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Turnier- und Openberichte GM Ehsan Ghaem Maghami gewinnt ZMD-Open Dresden
Turnier- und Openberichte

29.07.2008
Der Sieger ist ein wahrer Tiebreak-Künstler

Das ZMD-Schachfestival hat in einem packenden Finalmatch zwischen dem für Gau-Algesheim spielenden Ukrainer Sergei Ovsejevitch und dem aus dem Iran stammenden Vorjahressieger Ehsan Ghaem Maghami (sh. Foto von Franz Gärtner) seinen krönenden Abschluß gefunden, das Ghaem Maghami nach einem Unentschieden in der Normalpartie, einem Unentschieden im Schnellschach erst in der finalen Blitzpartie für sich entscheiden konnte. Damit gelingt ihm zum zweiten Mal hintereinander dieser Turniersieg. Interessant ist auch, dass Ghaem Maghami insgesamt sechs Mal im Tie-Break das entscheidende Quentchen Glück auf seiner Seite hatte.

Auf den Plätzen folgen insgesamt 23(!) weitere Großmeister bzw. Internationale Meister bevor Jochen Wigger von den Schachfreunden Erkelenz diese Phalanx durchbricht. Als bester Deutscher konnte sich auf Platz Sechs Alexander Graf plazieren. Aus Dresdener Sicht ist besonders der 10. Platz von Jens-Uwe Maiwald hervorzuheben. Auch der 34. Platz von Maria Schöne, die damit das Turnier sogar noch vor Elisabeth Päthz abschließt, ist besonders hervorzuheben, obwohl sie gegen Pähtz verlor. Eine kleine Überraschung ist auch der 28. Platz des für den SV Dresden-Striesen spielenden Rainer Rösemann. Als bester Dresdener Jugendspieler ist der für die SG Grün-Weiß Dresden spielende Daniel Siedentopf zu nennen, der sogar noch vor dem lange auf IM-Normkurs liegenden Felix Graf (USV TU-Dresden) landete. Beachtlich ist auch das Abschneiden von Filiz Osmanodja, die nach ihrem fast sensationell zu nennenden Zweitrundensieg gegen GM Farhad Tahirov etwas abbaute, sich aber gegen Ende des Turniers wieder fing und mit 5 Punkten Platz 105 belegte.

Dr. Detlef Schmidt

Nachfolgend ein weiterer Bericht von Klaus-Jörg Lais von den ersten beiden Turniertagen:

2008 - Start ins Rekordjahr

Am Ende waren es 309 Schachfreunde, die in die erste Runde des ZMD-Opens 2008 des Schachfestivalvereins starteten, doch bis dahin war es ein ungewohnt langer Weg. Standen noch 320 Schachfreunde in der Voranmeldeliste, so tauchten doch zum Meldeschluss zunächst "nur" 290 Punktesammler auf und so kurz vor der Auslosung waren noch ausreichend Plätze frei für Nachrücker. Und sie rückten nach. Allerdings nicht so, wie es sich das auslosende Schiedsrichterteam wünschte. In zähem 5-Minuten-Takt kamen kleine verspätete Gruppen an, bis schließlich die "magische" 300 überschritten war und es war schon nach Vier, als die Marke bei 309 stehen blieb. Das freute ja alle, nur nicht die wartenden 290 Schachfreunde und die entnervten Ausloser, die sich an den Zeitplan hielten und so geschah erstmals, was sicher auch letztmals passierte: Das Turnier startete mit unangenehmer Verspätung, aber schon am gleichen Abend wurden wirksame Pläne zur Vermeidung einer Wiederholungstat 2009 geschmiedet. Letztendlich entschädigt uns die sehr ordentliche Teilnehmerzahl mit über 300 Schachfreunden und bei der großen Anzahl an Titelträgern ist es umso spannender, wie sich das Feld im "Swiss-K.O." verhält- denn von den 309 Spielern gewinnt nur einer - nämlich der, der sich in allen neun Runden durchsetzt. 54 Schachfreunde finden sich schon heute am Sonntag im Schweizer System wieder und machen sich auf die Jagd nach Plätzen und Punkten ab Rang Zwei, 54 kommen als "Lucky Loser" noch ins K.O-System weiter. Der Turniermodus gewinnt offensichtlich weiter an Beliebtheit.

Das Phantom des Opens

Eine Riesenüberraschung, die keine sein sollte - sozusagen das "Phantom des Opens", lieferte der Setzlistenerste Murtas Kazhgaleyev aus Kasachstan. Nämlich einfach dadurch, nicht anwesend zu sein. Als einer der Favoriten des Turniers stand er auf allen Listen. Sowohl bei der Voranmeldung, als auch in der Reservierung des Hotels, als registrierter Gast und schließlich auf der persönlichen Meldeliste. Bis zuletzt blieb unklar, wie er es als Phantom bis an Brett Eins geschafft hat, Tatsache ist: Er ist nicht hier. Es gibt sicher Schlimmeres als kampflos zu gewinnen oder zu verlieren. Zum Beispiel schon in der ersten Runde als Favorit nur Remis zu spielen, aber es kommt gerade bei großen Open immer wieder vor. Einer der gewonnen hat, ist Gerald Hertneck. Der Münchner spielt seit vier Jahren wieder ein Open mit, wie er selbst berichtete. Andere traf es härter. Den Polen Tomasz Markowski - gesetzt an 6 - beispielsweise, der gegen Heiko Franke vom Tus Coswig nur ein Remis erreichte. Die 700 Punkte ELO-Unterschied machten sich nicht bemerkbar. Ganz im Gegenteil. In einer ohnehin schlechten Stellung fand der Pole einen fragwürdigen Zug nach dem nächsten, bis die Spieler sich in dem Moment auf ein Remis einigten, in dem Franke laut Rechner eine Stellung mit "Matt in 10" erreicht hatte. Weniger überraschend war dann, dass der Großmeister sich im Tiebreak durchsetzte.

Munter Favoriten schrecken

Die nächste Überraschung war dann das Remis zwischen Jesper Morch Lauridsen (2262) gegen Alexander Donchenko (1832). Auch der Öffentlichkeitarbeitsreferent der Deutschen Schachjugend, Falco Nogatz, erreichte ein überraschendes Remis gegen winen viel stärkeren Gegner. Weitere folgten. Olena Kosovska, Setzranglistenplatz 251, schaffte gar einen Weißsieg, ebensoo wie Jascha Fiebich (275) und Merlin Jannes Thamm (285).

SWISS-K.O. auch im Schnellschach

Der vierte olympische Schnellschach-Grand-Prix endete mit einem Sieg des für Cottbus spielberechtigten Karsten Schulz. Das änderte aber nichts mehr an der Gesamtwertung, in der Cliff Wichmann nahezu uneinholbar führte. Zu gewinnen gab es reihenweise Eintrittskarten, Preisgeld und Hotelgutscheine. Einige Tickets für die Schacholympiade wurden aus dem Siegerpokal des Gewinners ausgelost und so freute sich doch eine ganze Reihe an Teilnehmern, im November hautnah dabei zu sein. Auch der olympische Schnellschach-Grand-Prix wird konsequenterweise im Swiss-K.O-Modus gespielt, ebenso wie das Open. Noch immer gibt es Nachfragen, wieso die ein oder andere Paarung möglich ist: Durch den K.O.-Modus muss zunächst eine Anzahl in Zweierpotenz gefunden werden, um die restlichen Spieltage zu bestehen - hier also 256. Das bedeutet, etwas mehr als 100 Spieler erhielten eine "Wildcard" für den K.O.-Modus, obwohl sie in Runde 1 verloren. Da es aber für den K.O.-Modus unerheblich ist, wie man in Runde Zwei kam (zum Beispiel auch durch Tiebreak nach Remis) haben alle heute einen Punkt, bis auf die an 310 Teilnehmern aufgerechnete Spieleranzahl, die gestern verlor und keine Wildcard erhielt. Von nun an halbiert sich die Führungsgruppe gnadenlos, bis zum Schluss das Finale steht.

Filiz, das Glück und ein Wink des Schicksals

Nein, Glück war es nicht das der Glücklichen heute den vollen Punkt gegen den Aserbeidschaner GM Farhad Tahirov einbrachte, sondern konzentriertes Spiel von Anfang an und eine glänzende Leistung in einem vorteilhaften, aber nicht einfachen Endspiel. Mehr als 40 Kiebitze standen über eine Distanz von mehr als ein bis zwei Stunden rund um das Brett der Zwölfjährigen, als sich die Sensation abzeichnete. An den Gesichtern der Kiebitze war abzulesen, dass Uneinigkeit über den Gewinnweg der späteren Siegerin herrschte und doch war man wie gefesselt, als Filiz überraschend stark kalkulierte Züge Richtung Ziel fand. Die meisten der Kiebitze dürften andere Pläne entworfen haben, wie den bewundernden Reaktionen zu entnehmen war. Von all dem ließ sich die Spielerin des USV TU Dresden nicht eine Sekunde beeindrucken. Nicht von der Zeit, die insgesamt drei Mal gegen Null tickte, einmal sogar mit nur einer Restsekunde bis ihr der Uhrendruck wieder 30 Sekunden mehr aufspielte. Nicht vom Remisangebot des Großmeisters, als der bei weitem noch nicht so hoffnungslos wie zum Ende stand. Auch die zweimaligen Mattdrohungen, die Tahirov in schwieriger Stellung aufbaute, entgingen ihr trotz beidseitiger Zeitnot nicht. Die Krönung war jedoch die fantastische Königswanderung von e6 bis tief ins weiße Lager nach f2, von dort aus wieder zurück nach g6, um dann den gewinnbringenden Anlauf bis nach e2 zu nehmen.

Mit dem Sieg gegen den Schachgroßmeister Farhad Tahirov aus Aserbeidschan erspielte sie sich ihren aller ersten Sieg gegen einen internationalen Titelträger. Es wird nicht ihr letzter Sieg gegen einen Meister gewesen sein, aber es ist trotzdem für alle hier - insbesondere für ihren anwesenden Trainer Davit Lobzhanidze ein großer Moment; vor den Augen ihres übeglücklichen Vaters. Die Schülerin des Sportgymnasiums Dresden gewann nach einer nimzoindischen Eröffnung im Mittelspiel geschickt einen Bauern und später eine Qualität.

Gerade erst vor drei Tagen wurde Filiz dafür geehrt, doppelte deutsche Meisterin zu sein, denn sie errang 2008 zum zweiten Mal gleichzeitig den Titel der Mädchen und Jungen. Damit ist die Nachwuchshoffnung zur Zeit erfolgreicher, als es die deutsche Nummer Eins der Frauen, Elisabeth Pähtz im gleichen Alter war. Ironie des Schicksals?! Elisabeth Pähtz ist die Freundin Farhad Tahirovs.

Weitere Informationen unter http://www.schachfestival.de/

[Weitere Bilder vom Turnier]
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Veröffentlicht von Frank Hoppe



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