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Jugend-Olympiamannschaft besiegt Bulgarien
Olympiade
14.11.2008
Am Stand des Deutschen Schachbundes auf der Schacholympiade wird täglich ein Schacholympiaderätsel für die Knobler unter den Besuchern angeboten. Nachfolgend die drei Preisträger, die am 13. November gewonnen haben:
ChessBase-Sonderpreis: David Ridder, Raesfeld 2. Preis: Wolfgang Heider, Neumarkt 3. Preis: Günter Gebuhr, Weimar
Nun zum Spielgeschehen:
Mit einem spektakulärem 2½:1½-Sieg gegen die an Nr. 6 gesetzte bulgarische Mannschaft sorgte die männliche Jugend-Olympiamannschaft für den Höhepunkt im deutschen Lager. Georg Meier setzte sich gegen den Weltklassespieler und Topalow-Sekundanten Ivan Cheparinov durch und Arik Braun besiegte Kiril Georgiew, der jahrelang zur Weltspitze gehörte und der beste bulgarische Spieler vor Topalow war. Ebenso bestens aufgelegt waren die deutschen Damen der Jugend-Olympiamannschaft. Sie besiegten Russland 2, äh Schweden, mit 2½:1½.
Die beiden Flaggschiffe des Deutschen Schachbundes spielten zwiespältig. Während die Herren sicher 3½:½ gegen Außenseiter Schottland gewannen, erreichten die Damen nur ein 2:2 gegen den Iran.
Keine Chance hatten die beiden dritten deutschen Mannschaften. Gegen die spanischen Teams hieß es jeweils ½:3½.
Foto: Jan Gustafsson (gegen Ketevan Arachamia-Grant) und David Baramidze (Quelle: Susan Pogar)
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Die Tabelle ist nach der ersten Runde natürlich noch nicht aussagekräftig, ganz abgesehen davon das die Art und Reihenfolge der Wertungen für Normalsterbliche nicht nachvollziehbar ist. Chess-Results gibt folgende Wertungskriterien an:
Wtg1: Matchpunkte (2, 1, 0) Wtg2: Olympiade-Sonneborn-Berger-Wertung Wtg3: Summe Matchpunkte (2,1,0) mit einem Streichresultat (Olympiade) Wtg4: Spielepunkte der einzelnen Spieler dieser Mannschaft
Wenn man mit diesem Vorwissen die Tabelle studiert, zweifelt man zwangsläufig am eigenen Verstand. Da gibt es zahllose Teams die 3 oder 4 Matchpunkte haben - nach nur einer Runde! Selbst bei gleichem Ergebnis gibt es unterschiedliche Punktzahlen. Polen und Turkmenistan haben z.B. jeweils 4:0 gewonnen. Polen bekommt aber 4 Matchpunkte und Turkmenistan nur 2! Interessant ist auch, das Mannschaften die ein 2:2 erreicht haben, vor Mannschaften in der Tabelle sind, die gewonnen haben. Rätsel über Rätsel.
In dem Zusammenhang sei noch zu erwähnen, das ich auf den Veranstalterseiten bisher erfolglos nach so etwas wie einer Turnierordnung gesucht habe. Am ehesten würde ich die unter "Olympiade & News" oder "Organisation" vermuten. Fehlanzeige.
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Jetzt noch ein lesenswerter Artikel aus dem Olympia-Sonderteil der Dresdner Neuesten Nachrichten vom 13. November:
DSB-Team hungrig auf Erfolg
Nationalmannschaften der Damen und Herren streben einen einstelligen Tabellenplatz an
"Die Mannschaft ist bestens vorbereitet." Bundestrainer Uwe Bönsch, der seit 1997 im Amt ist und drei Jahre später mit dem Gewinn der Silbermedaille in Istanbul den größten Erfolg für den Deutschen Schachbund (DSB) in der Nachkriegsgeschichte feierte, verbreitete einen Tag vor Turnierbeginn Optimismus. Auf das Ereignis hat er lange hingearbeitet: "Dresden wird der Höhepunkt meiner Karriere. Ich hänge mit ganzem Herzen an meiner Mannschaft und ihrem Abschneiden. Wir wollen unbedingt erfolgreich sein", sagt der Hallenser.
Bönsch schickt eine starke Mannschaft ins Rennen, der Experten einen einstelligen Tabellenplatz zutrauen. Der Bundestrainer glaubt: "Wir sehen in Dresden die stärkste Mannschaft aller Zeiten." Präpariert haben sich die Aktiven überwiegend individuell zu Hause, in etlichen Wettkampfpartien, aber auch in zwei geschlossenen Vorbereitungslehrgängen. Nominiert wurden die Mannschaften am 11. Juli, nachdem sich Bönsch lange den Kopf darüber zerbrochen hatte: "Die Aufstellung des Teams war ein schwieriges Unterfangen." In den letzten drei Jahren versuchte der 50-Jährige, die Kandidaten unter verschiedenen Gesichtspunkten zu prüfen.
Ausgewählt hat der Bundestrainer die Olympia-Teilnehmer nach dem Leistungsprinzip. Im Schach sei Spielstärke "gut messbar, da die Ergebnisse sich direkt in der Ratingzahl widerspiegeln" und man ablesen könne, welche Form die Spieler aufweisen, so Bönsch. Ein wichtiges Nominierungskriterium für ihn war auch die Teamfähigkeit der einzelnen Spieler. Am Zusammenhalt der Truppe arbeitete Bönsch vor allem letzte Woche in Radebeul bei einem fünftägigen Intensivlehrgang. Da ging es nicht nur um Feinheiten in der Eröffnungsanalyse, sondern auch um gemeinsame sportliche Aktivitäten auf anderen Gebieten: Um sich besser kennenzulernen, widmeten sich die Nationalspieler Tischtennis oder Schwimmen. "Mannschaftliche Geschlossenheit und Verständnis der Spieler untereinander waren dabei für uns das höchste Ziel", so Bönsch. Sogar Arkadij Naiditsch, der sehr privates Training bevorzugt, fand sich in der Lößnitzstadt ein. Jan Gustafsson reiste schon am Dienstag wieder nach Dresden. Der Hamburger wirkt entspannt, vermied es wie Bönsch aber, ein Ziel zu formulieren: "Wir werden sehen, wie die Mischung in unserer Mannschaft funktioniert."
Damen-Bundestrainer Davit Lobzhanidze, 2006 Deutschlands Schachtrainer des Jahres, lobt unterdessen die aufstrebenden sächsischen Talente und freut sich, dass der 18-jährigen Leipzigerin Melanie Ohme schon jetzt der Sprung ins A-Team der Damenmannschaft gelungen ist. Ketino Kachiani-Gersinska, die seit vielen Jahren eine erfahrene Stütze der Auswahlmannschaft ist, ergriff gestern von sich aus das Mikrofon im Kongresszentrum und nahm ihre Mitstreiterinnen offen in die Pflicht: "Schacholympiade in Deutschland das müssen wir Frauen ausnutzen!" Die DSB-Damen-Elite ist in Dresden an Nummer 12 gesetzt, auch sie will einen einstelligen Platz erkämpfen.
Sebastian Siebrecht
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[Ergebnisse der 1. Runde] |
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Veröffentlicht von Frank Hoppe |
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