmannschaft lag bei 15.000 Euro, also bei 3.000 Euro pro Spieler. Mit dieser Honorierung liegt unsere Nationalmannschaft im internationalen Vergleich der teilnehmenden Mannschaften im vorderen Bereich der Leistungsskala. Darüber hinaus trägt der DSB aus seinem Leistungssportetat sämtliche Reise-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten.
6) Das Präsidium weist die Vorwürfe von Arkadij Naiditsch und Georg Meier gegen die für den Leistungssport Verantwortlichen (Präsident, Leistungssportreferent, Turnierdirektor, Bundestrainer, GmbH-Geschäftsführer) ausdrücklich zurück. Selbstverständlich stellt sich das Präsidium einer inhaltlichen Diskussion, verurteilt aber die persönlichen Diffamierungen und behält sich insofern weitere Konsequenzen vor.
Berlin, 9. August 2010 |
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais |
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