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Rezensionen Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf
Rezensionen

22.01.2009
Schach als Modell zur Optimierung strategisch-taktischer Denkvollzüge für andere Sportarten

Diese für den Schachsport höchst bemerkenswerte Aussage war kürzlich in der Fachzeitschrift des Deutschen Olympischen Sportbundes LEISTUNGSSPORT 1 (39) 2009, S. 46 zu lesen, die für die Fortbildung von Trainern, Übungsleitern und Sportlehrern seit 1970 herausgegeben wird. Kompetenter Autor ist der Fachexperte für Trainingslehre, Prof. Dr. Berndt Barth, Vorstandsmitglied der Kölner Trainerakademie mit dem Spezialgebiet "Strategie und Taktik für Zweikampfsportarten".
Er verfasste für die Zeitschrift Leistungssport eine Rezension des aktuellen Buches "Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf" von Marion Bönsch-Kauke (2009) mit dem Untertitel Angewandte Psychologie für Trainer, Schachlehrer und Spieler. Ein Lehrbuch in elf Modulen (Wissenschaftsverlag Frank & Timme Berlin). Da das Werk in vielen Passagen weit über die Schachspezifik hinaus geht und Themen in anderen Sportarten behandelt, spricht es auch außer Trainern und Spielern engagierte Personen wie Betreuer, Ärzte, Psychologen, Manager und Funktionäre an, die sozialpsychologisches Wissen im zwischenmenschlichen Umgang mit Mannschaften und Sportlern benötigen.
Als verantwortlicher Leiter von DOSB-Ausbildungslehrgängen zur Methoden- und Sozialkompetenz  sowie ehemaliger Leistungssportler und Trainer in Sportdisziplinen wie Fechten und Volleyball, kann ich die Aussagen von Prof. Barth nur unterstützen und füge die vollständige Rezension des Buches in der Zeitschrift Leistungssport bei.

Joachim Gries
Referent für Ausbildung im DSB

"Nervenkrieg"

Heerscharen von Trainern gehen mit diesem einen Gedanken schwanger: Wie nur kann ich die Psyche meiner Sportler beeinflussen, wie werden aus Sensibelchen entschlossene Wettkämpfer, die in den entscheidenden Augenblicken "kühlen Kopf" bewahren und ihr vorhandenes, im Training erworbenes Leistungsniveau umsetzen und steigern können?
Versuche gibt es viele. Die extremsten werden vom Fußball berichtet. So soll Christoph Daum seine Leverkusener Fußballer barfuß über Glasscherben laufen gelassen und Klaus Toppmöller einen leibhaftigen Adler mit in die Kabine genommen haben. Jürgen Klinsmann soll es jetzt in München mit einem Buddha versuchen - wenn man all den Berichten glauben darf.

"Fauler Zauber", "glückliches Händchen", Erfahrung oder Wissenschaft - was ist es, das Trainer benötigen, um Sportler erfolgreich zu führen? Zuallererst sicherlich in Training und Wettkampf gut vorbereitete Sportler. Dann natürlich selbst eine gute Ausbildung, auch in der Psychologie, ständige Weiterbildung und fortwährender Kompetenzerwerb in der Praxis. Dabei helfen auch Bücher. Und genau zu diesem Thema ist jetzt ein neues Werk von Marion Bönsch-Kauke (2009] erschienen: Nervenkrieg - von Aura bis Zweikampf, Berlin: Frank & Timme GmbH Verlag für wissenschaftliche Literatur, 317 Seiten, 24,80 EUR. Angewandte Psychologie für Trainer, Schachlehrer und Spieler. Ein Lehrbuch in elf Modulen, liest man weiter im Untertitel.

Um es vorweg zu nehmen: ein Lehrbuch im klassischen Sinne ist es nicht, was Marion Bönsch-Kauke vorlegt, lesens- und empfehlenswert aber allemal. Und wenn sich auf dem Cover zwei Schachfiguren kampfbereit gegenüberstehen, dann vermutet man zuallererst natürlich ein Buch zur Schachpsychologie. Das ist es aber nicht nur. "Nervenkrieg" (zu Recht fast immer in Anführungszeichen gesetzt) ist ein Buch, das sozialpsychologisches Wissen vermittelt, das weit über die 64 Felder eines Schachbrettes hinaus geht. Empfehlenswert ist es für alle, die sich mit psychologischer Trainings- und Wettkampfbetreuung befassen, die pädagogisch-psychologische Kenntnisse im Umgang mit Mannschaften, Betreuern, Ärzten, Psychologen, Managern und Journalisten benötigen. Auch erfahrene Sportler können von den vielfältigen Ansätzen profitieren, die in diesem Buch vermittelt werden.

Nach einer Einführung, die auch den Begriff "Nervenkrieg" erklärt, folgt Modul 1 zu der Frage, was Psychologie, Sportpsychologie und vornehmlich Schachpsychologie zur Vorbereitung auf den "Nervenkrieg" beitragen können. Das ist eine Menge, wie man erfährt. In Modul 2 mit dem Titel "Führungsvermögen: Qualitätsmanagement - Sozialkompetenz" geht es vornehmlich um die Bereitschaft und Befähigung, zwischenmenschliche Situationen adäquat zu beurteilen und relativ beanspruchungsarm zu bewältigen. Der Trainer als Koordinationsinstanz ist ein wesentliches Unterkapitel. Die weiteren Module befassen sich mit der Trainerausbildung (Modul 3) und Fragen der sportlichen Form und der Entwicklung der Kampfbereitschaft sowie der Betreuung der Sportler (Modul 4). Der Vorbereitung auf den Gegner mit Bezügen zur Strategie und Taktik im Sport, einschließlich vieler Beispiele zur psychologischen "Kriegsführung", zum psychologischen Zweikampftraining und zu psychologischen Tricks, ist Modul 5 gewidmet. Hier erweist sich die Nutzbarkeit des Schachmodells für die Optimierung strategisch-taktischer Denkvollzüge auch in anderen Sportarten. Logisch, dass im Anschluss daran sofort das Modul 6 zum Fairplay-Verhalten mit dem Ehrenkodex für Trainerinnen und Trainer folgt. Mit Angst, Angstgegner, Ärger und Gefühlen bzw. dem Umgang mit schwierigen Situationen und schwierigen Personen (Stars, Aggressive, Arrogante, Übermütige und Risikoscheue) befassen sich Modul 7 "Balancieren von Emotionen" und Modul 9 "Der kreative Trainer". Modul 8 "Schachblindheit, Trugbilder und Aussetzer" ist schachspezifisch. Die beiden Schlussmodule behandeln Probleme von Kreativität (Modul 10) und Humor (Modul 11).

Was dieses Buch zu einem besonderen macht, ist der gelungene Versuch, wissenschaftliche Erkenntnisse, einschließlich exakter Begrifflichkeit und Erläuterung, mit sehr anschaulichen Beispielen und Erklärungen auch Trainern und Führungskräften zugänglich zu machen und verständlich darzustellen. Hierbei wirken sich die soliden und vielfältigen wissenschaftlichen Arbeiten der Autorin ebenso aus wie ihre praktischen Erfahrungen bei der Betreuung von Sportlern, insbesondere den Schachnationalmannschaften, und ihre Lehrtätigkeit in der Tramerausbildung.
Ein Glossar, auf 43 Seiten zusammengestellt, und ein umfangreiches Verzeichnis verwendeter und weiterführender Literatur vervollständigen dieses sehr empfehlenswerte Buch.

Nach den Worten der Autorin in der Einführung sind die schachpsychologischen Module zu einer Mentalität "Fit für den Erfolg" nicht nur für Hobbyisten und Leute dazwischen gedacht, sondern primär für Trainer und Leistungssportler. Und die finde man in allen Führungsetagen. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Prof. Dr. Berndt Barth

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Veröffentlicht von Frank Hoppe



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