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Blindenschach Dähne-Pokal 2008 in Magdeburg
Blindenschach

30.05.2008
von Oliver Müller, Bremen

Vom 22. bis 24. Mai 2008 fand in Magdeburg die Endrunde der Deutschen Pokal-Einzelmeisterschaft
(besser bekannt als "Dähne-Pokal") statt.

Neu und eine sehr gute Idee war es, dieses Turnier zusammen mit den Endrunden der Deutschen Amateurmeisterschaft (Ramada-Cup) und der Deutschen
Pokal-Mannschaftsmeisterschaft auszurichten, was dem ganzen einen öffentlichkeitswirksamen und angenehm lebhaften Charakter verlieh. Mannschaftspokalsieger wurde übrigens erneut der OSC Baden-Baden.

Aus den Landesverbänden wurden 32 Schachspieler für den Dähne-Pokal nominiert.

Gespielt wurden - ebenfalls eine Neuerung - 5 Runden nach dem modernen "Swiss-KO"-System, bei dem jeder Verlierer der K.O.-Runde das Turnier einfach nach Schweizer System weiterspielt und die bisher erzielten vollen Punkte aus den K.O.-Runden mitnimmt.

Zu beachten ist die Formulierung "volle Punkte", denn bei einem Remis wird im K.O.-System ja bekanntlich eine Entscheidung durch Blitzpartien oder Losentscheid herbeigeführt, und für das weitere Turnier zählt nur die Eins oder Null, während das tatsächlich erspielte Remis nur bei der späteren DWZ-Auswertung berücksichtigt wird.

Und da sind wir auch schon bei einem wichtigen Thema: Der Losentscheid...
Und da sind wir auch schon bei einem wichtigen Thema: Der Losentscheid bei Remis, der als  Sonderregelung für den Vertreter des DBSB eingeführt wurde, um die deutliche Benachteiligung bei Blitzpartien zu vermeiden.

Schon in der zweiten Runde kam diese Regelung bei mir zur Anwendung. Nachdem ich in der ersten Runde recht klar gegen A. Scholz aus Mainz gewonnen hatte, wurde ich in der zweiten Runde gegen
FM Jürgen Brustkern gelost, der mich beim Schnellschach vor vielen Jahren mal fürchterlich abgezogen hatte. Ich stand etwas besser, konnte aber keinen siegbringenden Vorteil erzielen und wir einigten uns durch Zugwiederholung auf Remis. Da trat der Schiedsrichter Thomas Wiedmann auf den Plan und schickte sich an, eine Münze zu werfen und fragte mich, was ich denn haben wollte, Kopf oder Zahl. Kurz, nachdem ich mich für "Kopf" entschieden hatte, meldete sich mein Gegner zu Wort und beschwerte sich fragend darüber, warum ich denn zuerst aussuchen dürfe, schließlich sei ich ja durch den Losentscheid ohnehin schon im Vorteil... (ja, liebe Leser, schmunzeln Sie ruhig ein wenig, ich musste mir das vor Ort verkneifen.) Ich bot sofort an, meinem Gegner die erste Wahl zu überlassen,
worauf dieser sogleich diesen Vorteil gnadenlos ausnutze, mir meine geniale Idee klaute und ebenfalls "Kopf" wählte. Bedauerlicherweise zeigte die zu Boden gefallene Münze aber "Zahl", und noch bevor ich erklären konnte, mit welchen magischen Kräften ich den Fall der Münze beeinflusst habe, zog der andere FM etwas düpiert von dannen.

Ohne Glück kann man auch beim Schach eben nichts gewinnen!

Die dritte Runde - also das Viertelfinale - bestritt ich gegen den jungen Paul Zwahr aus Dresden, der seine leicht vorteilhafte Stellung überraschend schwach weiterspielte und in eine Verluststellung verwandelte, die ich zu einem für mich klar gewonnenen Turmendspiel abwickeln konnte. Das am
Nachmittag folgende Halbfinale gegen FM Hauke Reddmann aus Hamburg-Wilhelmsburg dauerte ebenfalls über vier Stunden, wobei mir hier ein klarer, nur zwischenzeitlich etwas wackliger Start-Ziel-Sieg mit einer hübschen kleinen Kombination gelang. Nach diesem harten Arbeitsfreitag stand
ich also im Finale des Dähne-Pokals!

Das Abendessen habe ich durch eine "Streuerverwechslung" versehentlich versalzen, aber es schmeckte trotzdem köstlich!

Am Samstagvormittag durfte ich also das Endspiel gegen Herrn FM Hans-Joachim Vatter vom SK Freiburg-Wiehre spielen, ein Gegner, den man in diesem Turnier auch "Häuptling schnelle Hand" hätte nennen können, denn in allen vier vorangegangenen Partien machte er schnell remis, um seine Gegner dann im Blitzen abzuzocken. Diese Strategie wollte er wohl bis zum Gesamtsieg durchziehen und damit die ganze Veranstaltung zu einem Blitzturnier verkommen lassen, doch hatte er nicht damit gerechnet, dass er in der Schlussrunde gegen den Vertreter des DBSB spielen muss, wo dieser Plan nicht funktioniert. Oder doch? Herr Vatter hatte doch tatsächlich über den Turnierleiter den Vorschlag an mich herangetragen, bei einem Remis zumindest zwei 25-Minuten Schnellschachpartien zu spielen, "wegen der Presse, weil so ein Losentscheid doch nicht so gut aussieht...". Diesen Vorschlag lehnte ich natürlich kategorisch ab, nicht zuletzt auch aus Fairness den anderen Spielern gegenüber, die unter der Voraussetzung "Losentscheid" gegen mich angetreten sind. Abgesehen davon wäre ich beim Schnellschach klar im Nachteil gewesen, da die elektronischen Uhren dort für mich nur sehr schwer abzulesen sind und ich noch wenig Übung in der Benutzung des Steckbrettes unter Zeitdruck habe.

Letztendlich hat mein Gegner aber gezeigt, dass er durchaus in der Lage ist, auch lange Partien gut zu spielen und konnte meine Ungenauigkeiten ausnutzen und nach langem, spannendem, Kiebitzfreundlichem Kampf meine letzten Dauerschachversuche abwehren und das Spiel und damit auch den Pokal gewinnen.

Mir blieb der ehrenvolle 2. Platz, ein nettes Preisgeld sowie die Erfahrung, wieder ein interessantes,  spannendes und lehrreiches Turnier gespielt zu haben!

Ich bedanke mich an dieser Stelle beim Vorstand des DBSB für die Nominierung
zu diesem Turnier und für die Unterstützung, insbesondere durch die
Betreuung von unserem Trainer Detlef Neukirch.

Oliver Müller

Alle Ergebnisse des Deutschen Pokals als PDF (ca. 120 kB) zum download.
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Veröffentlicht von Michael Gründer



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