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Personalien 125. Geburtstag von Hermann Römmig
Personalien

09.07.2008
Hermann Römmig, ehemaliger Schachwart und Schatzmeister des Deutschen Schachbundes, ist heute vor 125 Jahren in Kaiserslautern geboren worden. Er war langjähriger Weggefährte des DSB-Präsidenten Walter Robinow und war zeit seines Lebens in zahlreichen Funktionen aktiv. Nachfolgend ein kurzer Blick auf seine Karriere.
Bei meinen Internetrecherchen tauchte der Name Hermann Römmig das erste Mal 1912 auf. Er war eines der ersten Mitglieder des am 28. Juni 1912 von Wilhelm Eser gegründeten Schachklub Ludwigshafen. Damals war er 29 Jahre alt.
Schon zwei Jahre später trat er sein Amt als Schachwart des Deutschen Schachbundes an. Ein etwas ungewöhnlicher Karrierestart, doch wenn man bedenkt das sein Klub die Mitgliedsbeiträge an den DSB abführte - den Pfälzischen Schachbund gab es noch nicht, ist dieser Weg schon denkbar. Seine wohl erste Aufgabe als Schachwart war die Leitung des Meisterturniers beim 19. DSB-Kongreß in Mannheim 1914. Der Kongreß erlangte traurige Berühmtheit, weil während des Turniers am 1. August der Krieg ausbrach. Reservist Römmig mußte aufgrund der allgemeinen Mobilmachung sofort sein Amt niederlegen und zu seiner Einheit reisen.
 
Der 1. Weltkrieg wurde erst 1918 beendet. Römmig blieb noch bis 1920 Schachwart des DSB und wechselte dann in den Bereich Finanzen. Im gleichen Jahr brachte er ein Buch über Wilhelm Gudehus heraus: "Wilhelm Gudehus. Ein Meister des Schachspiels. Festschrift zu seinem 25jährigen Jubiläum als Vorsitzender des Mannheimer Schachklubs." Das 88seitige Werk erschien im Berliner Schachverlag von Bernhard Kagan.

Als Funktionär des Deutschen Schachbundes war Römmig Besucher zahlreicher Kongresse. Als 1920 der Mittelrheinische Schachbund (MRSB) - ein Vorläufer des heutigen Hessischen Schachverbandes - gegründet wurde, saß der Kaiserslauterer Römmig unter den Gästen. Seine Besuche beim MRSB wiederholte er u.a. 1927 und 1930. 1931 beim 10jährigen Bestehen des Saarländischen Schachverbandes war er nicht nur Gast, sondern spielte auch im Rheinmeisterschaftsturnier mit.

1924 wurde Römmig 1. Vorsitzender des Pfälzischen Schachbundes (PSB). Beim PSB-Kongreß vier Jahre später in Zweibrücken hatte Römmig die Ehre den Problemkomponisten P. A. Orlimont (richtiger Name: Ernst Krieger) mit einer DSB-Ehrenmedaille aus Meißener Porzellan zu auszuzeichnen.

Die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 hatte zahlreiche Veränderungen zur Folge, von denen auch die deutschen Schachvereine nicht verschont blieben. Propagandaminister Joseph Goebbels wurde als Leiter des neugegründeten Großdeutschen Schachbundes (GSB) eingesetzt. Alle Schachvereine und -verbände wurden aufgefordert, dem GSB beizutreten. Der PSB-Vorsitzende Römmig leitete den Brief an die Vereine seines Verbandes weiter und fügte hinzu: "Da es mir unerläßlich erscheint, daß das Amt des 1. Vorsitzenden von einem Nationalsozialisten bekleidet wird, so lege ich den Vorsitz des Bundes hiermit nieder, wovon ich gleichzeitig dem Großdeutschen Schachbund Mitteilung mache. Mein Nachfolger wird wohl in aller Kürze von dem kommissarischen Leiter des Großdeutschen Schachbundes ernannt werden. Die übrigen Herren des Vorstandes haben m. A. n. keine Veranlassung, sich meinem Vorgehen anzuschließen."
Gleichzeitig mit der Amtsniederlegung im PSB trat Römmig auch als DSB-Schatzmeister zurück.

Nach dem 2. Weltkrieg machte sich Römmig um den Wiederaufbau der Vereins- und Verbandsstrukturen verdient, obwohl er sich nach dem erlittenen Leid während der Naziherrschaft vorgenommen hatte, nie mehr für den PSB tätig zu sein. 1947 wurde er Ehrenmitglied des BSV und vertrat den DSB als Vertrauensmann bei der FIDE. Auf dem 20. FIDE-Kongreß 1949 in Paris, Römmig war einziger DSB-Vertreter, erreichte er noch nicht die Wiederzulassung Deutschlands. Die erfolgte erst ein Jahr später.
Bei der Wiedergründung des Pfälzischen Schachbundes am 26. September 1948 wurde Römmig sofort wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er blieb aber nur ein Jahr im Amt. 1952 wurde ihm die Goldene Ehrennadel des BSV verliehen.

Auch politisch betätigte sich Römmig. In seiner neuen Heimatstadt Zweibrücken war er in den 1950er Jahren Stadtrat.

Kurz vor seinem Tod wurde Römmig zum Ehrenvorsitzenden/Ehrenpräsidenten des PSB ernannt. Römmig starb am 16. Januar 1958 in Zweibrücken. Ihm Zu Ehren veranstaltete der DSB 1958 in Landau ein Hermann-Römmig-Gedenkturnier. Der Pfälzische Schachbund ehrte ihn in seiner Festschrift zum 75jährigen Bestehen mit den Worten: "Solange der PSB besteht, kann er mit Stolz auf die Verdienste und die Standhaftigkeit dieses Vorsitzenden zurückblicken."

Quellen

Das Foto (Ausschnitt) stammt vom 24. DSB-Kongreß in Breslau 1925 und ist im Original auf der Seite von Harald E. Balló zu finden: http://www.ballo.de/dsb_3__teil,_a.htm

- Michael Negele: Emil Joseph Diemer, ein Eiferer zwischen Wahn und Wahrheit
- Harald E. Balló: Geschichte des Deutschen Schachbundes
- Geschichte des Schachklubs Ludwigshafen 1912 e. V.
- Dr. Thomas Bohn: Geschichte des SV 03/25 Koblenz e.V.
- Pressemitteilung Schachklub 1905 Zweibrücken zum 100jährigen Jubiläum
- Vereinschronik SK 1905 Zweibrücken
- http://www.chessbase.de/nachrichten.asp?newsid=5003
-
http://www.vb-zw.de/historie.html

***

Lebensdaten und kurze Informationen zu weiteren Persönlichkeiten der deutschen Schachgeschichte können im Spielerregister abgefragt werden. 1366 Personen habe ich bisher erfaßt. Die Jahrestage (Geburtstag/Todestag) der nächsten vier Wochen der bekanntesten Personen können hier abgerufen werden.
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Veröffentlicht von Frank Hoppe



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