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Olympiade In 22 Stufen zum Olymp - haben Sie gewonnen?
Olympiade

11.05.2008
Die 16. Stufe vom April ist geschafft! Noch sechs stehen aus.

Diesmal hatten wir gefragt: Welcher FIDE-Präsident unserer Auswahl hat NICHT aktiv als Spieler bei einer der Schacholympiade teilgenommen?

Die Loesung war D) Unser aktueller FIDE-Praesident Kirsan Iljumschinow.

Ob Sie gewonnen haben, erfahren Sie auf der nächsten Seite. Zuvor lesen wir wie immer den fachmännischen Text zum Thema vom Schacholympiade-Experten Raymund Stolze!


Die andere Chronik der FIDE-Präsidenten

Zuerst die sehr erfreuliche Meldung: Der Aufwärtstrend bei den Einsendungen hält an! Und wenn wir jene zwei Teilnehmer, die gleich je sechs Mails geschickt haben, zählen würden, dann hätten wir sogar eine neue Rekordmarke zu vermelden. Doch so einfach machen wir uns das nicht: Rules are Rules, wie der Engländer sportlich fair sagen würde. Und an diese Spielregeln wollen wir uns dann auch halten. Also: Wir lassen es natürlich zu, wenn von der Mailadresse der Person A auch die Teilnahme der Person A eingereicht wird. Wir lassen es aber nicht zu, wenn von der Mailadresse A die Person B teilnehmen soll oder von verschiedenen Adressen aus die gleiche Person teilnehmen will. Wer also Zugang zu den Adressen seiner Familienmitglieder hat, darf wirklich nur in Vertretung teilnehmen, wenn auch das dazu existierende Familienmitglied als Absender drauf steht.



Doch nun zur Auflösung unserer 16. Olympia-Quiz-Frage, bei der es nur zwei (!) falsche Lösungen gab. „Die Antwort diesmal ist [D]. Euwe und Olafsson haben ihr Land unzählige Male vertreten, und auch Campomanes hatte einige Male Zeit dafür, bevor ihn das Abbrechen von Weltmeisterschaften und ähnliche Kapriolen davon abhielten. ‚El Presidente’ Iljumschinows Qualitäten scheinen dagegen mehr im Schachboxen zu liegen – kein Wunder, neigt er doch dazu, immer wieder Elista als Welthauptstadt des Schachs durchzuboxen“, so Rainer Osenberg. Und Marina Heil, die beim SV Weinharten aktiv ist, ergänzt den Mann aus Neuss: „ Florencio Campomanes nahm von 1956 bis 1966 fünf Mal, Max Euwe von 1927 bis 1962 sieben Mal sowie Fridrik Olafsson von 1952 bis 1980 acht Mal an einer Schacholympiade aktiv teil.“ Nach dem Ausschlussverfahren bleibt also nur [D] Kirsan Iljumschinow, der aktuelle FIDE-Präsident übrig. Der hat zwar, wie Alexander Frenkel von der „Münchener Schachakademie“ zu berichten weiß, „als Jugendlicher die Kalmükische Meisterschaft gewonnen und besitzt den sowjetischen Meistertitel im Schach, seine Prioritäten legte er aber auf Business und Politik, und hat nie als Spieler an der Schacholympiade teilgenommen“.


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Die richtige Antwort lautet also [D] Kirsan Iljumschinow. Doch schauen wir nachfolgend mal in die Annalen dieser interessanten Chronik, Sie zeigen  uns zu aller erst einmal, dass die FIDE seit ihrer Gründung zeitgleich mit den Spielen der VIII. Sommerolympiade 1924 bisher nur insgesamt sechs Präsidenten hatte, wobei nur zwei von Ihnen keine Olympioniken waren. An jenem 20. Juli, dem letzten Tag der in Paris ausgetragenen Mannschaftswettkämpfe, die aber im Grunde ein Einzelturnier war, wurde der Niederländer Dr. Alexander Rueb (27. Dezember 1882 bis 2. Februar 1959) zum Präsidenten der Féderation Internationale des Èchecs (im deutschsprachigen Raum auch Weltschachbund genannt) gewählt. Er war ein recht starker Schachspieler. Für sein Team, dass mit drei Startern (u.a. auch Max Euwe !) antrat und Platz 11 von insgesamt 18 teilnehmenden Nationen belegte, holte der studierte Jurist immerhin 4,5 Punkte (+3 –4 =4). Rueb, dem auch der heutige FIDE-Leitspruch „Gens una sumus“ (Wir sind alle eine Familie) zugeschrieben wird, erwarb sich als Liebhaber von Schachkompositionen vor allem einen Namen durch die von ihm publizierte zehnbändige Sammlung von Endspielstudien. Seine Datensammlung auf Karteikarten hat die niederländisch-flämische Vereinigung für Freunde der Endspielstudien ARVES (Alexander Rueb Vereniging voor Eindspel Studie) übernommen, die auch die Zeitschrift EG herausgibt. Sie gilt heute als wichtigste Publikation für Schachstudien.


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Auf Alexander Rueb, der bis zum Jahr 1949 der FIDE kompetent vorstand und sich dabei große Verdienste insbesondere um die acht Schacholympiaden vor dem Zweiten Weltkrieg und die Regelung der Weltmeisterfrage erwarb, folgte der schwedische Schachfunktionär Bror Axel Folke Per Rogard (6. Juli 1899 bis 11. Juni 1973). Mit seinem Vorgänger hatte er zwar den Beruf des Rechtsanwaltes gemeinsam, aber als aktiver Schachspieler trat Rogard im Gegensatz zu ihnen nicht in Erscheinung. Nicht zuletzt seinem diplomatischem Auftreten ist es allerdings zu verdanken, dass bei der XVII. Schacholympiade in Havanna 1966 ein drohender Eklat ´vermieden werden konnte. Die USA ließen nämlich das Finalrunden-Match gegen die UdSSR zunächst platzen, weil Bobby Fischer aus religiösen Gründen wegen des freitäglichen Sabbats nicht spielen wollte. Nach Ablauf einer Stunde wurde am 5. November 1966 das sowjetische Team den Regeln entsprechend zum 4:0-Sieger erklärt. Daraufhin drohten die Amerikaner jedoch mit sofortiger Abreise, worauf Folke Rogard eine 2:2-Wertung vorschlug. Letztlich stimmten die Sowjets „großzügig“ einer Neuansetzung zu. Diese gewannen sie neun Tage später mit 2,5:1,5, wobei sich am Spitzenbrett Bobby Fischer und Boris Spasski in einer spannenden Partie nach 57 Zügen remis trennten.
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Dritter FIDE-Präsident wurde mit Machgielis (Max) Euwe (20. Mai 1901 bis 26. November 1981) erneut ein Niederländer. Als er sein Amt antrat – er ist bis heute der einzige Schachweltmeister in dieser Position – war er allerdings schon 69 Jahre alt. Mit seinem Amtsantritt begann eine „stürmische Zeit“. Zunächst ist es dem promovierte Mathematiker wesentlich zu verdanken, dass das „Match des Jahrhunderts“ Spasski–Fischer 1972 in Reykjavik – seit dem Tode von Alexander Aljechin hatte die FIDE die Ausrichtung der Weltmeisterschaften übernommen – nicht scheiterte. Drei Jahre später hatte er nach monatelangen Bemühungen eine keineswegs populäre Entscheidung zu treffen, als er Anatoli Karpow kampflos die Schachkrone zusprach. Und auch das denkwürdige WM-Match Karpow–Kortschnoi in Baguio 1978, das von Anfang an vor allem in das Klima des Kalten Krieges und dem Kampf der beiden Systeme passte und demzufolge politisch instrumentalisiert wurde, konnte wohl vor allem dank seiner Vermittlerrolle mit Anstand zuende gespielt werden.


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Dass Max Euwe ein großartiger Schachspieler war, der bei seinem sieben Olympia-Teilnahmen (1927, 1937, 1950, 1954, 1958, 1960, 1962), die sportliche Chronik dieses Treffens der Nationen wesentlich bereichert hat, steht außer Frage. So kam er 1958 in München bei der XIII. Schacholympiade mit 8,5 Punkten aus 11 Partien auf das zweitbeste Einzelresultat am 1. Brett hinter Svetozar Gligoric (12/15) aber vor Michail Botwinnik (9/12). Ein Jahr zuvor im März 1957 war er bei einem Mini-Triningsmatch in New York auf den damals gerade 14-jährigen Robert James Fischer getroffen, das er 1,5:0,5 gewann. Hier die Notation der entscheidenden ersten Begegnung des 5. Weltmeisters der Schachgesichte mit dem späteren 11. Champion.

Nimzowitsch-Indische Verteidigung [E30]

M. Euwe, Max

R. J. Fischer

New York 1957
 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 d5 4.cxd5 exd5 5.Lg5 Lb4 6.e3 h6 7.Lh4 c5 8.Ld3 Sc6 9.Sge2 cxd4 10.exd4 0–0 11.0–0 Le6 12.Lc2 Le7 13.Sf4 Db6? Der entscheidende Fehler - richtig waren entweder 14...Lg4 oder 14...Dc7. 14.Lxf6 Lxf6 15.Dd3 Tfd8 16.Tae1 Sb4 17.Dh7+ Kf8 18.a3 Sxc2 19.Scxd5 Txd5 20.Sxd5
Schwarz gab auf.

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Wenn man die länger der Amtszeit als Kriterium nimmt, so ist Euwes Nachfolger Fredrik Olafsson (26. Januar 1935) derjenige FIDE-Präsident mit der kürzesten. Lediglich auf vier Jahre (von 1978 bis 1982) brachte es der isländische Großmeister – beruflich war er ebenfalls wie schon zwei seiner Vorgänger Rueb und Rogard Jurist. Was sein Start bei der Schacholympiade angeht, ist er allerdings derjenige Chef des Weltschachbundes, der acht auf die meisten Teilnahmen (1952, 1954, 1956, 1962, 1966, 1974, 1978, 1980) verweisen kann. Zweimal wurde er dabei sogar mit Medaillen für die besten Einzelresultate am 1. Brett ausgezeichnet (1956 in Moskau Bronze hinter Bent Larsen und Michail Botwinnik; 1962 in Warna Gold vor Miguel Najdorf und Jonathan Peonrose). Dass ein amtierender FIDE-Präsident sich in den Dienst seiner Mannschaft stellt, dürfte auch ein Rekord für die Ewigkeit sein. Olaffson verbuchte ihn 1980 in Malta, wo er viermal für Island antrat.


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Bei der XXV. Schacholympiade in Luzern 1982 wurde Florencio Campomanes (22. Februar 1927) zum neuen FIDE-Präsidenten gekürt. Dass dieser Wechsel an der Spitze des Weltschachbundes auch einen starken politischen Hintergrund hatte, darf nicht unerwähnt bleiben. In der zunehmenden Konfrontation zwischen der westlichen Welt (Olafsson) und den arabischen und Entwicklungsländern (Campomanes) gab der Ostblock letztlich den Ausschlag. Vor allem die Sowjets hatten es dem Isländer nicht vergessen, dass der sich im 1981 im Vorfeld des WM-Matches Karpow–Kortschnoi persönlich für die Ausreise von Kortschnois Frau und Sohn aus der UdSSR eingesetzt hatte. Der umtriebige Philippino nutzte nicht nur dieser „Tatbestand“ für sich aus, sondern er konnte zudem seine Werbekampagne mit „schmutziges Geld“ von Diktator Marcos führen. Dem hatte der integere Fredrik Olafsson, der zeitweise als Generalsekretär des isländischen Parlaments Althing fungierte, wenig entgegen zu setzen. Dass er der eindeutig bessere Schachspieler war, dem es als Verbandspräsident gelang bei einem Turnier in Argentinien sogar seinen eigenen Weltmeister zu schlagen, was wohl weltweit kaum je einem Sportfunktionär gelungen sei dürfte, fiel halt nicht ins Gewicht. Hier ist diese denkwürdige Partie:


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Englische Eröffnung [A32]

F. Olafsson

A. Karpow

Buenos Aires 1980

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.g3 c5 4.Sf3 cxd4 5.Sxd4 Dc7 6.Dd3 a6 7.Lg2 Sc6 8.Sxc6 dxc6 9.0–0 Le7 10.Db3 e5 11.Le3 Sd7 12.Sc3 Sc5 13.Dc2 Lg4 14.b4 Sd7 15.b5 0–0 16.bxc6 bxc6 17.Tab1 Le6 18.Da4 Tfc8 19.Tfc1 Sc5 20.Dc2 g6 21.Se4 Lf5 22.Lxc5 Lxc5 23.Tb3 Le7 24.Tcb1 Tab8 25.h4 a5 26.Kh2 Tb4 27.a3 Txb3 28.Dxb3 Td8 29.e3 Dd7 30.Dc3 Dc7 31.Tb2 Td1 32.c5 Le6 33.Tb6 Ld5? 34.Dxa5 34.Lf3 ist wohl noch stärker. 34...Dd7 35.Da8+ Kg7 36.Tb7 De6 37.De8 Lxe4? Der entscheidende Fehler. Zu versuchen war 37...Lf8. 38.Lxe4 Df6 39.Dxe7 Dxf2+ 40.Lg2


Schwarz gab auf.
 
Campomanes, der die Nummer 5 auf der FIDE-Präsidenten-Stuhl war, amtierte nach dieser „Politischen Partie“, die ihn an die Spitze des Weltschachbundes brachte, ziemlich uneingeschränkt bis 1995. Eine ganz besondere Rolle spielte er bei den WM-Kämpfen zwischen Kasparow und Karpow. So ist mit seinem Wirken der umstrittene Abbruch des ersten Matches nach der 48. Partie beim Stand von 5:3 für den amtierenden Weltmeister Anatoli Karpow verbunden. In seine Amtszeit fiel auch die 1993 von Garri Kasparow und Nigel Short initiierte Abspaltung der Professional Chess Association (PCA) von der FIDE.
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„Campo“ wie ihn seine Freunde und wohl auch Feinde nennen, wurde übrigens als erste Nichteuropäer FIDE-Präsident. Wahrscheinlich hätte er dieses Amt sogar noch länger als bis zum November 1995 bekleiden dürfen. Doch die all zu offensichtliche Unregelmäßigkeiten in den Finanzen führten beim 66. FIDE-Kongress in Paris zur Abwahl des studierten Politwissenschaftlers, der 1950 immerhin mal Landesmeister der Philippinen geworden war und bei fünf Schacholympiaden (1956, 1958. 1960, 1964, 1966) mit allerdings recht bescheidenen Leistungen nicht unbedingt sportlich auf sich aufmerksam machte. Im Blickpunkt stand er jedoch ganz sicher in der Vorrunde in Leipzig 1960, weil er auf den damals jüngsten Schachweltmeister Michail Tal traf. Hier diese wahrhaft „historische“ Begegnung:

Caro-Kann-Verteidigung [B15]

M. Tal (UdSSR)

F. Campomanes (Philippinen)
XIV. Schacholympiade Leipzig 1960
 
1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 Sf6 4.e5 Sfd7 5.e6 fxe6 6.Ld3 Sf6 7.Sf3 g6 8.h4 c5 9.dxc5 Sc6 10.De2 Lg7 11.Ld2 Dc7 12.0–0–0 e5 13.Lg5 Le6? Zu versuchen war wohl doch 13...e4?! 14.Sb5 Db8 15.h5 gxh5 16.Sfd4 Lg4 17.f3 e4? 18.fxg4 Sxd4 19.Sxd4 exd3 20.Txd3 Se4 21.Sf5 De5 22.Sxg7+ Dxg7 23.Txd5 Sxg5 24.Db5+ Kf7 25.Tf1+ Kg6 26.Dd3+ Kh6 27.Th1
Schwarz gab auf.
 
 
Der Mann, der Campomanes ablöste ist der erste Politiker an der Spitze des Weltschachbundes. Kirsan Nikolajewitsch Iljumschinow (5. April 1962), gewann 1993 die Präsidentenwahlen der Republik Kalmückien in der russischen Föderation. Nicht unerheblich für diesen Aufstieg dürfte gewesen sein, dass er ein Studium am Institut für Außenpolitik in Moskau absolvierte, durch das er gute Verbindungen zu Mitgliedern der einstigen sowjetischen Nomenklatura aufbaute. Als er nämlich Anfang 2005 seinen Rücktritt anbot, wurde er von Wladmir Putin für eine weitere vierjährige Amtszeit nominiert.
 
Unumstritten ist allerdings, dass ohne sein vor allem finanzielle Engagement aus „eigenen Tasche“ die FIDE wohl längst an „Herzversagen“ gestorben wäre. So hat Iljumschinow beispielsweise für die  Schacholympiade 1998 in der kalmückischen Hauptstadt Elista eigens eine „Schachstadt“ errichten lassen. In seiner Amtszeit erreichte er auch vor zwei Jahren den kaum für möglich gehaltenen Wiedervereinigungskampf zwischen Wladimir Kramnik und Wesselin Topalow und beendete damit die seit 1993 andauernde Spaltung zwischen FIDE und PCA/Braingames. Diese persönlichen Verdienste um das Weltschach dürften fraglos die entscheidende Rolle dabei gespielt haben, dass er am 2. Juni 2006 für eine weitere vierjährige Amtszeit als FIDE-Präsident wiedergewählt wurde.
 
Was das Schachspiel angeht, so hat Iljumschinow, der einmal angab, von Alien entführt zu sein, und prognostiziert, dass sie dereinst die Menschheit von der Erde abtransportieren werden, allerdings noch niemals bei einer Schacholympiade aktiv am Brett gesessen. Dafür ziert sein Name die Turnierbücher zu den Schach-Weltmeisterschaften Moskau 2001/02 und San Luis 2005, die er gemeinsam mit dem Journalisten Nikita Kim in einem Verlag der russischen Metropole herausgeben hat.

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Bleibt mir zum Abschluss wieder einmal ein konstruktives P.S. – diesmal vom SCHACH MAGAZIN 64 zur Quizfrage 15. Die Anmerkung von Thomas Bernhardt aus Gotha, der uns auf die absolut kürzeste Gewinnpartie hingewiesen hatte, wurde von uns natürlich überprüft. Laut Megabase 2008 gab in der Begegnung Craig William Pritchett (Schottland) – Antonis Madelia (Zypern) in Runde 5 der Vorrundengruppe 5 in Havanna 1966 Schwarz nach den Zügen 1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.Lc4 unverständlicherweise auf. Das Team um Chefredakteur Otto Borik, der selbst bei zwei Schacholympiaden für Deutschland spielte und 1978 in Buenos Aires zusammen mit Robert Hübner, Wolfgang Unzicker, Helmut Pfleger, Klaus Darga und Hans-Joachim Hecht nicht zuletzt durch das sensationelle 2,5:1,5 gegen die UdSSR einen sehr guten vierten Platz 4 belegte, lies das keine Ruhe. Zu Recht, denn der Fall ist nun endlich geklärt, wie die Recherchen ergaben! (siehe Heft 5/2008, Seite 49)...

„Wir haben Craig Pritchett kontaktiert und nachgefragt. Wie man sich schon denken kann, streckte Schwarz nicht nach fünf Halbzügen die Waffen, sondern erst später, genauer gesagt, nach 17 Zügen. IM Pritchett übermittelte uns die volle Notation ‚dieser sehr einseitigen Partie’ und verrät auch, dass die Züge, die im Turnierbuch stehen, wegen der vielen Druckfehler nach dem 3. Zug völlig unverständlich sind. Deshalb wohl fühlte sich jemand, der diese Partie irgendwann einmal elektronisch erfasste (sie steht in der sonst vorzüglichen Quelle Megabase 2008) überfordert und gab nach 3.Lc3 bereits das Ergebnis 1:0 ein. In vergleichbaren Fällen hat sich die Angabe ‚Rest unleserlich’ bewährt.“
 
Hier ist nun diese bislang „verschollene“ Partie, die wir den hartnäckigen „SCHACH MAGAZIN“-Fahndern verdanken...

 

Philidor-Verteidigung [C41]

C. Pritchett (Schottland)
A. Madelia (Zypern)
XVII. Schacholympiade Havanna 1966
1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.Lc4 h6? 4.d4 exd4 5.c3 dxc3 6.Sxc3 c67.0–0 Le6 8.Lxe6 fxe6 9.Db3 b5 10.Sd4 Df6 11.Sxe6 Kd7 12.Sf4 Sa6 13.Scd5 Df7 14.Sb6+ Ke8 15.Sxa8 Db7 16.Sg6 Th7 17.Dxg8
Schwarz gab auf.


Kommen wir nun zu den Gewinnern der Mai-Runde.

Je ein Lehrbuch von Dworetzki und Jussupow: Positionelles Schach aus dem OLMS-Verlag haben gewonnen:

Timo Büdenbender, Wöllstein

Albrecht Beer, Rückersdorf

Hans-Dieter Müller, Köln

Detlef Rost, Riethnordhausen

Horst-Peter Kurbel, Berlin

Herzlichen Glückwunsch!
Kommendes Wochenende gibt es eine neue Runde und damit eine neue Frage auf dem Weg zum Olymp, Stufe 17. Denken Sie daran, dass Sie auch gewinnen können, wenn Sie keinen Montaspreis mitgenommen haben! Mit jeder Teilnahme legen Sie ein Los mehr in die Trommel zur Hauptziehung Ende Oktober/Anfang November 2008.
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Veröffentlicht von Klaus-J�rg Lais



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