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Videobeweis gehört zum neuen FIDE-Regelwerk
FIDE
01.04.2009
Am 29. März kündigten wir weitere Artikel zum neuen Regelwerk der FIDE an, welches am 1. Juli in Kraft tritt. Zu den Neuerungen gehört neben der Nullkarenz auch der Videobeweis, der für alle offiziellen FIDE-Turniere eingeführt wird. Andere Veranstalter sind an die neue Regelung nicht gebunden, es wird aber empfohlen sie dort einzusetzen, wo die technischen Möglichkeiten bereits gegeben sind. In den meisten Fällen wird das zutreffen, denn ein Laptop gehört zur Ausstattung eines jeden Turnierleiters und Digitalkameras sind zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Notfalls können auch anwesende Kiebitze mit ihrer technischen Ausrüstung der Turnierleitung unter die Arme greifen. |
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Bei einem Turnier jüngst in Deutschland (Ort, Datum und beteiligte Personen der Redaktion bekannt) wurde die neue Regelung bereits testweise umgesetzt. Schachfreunde, die mit einer Digital- oder Videokamera dem Turnier beiwohnten, bekamen von der Turnierleitung den Auftrag, in der Zeitnotphase befindliche Partien mittels Videoaufzeichnung zu dokumentieren. In einer der so aufgezeichneten Partien kam es dann tatsächlich zu einem Streitfall, woraufhin die Schiedsrichter das Video für die zu treffende Entscheidung heranzogen:
Beide Spieler befanden sich in hochgradiger Zeitnot und hatten weniger als eine Minute bis zum endgültigen Ende der Partie. Weiß zog sehr unsauber und warf einmal seinen Turm mehr nach a8, als das er ihn stellte. Der Turm rollte auf den Feldern b7 bis c5 auf dem Brett herum, woraufhin Schwarz die Uhr anhielt und eine Korrektur verlangte. Beide Spieler konnten sich nicht auf eine eindeutige Positionierung ihrer Figuren einigen, worauf Schwarz auch noch eine Zeitgutschrift forderte. Da außer dem Videofilmer und einiger Kiebitze keine Schiedsrichter am Brett standen, genehmigte sich Schwarz die Zeitgutschrift auf eigene Faust. Weiß gab deshalb auf. Die Schiedsrichter bekamen Wind von dem Vorgang und sichteten anschließend die Videoaufzeichnung. Die von Schwarz selbstauferlegte Zeitgutschrift mißfiel zwar den Regelkundigen, doch sie beließen es bei der am Brett getroffenen Entscheidung, weil Weiß seinen König nicht aus dem Schach gezogen hatte und Schwarz schon allein deshalb eine Gutschrift zugestanden hätte.
Das Original-Video von der Zeitnotphase dieser Partie wurde uns zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
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[Video (AVI, 98 MB)] |
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Veröffentlicht von Frank Hoppe |
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