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Olympiade In 22 Stufen zum Olymp! - Stufe 15 erreicht!
Olympiade

11.04.2008
Noch 214 Tage bis zur Schacholympiade in Dresden

15 Stufen ging es bisher hoch, das sind ja schon mehr wie zwei Drittel auf dem Weg zum Olymp, seitdem wir dieses erfolgreiche Quiz im Januar 2007 starteten.

15 Stufen, das macht 15 x 5 = 75 glückliche Gewinner eines Buchpreises aus dem OLMS-Verlag und eine Lostrommel, die fast aus den Nähten platzt, wenn wir Ende Oktober den Hauptgewinner ziehen: Für zwei Übernachtungen für zwei Personen in einem Vier-Sterne-Hotel Dresdens samt Eintrittskarten zur Veranstaltung. das Datum geben wir demnächst bekannt.

In dieser Runde ging es um irrsinnige Seeschlangen und Kurzschlüsse.

Auf die Frage: Wie viele Züge wurden bisher bei der längsten Partie (sie endete Remis) und wie viele bei der kürzesten Gewinnpartie der Schacholympiaden gespielt?

gewann die Antwort: D) 190 plus 4

190 Züge ! Donnerwetter.
Und wie verliert man in nur 4 ?

Raymund Stolze weiß - wie immer - mehr!
Von Kurzschlüssen & Seeschlangen

Hurra! Es besteht für uns alle wirklich Grund zum Jubeln. Erstmals haben wir nämlich eine 30%ige Steigerung der Zusendungen in nur einem Monat des Olympiaquiz erreicht. Klar, dass da vor allem auf meinen Partner Klaus Jörg Lais bei jeder der bisher 15 Stufen zum „Schacholymp“ gehörig Arbeit zugekommen ist. Es ist ja nicht nur damit getan, dass der Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Schachbundes Frage & Antwort auf die Homepage stellt, sondern er schickt seit dieser Runde auch jedem Einsender eine Empfangsbestätigung zu. Außerdem wählt er noch die interessantesten Meinungen aus, die für mich meistens gute Anregungen für den abschließenden Beitrag sind.

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Dass Klaus Jörg Lais dies alles „aus Liebe zum Schach“ wirklich sehr gern auf sich nimmt, sei an dieser Stelle ausdrücklich mal erwähnt.


Nun aber zur Auflösung von Stufe 15, die eigentlich aufgrund der präzisen Fragestellung nur eine richtige Antwort zuließ: [D]. Die sicherste Quelle bei der Recherche war für die meisten Mitspieler die freie Enzyklopädie Wikipedia, wo einige Olympiarekorde erwähnt sind. Dazu gehören beispielsweise der Ungar Lajos Portisch als Spieler mit den meisten Partien (260), Exweltmeister Michail Tal als erfolgreichster Einzelspieler (82 Punkte aus 101 Partien), Svetozar Gligoric mit den meisten Medaillen in der Mannschaftswertung (1 Gold, 6 Silber, 5 Bronze). Und natürlich wurden auch die kürzeste Gewinnpartie und die überhaupt längste jemals gespielte Olympia-Partie in dieser Statistik aufgenommen...


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Was die Kurzschlüsse bei dem Treffen der Nationen angeht, so gebührt der „Spitzenplatz“ in dieser Kategorie dem Schotten Robert Forbes Combe und dem Letten Wolfgang Hasenfuss. Bei der V. Olympiade (12.-24. Juni 1933) in der englischen Küstenstadt Folkestone am Ärmelkanal, die mit 15 Teams als die teilnehmerschwächste in die Chronik eingeht. Combe, der Weiß hatte, gab nach

1.d4 c5 2.c4 cxd4 3.Sf3 e5 4.Sxe5?? Da5+

auf, weil nach dem dicken Patzer im vierten Zug der Springer auf e5 verloren geht. Sein lettischer Kontrahent, der mit seiner Mannschaft einen 7. Platz belegte, konnte in der Individualwertung der besten Einzelspieler an Brett 5 (Resserve) immerhin Rang 3 belegen (7,5/11 = 68,2 Prozent). Platz 1 ging an Andor Lilienthal (5. Mai 1911) der seinerzeit für Ungarn spielte und in dem unweit von Dover gelegenen Seebad seine Olympiapremiere feierte. Der gebürtige Moskauer (!) – seine Mutter war eine ungarische Sängerin, die seit 1909 an einer Moskauer Bühne engagiert war – dürfte heute wohl der letzte noch lebende Mensch sein, der Turnierpartien gegen die Weltmeister Emanuel Laksker, José Raoul Capablanca und Alexander Aljechin ausgetragen hat. In den 1050er Jahren wurde Lilienthal, der heute in Budapest lebt, Trainer und betreute unter anderem auch den späteren Schachweltmeister Tigran Petrosjan.


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Was übrigens solche Kurzschlüsse angeht, so dürfte Rang 2 an die Begegnung zwischen Francesco Perez Rechi (Andorra) und Enrico Grassi aus San Marino gehen. In Dubai 1986 gab Grassi nach sieben Zügen auf, weil er im Mora-Gambit in eine Falle getreten war:

1.e4 c5 2.d4 cxd4 3.c3 dxc3 4.Sxc3 d6 5.Lc4 g6 6.e5 dxe5?? 7.Lxf7+ , und Schwarz verliert die Dame! [1:0]. Den Hinweis auf diese Partie verdanken wir übrigens Norbert Holzmayr aus Pfaffenhofen.


Interessant ist die Recherche von Thomas Bernhardt aus Gotha, der uns auf die absolut kürzeste Gewinnpartie hinweist. Sie wurde 1966 zwischen Craig William Pritchett (Schottland) und Antonis Madelia (Zypern) in Runde 5 der Vorrundengruppe 5 in Havanna 1966 gespielt: Warum Schwarz nach den Zügen 1.e4 e5 2.Sf3 d6 3.Lc4 unverständlicherweise aufgab, ist bis heute nicht geklärt...



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Noch einen Zug kürzer machten es 2004 in Calvia/Spanien an Brett 2 der Weißrusse Aleksei Fedorov (ELO 2619) und der Georgier Georgi Kacheishvili (ELO 2599), denn nach nur drei Halbzügen (1.e4 c6 2.d4) einigten sich die beiden Großmeister remis. Das dürfte, wie Marina Heil aus Weingarten entdeckte, dann die wohl wirklich kürzeste Olympiapartie aller Zeiten sein...


Bleiben nun die Seeschlangen übrig. Und die längste wurde 1988 bei der 38. Schacholympiade in Saloniki gespielt, wo zum erste Mal seit 16 Jahren die DDR wieder an den Start ging, „was hartnäckigen Gerüchten zufolge in hohem Maße der Leber von DTSB-Präsident Manfred Ewald zu verdanken war. Diese nämlich soll sich im Krankenhaus einer Rundumerneuerung erfreut haben, was ihren Träger daran hinderte, sein Veto gegen den frevelhaften Vorstoß der von ihm erstellten Regeln einzulegen. Ewalds Stellvertreter Klaus Eichler war Schach egal, er hasste es nicht, wie es eigentlich seine gottbefohlene Aufgabe gewesen wäre, und zack... war ein DDR-Team in Griechenland!“, so Ray Tischbierek in seinem empfehlenswerten Buch „Sternstunden des Schachs - 30x Olympia...“ Sportverlag Berlin 1993, das heute einen hohen antiquarischen Wert haben sollte.


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Den beiden Akteuren dieser bislang längsten Olympiapartie dürfte freilich die Teilnahme der Ostdeutschen egal gewesen sein, die im „Bruderduell“ die Westdeutschen mit 3:1 sensationell schlugen, um am Ende punktgleich mit ihnen (je 32 Zähler) auf den Plätzen 17 und 18 im Schlussklassement zu landeten. Der amerikanische Jugendweltmeister von 1979, Yasser Seirawan, mühte sich jedenfalls in Runde 2 in einem Damenendspiel mit Weiß gegen den Chinesen Jun Xu ab dem 40. Zug vergeblich um einen vollen Punkt. Doch selbst nach dem Gewinn eines Bauern im 78. Zug gab es am Ende nach 190 Zügen nur ein Remis. Die Schlussstellung lautete: Weiß – Kd6, Be7; Schwarz: Ke8 (die letzen Züge waren: 190. e7+ Ke8).


Der US-amerikanische Großmeister syrischer Abstammung, der in Damaskus geboren wurde (24. März 1060), zählte in den 1980er Jahren zu den stärksten Spielern der Welt. So gelang dem viermaligen Meister der USA bei der Schacholympiade 1986 in Dubai ein bemerkenswerter Sieg gegen den amtierenden Weltmeister Garri Kasparow, der allerdings ein zu hohes Risiko suchte und mit einem offensichtlichen Remis nicht zufrieden war. Seirawan ging in die Schachgeschichte auch als Initiator der Übereinkunft von Prag 2002 ein, in der seinerzeit der Modus für einen Vereinigungskampf um den Weltmeistertitel besiegelt wurde. Dieses Match kam allerdings erst vier Jahre später zwischen dem 14. Weltmeister im klassischen Schach Wladimir Kramnik und seinem bulgarischen Herausforderer Wesselin Topalow zustande, und endete in „der Schlacht von Elista“ in der südrussischen Steppenrepublik Kalmykien bekanntlich erst nach vier Schnellschachpartien im Teebreak mit einem glücklichen 8,5:7,5-Sieg für den russischen Titelverteidiger. Damit wurde die Spaltung der Schachwelt, die Garri Kasparow 1993 mit seinem Duell gegen den Nigel Short (England) außerhalb der FIDE-Hoheit ausgelöst hatte, nach dreizehn Jahren endgültig überwunden...



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Auch bei den Seeschlangen sind unsere Einsender haben unsere Einsender unermüdlich nachgeforscht. Anna Rudolph aus Düsseldorf – die Schwester des US-Großmeisters Alexander Onischuk, spielt in der Frauen-Bundesliga für den Karlsruher SC an Brett 1 – entschied sich für 170 Züge. Was FIDE-Meister Jeronimo Hawellek vom SK Marmstorf GW Harburg noch konkretisierte. Es war die Partie Petro Aderito (Angola) gegen Fred Berend (Luxemburg) bei der Schacholympiade 2004 – und sie endete ebenfalls remis!


Ob es in Dresden im November nun neue olympische Rekorde geben wird, bleibt abzuwarten – zumindest was die kürzeste Gewinnpartie und die längste Partie angeht dürfte  das aber mit größter Wahrscheinlichkeit auszuschließen.

Bleibt noch ein P.S. zur 14. Stufe nachzutragen. Es hat mir nämlich keine Ruhe gelassen, an welchem Tag denn genau Bobby Fischer im November 1960 seinen denkwürdigen Auftritt in Ostberlin hatte. Nun, in der Nummer 23/1960 der Zeitschrift SCHACH auf Seite 367 bin ich schließlich doch fündig geworden. Unter der Schlagzeile „Eine großartige Werbung für den Schachsport“ stand dort ein längerer Bericht...


Die siegreiche sowjetische Olympiade-Mannschaft, sowie deren Begleiter stellten sich am 13. November den Berlinern in der wunderschönen Dynamo-Sporthalle zu einem Simultanwettkampf, wie ihn die Welt bisher noch nicht erlebte. 335 begeisterte Berliner rangen mit dem Weltmeister Michail Tal, mit den Exweltmeistern Michail Botwinnik und Wassili Smyslow, mit den Großmeistern Boleslawsky, Flohr, Kortschnoj, Lilienthal und Petrosjan, mit dem Internationalen Meister Furman sowie mit den Meistern Abramow (Delegationsleiter), Golowko (Mannschaftsarzt) und Koblenz (Tals Trainer) um die Punkte. Prominente Gäste erschienen während der Kämpfe und wurden von den mehr als 1000 anwesenden Schachenthusiasten begeistert begrüßt: Großmeister Bobby Fischer (USA), Westdeutschlands Meister und Olympiateilnehmer Dr. Lehmann, der Meister der Philippinen, Campomanes, Israels Meister Czerniak sowie eine komplette Mannschaft aus Wrozlaw. „That’s wonderful“, sagte Bobby Fischer, über seinen Gesamteindruck befragt. An solch einem Riesenturnier hat er in seiner Laufbahn noch nicht teilgenommen...



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Nicht zu klären ist allerdings, wer den späteren Schachweltmeister in den Berliner Osten eingeladen hatte. Wie eine Beitrag von Alfred Seppelt in SCHACH Heft 4/2008 zu entnehmen ist, wurde von ihm nach der Olympiade in Leipzig (16. Oktober-9. November 1960) ein Vergleichskampf zwischen den USA und Westberlin initiiert, bei dem Fischer am ersten Brett mit Weiß Klaus Darga nach 30 Zügen schlug. Im Rahmen dieses Westberlin-Besuches war der 17-jährige US-Großmeister auch Gast im Hause Seppelt und spielte dort Blitzschach, wie ein Fotodokument von Alfred Seppelt zweifelsfrei belegt, der an Brett 4 gegen Artur Bisguier das einzige Remis für Westberlin erreicht, Meine Nachfrage, wie es denn zu der Ostberliner Stippvisite gekommen sei, konnte mir der ehemalige Präsident des Berliner Schachverbandes (1084-2004) jedoch nicht beantworten...


Eine neue Frage zur fünfzehnten Etappe gibt es bereits wieder am Dienstag, 15. April hier auf




 

Nun zu den Gewinnern!


 

Je ein Buch von Sweschnikovs Französisch II gewinnen:


 

Sebastian Mösl, Neumarkt
Fred Wehner, Hochstetten-Dhaun
Parviz Kharrazian, Forchtenberg
Dietmar Thies, Bad Oeynhausen
Dennis Webner, Weyhe


Allen Gewinnern viel Spaß damit und ab zur nächsten Runde! Mit jeder Teilnahme legen Sie ein Los mehr in die Trommel zur Hauptziehung Oktober/November 2008

 

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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