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Internetpresse Das Netzfundstück der Woche
Internetpresse

08.11.2007
Auch die vorige Meldung befasste sich ja mit "Schach im (Internet-) Film", aber das was jetzt kommt, ist sowas von unterirdisch schlecht, dass es schon wieder irgendwie kultig-lustig ist.

Auf den Videoplattformen lassen sich inzwischen eine Menge Filme finden, die sich mit Schach beschäftigen. "Chess Now!" hat eine Sendung auf irgendeinem wohl amerikanischen Fernsehkanal produziert, die alle nur vorstellbaren Maßstäbe um Längen nach unten durchbricht. Die Vorstellung ist so grottenschlecht, dass man allen Produzenten dieser Welt den Streifen zeigen könnte und flehen muss: Bitte! - so nicht.

Und allen Zuschauern dieser Welt sei im Namen des Schachs versichert, dass das wirklich nichts mit dem Spiel zu tun hat. Ihnen jedoch, als profunden Kenner der Szene, will ich den Film nicht vorenthalten. Auf dass Sie sich zwischen Scham und Lachtraining auf irgendein wie auch immer geartetes Schauerspiel einstellen....

Wenn Sie einfach nur reinschauen wollen, ohne dass ich was vorwegnehme (denn der Film dauert fast 27 Minuten) bitte schön:

http://www.youtube.com/watch?v=hpamG7Pv6tU .

Aber überspringen Sie das elend lange Animations-Intro, es ist noch das Wertvollste daran.


Allen anderen hier eine kurze Zusammenfassung: Aufgeschreckt vom plötzlich endenden Intro sitzt eine in einem fürchterlich radebrechenden englisch kreischende, osteuropäische Blondine namens TANA (vermutlich Tanja) in einem Studio, in dem es nicht mal zum Kabel wegräumen gelangt hat und brüllt unverständliche Sätze in die falsche Kamera. Man beachte den abgeschrammelten Holztisch mit dem Kaffee-Plastikbecher des Kameramanns, der dort als eines von drei wichtigen Utensilien die ganze halbe Stunde über stehen bleibt. Die anderen beiden sind ein abgerosteter Werkzeugkoffer samt Billigschachplane mit Plastikfiguren, die dort nur sehr knapp drauf passen und ständig runter zu fallen drohen. Zur perfekten Show darf eine durcheinander gewürfelte Grundreihe nicht fehlen. Das dritte Utensil ist eine immer mal wieder hektisch eingeblendete, völlig blödsinnige Stellung aus einem Schachspiel, das der gelangweilte Produzent im Hintergrund mit sich selbst spielt.
 
Chessnow2.jpg 


Beide Grundreihen beinahe richtig, aber eben nur beinahe
 

Ab und an schiebt sich - oh Wunder der Technik - im Halbbild die jauchzende Tana dazwischen, die unentwegt in bester 9-Live-Manier die Zuschauer abwechselnd "Call now", "Call us" und "Visit our Website" auffordert. Und nein, Tana zieht sich nicht aus, falls Sie das erwarten. Aber das hätte dem ganzen wenigstens einen Sinn gegeben. Stattdessen rufen während der ganzen Sendung etwa fünf Zuschauer an (den Rest verbringt Tana mit a) in die falsche Kamera gucken b) mit wiederholtem Flehen, dies sei eine seriöse Sendung und c) mit "Call now", "Call us" und "Visit our website").


Die Zuschauer aber - und jetzt kommt die Krönung - kommen mit folgenden, schwerwiegenden Problemen ins Studio durch:

Erste Frage (Frau, sehr verzweifelt):


- Ich weiß nicht, wie ich das Spiel mit meinem Sohn zu Ende bringen soll. Man hat ihm erklärt, dass, wer zuerst mit seinem König auf die gegnerische Grundreihe kommt, das Spiel gewinnt. Stimmt das?

- Tana: (nickt zustimmend) Yes


Nach einiger Verwirrung (Tana: "Da muss ich die Regie fragen") stellt sich aber heraus: Die Antwort ist Nein. Gegenfrage: Wie nein? Antwort: Nein. Gegenfrage: Wie geht das Spiel zu Ende? Antwort (rückversichert bei der Regie): Es endet.

Ach so.

Der zweite Zuschauer, der durchkommt, will den besten Eröffnungszug wissen. Große Verwirrung macht sich breit. Nach einiger zeit kreischt Tana (in die falsche Kamera): e4 is pretty good!


Okie, aber jetzt einer, der hat es noch nie in irgendeine Sendung geschafft und ist außer sich vor Freude, Tana an der Strippe zu haben. Kriegt sich gar nicht mehr ein. "Ich habe noch nie so jemand berühmtes gesprochen", jappst er nach Luft, "kann ich ein Autogramm haben" . Tana wird so verlegen, dass sie später auf eine Frage versehentlich zugibt, Robert de Niro persönlich zu kennen. Nachdem das Missverständnis dann auch aus der Welt geschafft ist, stellt sich raus, dass der Mann überhaupt keine Schachfrage hat, übrigens auch keinen Computer und nur nebenbei bemerkt: gar nicht Schach spielen kann. Dafür aber der kleine Sohn, der sich hörbar weigert, ans Telefon zu kommen, um sich irgend eine bescheuerte Frage auszudenken, damit Tana Ruhe gibt.


Die nächsten Minuten überbrückt der Kameramann mit chaotischen Schnitten, während der Produzent mal eben eine solch schwachsinnige Zugfolge auf dem Brett produziert, dass selbst der nächste Anrufer, der dem Vernehmen nach weiß, wie Rochade geschrieben wird, ca. vier Mal fragen muss, wer hier eigentlich dran ist. Nachdem Tana vier Mal falsch antwortet, setzt sich der Produzent beinahe selbst matt. Doch halt, Tana kriegt die Regieanweisung "Schwarz steht im Schach".

Nachdem der Produzent unter gütiger Mithilfe seiner inzwischen völlig derangierten Anrufer sich selbst einen Bauern erobert hat, geht plötzlich alles ganz schnell. Jeder will nun mitspielen und alle zusammen schaffen es, zwei gültige Züge nacheinander zu produzieren.

 

Chessnow3.jpg

"Black to move, no White to move, whos to move, we are awaiting a white, a black, a white move, what would you move with black?" "Oh with black? - ah - Bishop e7"


Tana wirkt inzwischen debiler als je zuvor und muss eine Menge gleichzeitig managen: Das Brett im Auge behalten, in die falsche Kamera gucken, mit Zuschauern reden, die d8 mit e1 verwechseln, obwohl sie nicht den blassesten Schimmer von Schach hat, den Knopf im Ohr bedienen, der anscheinend droht, rauszufallen und schließlich nicht zu vergessen: "Call now", "Call us" und das unverzichtbare "Visit our website" kreischen. Irgendwann merkt auch sie, dass da keiner mehr anrufen will und sie resigniert zusehends im besten pigeon english: "I guess i have to talk"


Well, das tut sie dann auch für den Rest der Sendung, verspricht sich ungefähr geschätzte siebzehn Mal, bevor sie androht, "Montag, nein Dienstag, nächste Woche, in zwei Wochen, um halb sechs, nein um halb acht" wieder da zu sein. Aber da kommt auch schon das elend lange Intro als Outro wieder und wir erfahren zumindest, wer diese langweilige Animation verbrochen hat.

Chessnow4.jpg

Und hier noch mal alle Hauptdarsteller beieinander: Tana (die Frau, nicht die Grafik), der abgeschrammelte Tisch und selbstverständlich in der Hauptrolle: Der Becher.

PS: 3 D Graphics by Pay Chess


Siehe auch: http://pinwand.musagetes.de/?p=60
http://entwicklungsvorsprung.de/?p=173
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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