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Olympiade In 22 Stufen zum Olymp! - Stufe 13
Olympiade

12.02.2008
Noch 273 Tage bis zur Schacholympiade 2008 in Dresden!

Dreizehnte Ausgabe des Olympiaquiz. Hier kommt die Lösung und die Gewinner der aktuellen Runde. Die dreizehnte Frage beschäftigte sich mit den Erdteilen und ab wann Teilnehmer aller Kontinente dabei waren. Unter den Einsendern wurden fünf Gewinner des Buches von Helmut Pfleger "Schach Knockouts" ausgelost.

Über die Spitzfindigkeit der Einsender, über ungenaue oder in winzigen Nuancen ungenauere Fragen und über die Interpretationsmöglichkeiten kann man inzwischen schon eine hübsche Summe an lesenswertem Papier zusammentragen.

Unsere richtige Antwort war diesmal A) Tel Aviv 1964

Warum das so ist, das erklärt Ihnen jetzt Raymund Stolze in - wie wir hoffen - für alle Querdenker eindeutiger Art und Weise. Der Haken lag nämlich diesmal in der Zählweise der Kontinente. Die gewinner gibt es auf der folgenden Seite...

                               

Alle fünf Kontinente erstmals in Haifa 1964 am Start
Dass ausgerechnet die 13. Stufe bei unserem Olympia-Quiz sich als die bislang schwierigste erweisen sollte, hatten wir im Vorfeld eigentlich nicht erwartet. Aber so ist das mit Prognosen, Da haben wir uns halt gründlich geirrt, denn 27,2 Prozent falsche Lösungen – das ist fast jede dritte Einsendung (!) – sprechen doch eine eindeutige Sprache. Klar an der Spitze der nicht richtigen Antworten liegt dabei Siegen 1970, gefolgt von Nizza 1974 und Saloniki 1988.


Einen Grund, warum es scheinbar so schwierig gewesen sein muss, führt Norbert Holzmayr aus Pfaffenhoffen an. „Habe leider keine Tabelle gefunden...“ Nun, wir werden hoffentlich bei des Rätsels Lösung mit genug Fakten aufwarten.


Richtig war in jedem Fall [A] Tel Aviv 1964.

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Die zweitgrößte Stadt Israels erlebte bei der XVI. Schacholympiade mehrere Premieren: So wurde das Treffen der Nationen erstmals auf asiatischem Boden ausgetragen, mit 50 Ländern gab es einen neuen Teilnehmerrekord (zuvor 1960 Leipzig mit 40 Teams), und da sich unter den Neulingen Australien befand, waren tatsächlich erstmals Staaten von allen fünf Kontinenten vertreten. So hat das auch Udo Waltenberger aus Oelsnitz gesehen: „Da die Frage nicht weiter erläutert wurde, gehe ich davon aus, dass die klassischen fünf Kontinente gemeint sind, Ozeanien zu Australien gezählt wird.“ Und eine originelle Ergänzung liefert in diesem Zusammenhang Rainer Osenberg aus Neuss: „Sieht man davon ab, dass eine antarktische Mannschaft sicherlich in absehbarer Zeit nicht zur Schacholympiade antreten wird, sollte die Lösung Tel Aviv lauten.“


Was die erwähnte Antarktis angeht, so hat sie keine Bevölkerung im eigentlichen Sinne. Typisch für den sechsten Kontinent sind die mehr als 80 Forschungsstationen, darauf leben zwar im Sommer ca. 4000 und im Winter ca. 1000 Menschen. Und in den Küstengewässern selbstverständlich Pinguine, die sich der extremen Kälte in dieser Region angepasst haben, aber mit dem Schachspiel nichts im Sinn haben...


Bei der Premiere reichte es für die „Aussis“, die zwei Jahre später in Havanna fehlten, aber dann stets dabei waren, allerdings nur zu einen bescheidenen Platz 43. Schaut man auf die Statistik, so gab es bei insgesamt 21 Teilnahmen für die Australier auch keine Platzierung unter den Top-Ten. Rang 15 in Siegen 1970 war bislang der beste Rang im Endklassement, wobei ein Mann am 1. Reservebrett sicherlich die besondere Aufmerksamkeit auf sich lenkte: Es war der immerhin 63-jährige IM Cecil John Seddon Purdy (27.3.1907 – 6.11.1979), der 1959 nach fast sechs Jahren Spielzeit der erste Fernschachweltmeister wurde. Sein Name war für Millionen Australier gleichbedeutend mit Schach. Mit unglaublicher Vitalität schmiedete er auch noch in hohen Alter Pläne. So hatte er sogar für 1980 eine Reise zur Schacholympiade nach Malta geplant, um sein Fernschachbuch vorzustellen, in dem seine Weltmeisterschaftspartien im Mittelpunkt standen. Doch der Tod überraschte ihn während einer Partie im Schachzentrum von Sydney, wo er einem Herzinfarkt erlag. Seine letzen Worte zu seinem Sohn John sind überliefert:


„Ich stehe auf Gewinn, aber es wird etwas dauern...“

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Der bekannteste Schachspieler vom „fünften Kontinent“ ist Ian Rogers, der in den 1980er Jahren zahlreiche Erfolge feierte und 1985 als erster Australier überhaupt Großmeister wurde. Er nahm für sein Heimatland an 14 Schacholympiaden teil, zuletzt in Turin 2006. Aus gesundheitlichen Gründen erklärte er im Juli vergangenen Jahres überraschend seinen Rücktritt vom professionellen Schach, ist aber weiterhin als Trainer und Autor – u.a. für das deutsche „Schachmagazin 64“aktiv.


Für echte Schlagzeilen sorgte die Nationalmannschaft Australiens allerdings bei der Schacholympiade 2002 in Bled, wie Christian Hesse in seinem empfehlenswerten Buch „Expeditionen in die Schachwelt“ (Verlag Chessgate 2006) im Kapitel „Vermischtes, der Rede wert...“ berichtet. Mit dem Pharmakonzern Ansell wurde ein Werbevertrag abgeschlossen, der beinhaltete, dass die Schachspieler das Unternehmen bei der Vermarktung seiner Kondommarke Checkmate zu unterstützen haben.


Was die Starts von Teams der klassischen fünf Kontinenten angeht, so geben wir noch einmal Udo Waltenberger das Wort: „Europäische und amerikanische Länder haben sich von Anfang an bei den Schacholympiade beteiligt. Asien war vor dem Zweiten Weltkrieg zweimal durch Palästina präsent... Afrika kam 1958 in München mit Tunesien und der Republik Südafrika erstmals dazu...“


 

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Noch ein P.S. zu Tel Aviv, wo alle 50 Teams nicht nur im Sheraton-Hotel untergebracht wurden, sondern auch gleichzeitig spielten, was natürlich ideale Bedingungen garantierte. Die Sensation dieser XVI. Schacholympiade war fraglos der 3:1-Sieg der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland gegen die scheinbar übermächtige Sowjetunion (für dieses Team war es bis dato zugleich erst die zweite Niederlage nach dem 1,5:2,5 gegen Ungarn in Moskau 1956 überhaupt). Wolfgang Unzicker und Lothar Schmid gewannen dabei gegen Wassili Smyslow und Paul Keres, während Helmut Pfleger und Wolfram Bialas mit Leonid Stein und Boris Spasski die Punkte teilten.


Diese Schmach für die Sowjets änderte zwar nichts an ihrem klaren Gesamterfolg (36,5 Punkte vor Jugoslawien 32), die bundesdeutsche Mannschaft (zu ihr gehörten noch Klaus Darga und Dieter Mohrlok) legte aber nicht zuletzt mit diesem Triumph den Grundstein für eine niemals erwartete Bronzemedaille (30,5 Zähler, mit 30,0 Punkten folgte Ungarn, das den direkten Vergleich 2,5:1,5 gewonnen hatte).


Die Schachspieler aus dem Osten der Republik mussten sich dagegen mit einem eher bescheidenen 15. Platz begnügen (Sieger im B-Finale), wobei die Ehre zumindest Wolfgang Uhlmann mit dem besten Resultat an Brett 1 (15 Punkte aus 18 Partien) und Günther Möhring (11/13, Platz 1 Brett 6/2. Reserve) retteten. Nach zwei Niederlagen zu Beginn der Vorrunde (gegen Kanada 1,5:2,5 und Argentinien 1:3) wurde das Erreichen der Finalrunde A um einen halben Zähler verpasst...



 

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Abschließend noch ein wenig Statistik: Auf die meisten Olympiateilnahmen kommen bisher Dänemark (fehlte 1986 und 1998), England (war 1928 und 1950 nicht dabei) mit jeweils 35 Starts. Dicht dahinter folgen Frankreich und die Niederlande mit je 34 Teilnahmen vor Deutschland Polen sowie den USA mit jeweils 33. Was die Franzosen angeht, so wären sie durchaus in der Spitzengruppe vertreten gewesen, wenn sie zur Schacholympiade in Siegen 1970 – der Austragungsort im Westfälischen war bis dahin nur als Geburtstort des Malers Peter Paul Rubens in die Geschichte eingegangen – zugelassen worden wären. Wie Larissa Hecht aus Bonn berichtet, hatte man aber bei 60 Nationalmannschaften einfach keinen Platz mehr.


So wurden die Mannschaften von Argentinien, Ekuador, Venezuela und Frankreich mit der Begründung nach Hause geschickt, „sie hätten sich nicht rechtzeitig angemeldet...“ Auch damals hatte jener richtungsweisende Satz, mit dem 1989 die Welt verändert wurde, im übertragenen Sinne schon seine Allgemeingültigkeit: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...“


Angemerkt sei auch, dass einige Länder am „Schachfestival der Nationen“ nur ein einziges Mal teilgenommen haben. Dazu zählen u.a. Ghana (Platz 95/1986) und Somalia (128/2002). Ihre Premiere in Turin 2006 konnten Malawi (Rang 140) und Südkorea (142) feiern, die bei der 38. Schacholympiade in Dresden hoffentlich erneut dabei sein werden. Und nicht ausgeschlossen ist, dass im November die Schachspieler der Bahamas, aus Burundi und von den Malediven erstmals ihre Visitenkarte abgeben werden. Als Mitgliedsländer der FIDE haben sie jedenfalls eine Einladung erhalten...


Ach ja, gefreut hat uns die Mail von Gerd Hain aus Uelzen, nicht nur, weil er die richtige Lösung Tel Aviv hatte, sondern weil er sich weiter solche motivierende Fragen wünscht. Wir werden uns jedenfalls alle Mühe geben – versprochen!

Eine neue Frage zur vierzehnten Etappe gibt es bereits wieder am Samstag, 16. Februar hier auf




Nun zu den Gewinnern.


Je ein Buch von Helmut Pflegers "Schach Knockouts" gewinnen:


Jörg Schembera, Fellbach

Stefan Horatschek, Jena

Peter Bahr, Lübeck

Reinhard Koller, Maxhütte-Haidhof

Peter W. Kausche, Braunschweig


Allen Gewinnern viel Spaß damit und ab zur nächsten Runde! Mit jeder Teilnahme legen Sie ein Los mehr in die Trommel zur Hauptziehung etwa Anfang November 2008
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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