Alexander Graf beim Pfalz-Open Turnier- und Openberichte
22.02.2008
Nationalspieler Alexander Graf trotz Unentschieden weiter in Spitzengruppe beim 1. Pfalz Open
Ein komplizierte Partie. Erst sah es so aus, als ob ich Vorteil habe. Aber 23. a3 war wohl ein Fehler, so beschreibt Alexander Graf seine Partie gegen den Israeli Aron Greefeld. Der Vorteil war weg: Remis. Graf gibt in der 7. Runde des 1. Pfalz Open sein zweites Remis ab. Doch der Startranglistensiebte bleibt weiter im Favoritenfeld in Neustadt an der Weinstraße.
Beide gehören zur vierköpfigen Führungsspitze wie auch Evgeny Postny und Petr Haba. Beide lieferten sich heute ein sechsstündiges Gefecht. Mit einem Bauern mehr kommt Evgeny Postny gegen Petr Haba (Bild) aus der Zeitkontrolle nach dem 40. Zug. Es ist ein Damenendspiel mit zwei gegen drei Bauern am Königsflügel. Unmöglich zu gewinnen? Postny versucht es. Ein Sieg bedeutet die alleinige Führung zwei Runden vor Schluss. Postny kämpft, sucht Sicherheit für seinen Königs um sich gegnerischen Schachs zu erwehren. Doch er braucht den König auch um anzugreifen. Haba in der Defensive, ein falscher Zug bedeutet die Niederlage. Und das Ende aller Hoffnungen auf den Turniersieg um den großen Preis der Sparkasse. Zwei Stunden lang geht es nur um das eine: Halten Habas Nerven oder kann Postny den Tschechen zum Fehler verführen? Sie halten. Nach 116 Zügen und sechs Stunden Spielzeit ist die Partie am Spitzenbrett remis.
Im Verfolgerfeld kann Markowski siegen und schließt zum Spitzenquartett auf.
Der bislang glücklos spielende Korneev siegt gegen den Deutschen Henrik Teske. Der Bundesligaspieler greift mit nur noch 30 Sekunden auf der Uhr im 40. Zug fehl. Der in Spanien lebende Russe hat den Weg zurück ins Verfolgerfeld wieder geschafft. In die neue Verfolgergruppe spielen sich auch der niederländische Turnierspieler und Schachjournalist Sergei Tiviakov (Bild) mit einem Sieg gegen Michail Kekelidze. Igor Khenkin feiert einen Start-Ziel Sieg gegen Michael Kopylov: Ich war heute chancenlos (Kopylov). Aber auch Borovikov, der Schwegenheimer Berufsspieler Starostits, Milov und Epishin siegen und spielen sich mit nun 5.5 Punkten aus sieben Runden auf einen halben Punkt an die Spitze ran. Epischin, Deutscher Mannschaftsmeister mit dem Lübecker SV von 2001 bis 2003, gewinnt dabei gegen den Herxheimer Lorenz Busch. Leonid Milov schlägt den 22jährigen Heidelberger Studenten Johann-Christian Haker in einer scharfen Partie. Mein Gegner hat einige bemerkenswerte Züge gefunden, lobt Milov. Haker macht auch die Niederlage Spass: Gegen die Spitzenspieler ist das schon ein tolles Niveau. Wenn man sich da mal verrechnet die finden alles.