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FIDE José aus Ecuador hatte die weiteste Anreise
FIDE

15.10.2007

Ein Bericht zur internationalen Trainerausbildung von Dr. Ernst Bönsch

Der letzte FIDE Trainer Kurs an der internationalen Trainer Academy im Berliner Olympiapark verdeutlichte erneut, wie schwierig es geworden ist, aus mehreren asiatischen und afrikanischen Ländern nach Deutschland einreisen zu können. Trotz vielfacher Bemühungen schnappte immer wieder die Visafalle zu und verringerte die Teilnahme der Interessenten zum Ausbildungskurs vom 04.-11. Oktober 2007.

Wie gewohnt, begrüßte am Freitagabend der Sportdirektor des Deutschen Schachbundes Horst Metzing die Gäste in den Räumen der Trainerakademie. Lehrgangsleiter GM Uwe Bönsch erläuterte den aktuellen Ablauf der nächsten Tage und führte die Teilnehmer in das Kursgeschehen ein.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gab es in den späten Abendstunden bereits die erste Lektion zu FIDE- und ECU-Themen. H. Metzing, langjähriger internationaler Schachfunktionär und gleichzeitiger Generalsekretär der Europäischen Schachunion, konnte neben den Strukturen und Aufgabengebieten der beiden Gremien auf viele historische und aktuelle Geschehnisse im Weltschach verweisen.


Die Lektionen am Samstag waren geprägt durch Themen, die die eigentliche Trainer- und Schachlehrerqualität auszeichnen: das pädagogisch-psychologische Verhalten und Geschick im Umgang mit den Aktiven. PD Dr. Marion Kauke legte besonderen Wert auf die Ausbildung von sozialpsychologischen Kompetenzen der Schachpädagogen. Die Teilnehmer fragten nach Möglichkeiten, einfühlsam nach Verlustpartien zu trösten, sich weniger ungeduldig beim Lehren zu verhalten oder häufig wieder kehrenden Fehlerquellen, z.B. Aussetzern, gedächtnispsychologisch zu begegnen. Dafür waren die sozialpsychologischen Videoauswertungen durch die Psychologin zur „verräterischen“ aber unbestechlichen Körpersprache aufschlussreich. Ergänzt wurden die Basisinformationen durch praxisnahe Rollenspiele, die durch die beiden Akteure Abdollah Zibaei (als hilfsbereiter Trainer) und Mehmet Ozerkman (als ängstlicher Schüler) überzeugend in Szene gesetzt wurden.


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"Psychologie im Seminarraum" mit Marion Kauke


Diesen Lektionen wohnte auch der Chairman der Verification Commission Mr. Mazouz als FIDE-Vertreter bei. Dabei wollte er nicht nur einen Einblick über die Lehrweise, Aufgabengebiete und die Strukturen der Berliner FIDE Trainer Academy bekommen; als erfahrenem Schachmanager fiel es ihm nicht schwer, auch persönliche schachpsychologische Erfahrungswerte während des Seminars einzubringen.


Die Sonntagslektionen umfassten das große Gebiet von effektiven Lehrweisen für Beginnende bis zum Verständnis besonderer Bauernstrukturen im schwierigen Mittelspiel. Diese vielfältigen didaktisch-methodischen Lehrinhalte vermittelte der erfahrene FIDE Senior Trainer und Großmeister Uwe Bönsch, der dabei aus seinem Metier als Bundestrainer und Aktiver schöpfen kann. Immer wieder verwies er auf den Wert von Bauernstrukturen, die vom Zentrumskampf in der Eröffnungsphase bis zur klassischen Karlsbader Formation (a2 b2 d4 e3 f2 g2 h2, a7 b7 c6 d5 f7 g7 h7) reichen. Weitere Schwerpunktthemen waren „Die Rolle von Studien als Trainingsmittel“ und „Wie analysiert man effektiv eigene und fremde Partien?“


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Bundestrainer Uwe Bönsch über Bauernstrukturen


Nach der Bedeutung von Trainingsmittel befragt, ließ der Bundestrainer keinen Zweifel daran, dass trotz moderner Mittel wie Laptop, elektronische Datenbanken, Monitor und Beamer nach wie vor Spielbretter, vor allem das klassische Demobrett, methodisch unverzichtbaren Stellenwert im Lehr- und Trainingsbetrieb besitzen.


Am Montag zeigte FIDE Trainer und IM Michael Richter in seinen Ausführungen die Möglichkeiten des Computerschachs für elektronische Lehr- und Lernhilfen im Ausbildungsprozess. Im Mittelpunkt stand die Arbeit mit dem aktuellen Programm CHESSBASE 9.0. Wie man die immer umfangreicher werdenden Partien-Datenbanken integriert, verwaltet und aufruft, ist den meisten Trainern und Spielern gut bekannt. Inwieweit aber die wichtigsten 21 Features des neuen Chessbase 9.0 nutzbringend in die individuelle Trainingsaufgaben eingebunden werden können, das wird gewöhnlich erst nach der fachmännischen Unterweisung des Spezialisten deutlich. Da alle Teilnehmer im Computerraum ihre neuen Erkenntnisse sofort an einem eigenen Gerät in die Tat umsetzen konnten, dürfte der Memoryeffekt entsprechend hoch sein.


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Lev Gutman referiert


GM Lev Gutman vermittelte am Dienstag die Grundlagen und Techniken in der Eröffnungsbehandlung. Daraus resultierte sein Hauptthema: „Warum und wie legt man ein persönliches Eröffnungsrepertoire an?“ Dazu brachte er viele Kilogramm an Literatur in Form von Eröffnungsbüchern mit nach Berlin. Diese Art von Anschaulichkeit wurde belohnt, denn welcher Trainer möchte zum nächsten Turnier mit einem großen Koffer schwerer Bücher fahren? Die eröffnungsmäßige Spezialisierung enthebt sowohl Spieler als auch Trainer dieser Bürde. Nicht einmal professionelle Spieler verfügen heute über Zeit und Kraft, sich „alle“ Eröffnungen einzuprägen. Bis auf wenige Ausnahmen gingen und gehen alle Weltklassespieler den Weg der Spezialisierung. Wie man ein entsprechendes Repertoire methodisch-inhaltlich und zeitgünstig anlegt, wurde von dem erfahrenen Trainer L. Gutman überzeugend dargelegt.


In einem zweiten Part zur Taktik lehrte er am Mittwoch-Vormittag die Basismethoden des Mattsetzens. Auch hier kam es weniger auf die Darstellung der Mattkonstrukte an, sondern darauf, wie ein Schachlehrer/Trainer den fasslichsten Weg des Mattsetzens in der Ausbildung lehren soll.

Der Mittwoch war auch der Tag der Prüfungen in Form von Lehrproben bzw. Verteidigen der Hausarbeiten, die vom Lehrgangsleiter Uwe Bönsch abgenommen wurden.


Abdollah Zibaei, Iran, schrieb seine Arbeit über die relativ junge Trajkovic-Variante in der Spanischen Eröffnung: 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 Lb7 8.c3 d5 und stellte Vorzüge und Nachteile in einem 45minütigen Referat vor.


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Lehrprobe von Abdollah Zibaei, Iran


Mehmet Ozerkman, Nord-Zypern, entwickelte eine Klassifikation von Bauernendspielen. Er teilte sie in bestimmte Kategorien nach Motiven ein, wie Zugzwang, Durchbruch etc. Die zahlreichen am Demobrett gezeigten Beispiele bieten eine günstige Grundlage für Lehrzwecke. 


José Achig Balarezo aus Ecuador erklärte in seiner Lehrprobe zum FIDE Instructor das Spektrum von Regeln, Ratschlägen und Hinweisen, die ein Schachlehrer jungen Spielern geben soll. In einer Zusatzfrage musste er fünf Eröffnungen mit ihren Anfangszügen nennen, die nach bekannten Schachmeistern benannt wurden.


Aufgrund einer neuen Regelung bei den Rahmenrichtlinien des DSB für die Trainerausbildung nahmen mit Lev Gutman, Melle, und Mietek Bakalarz, Trier, zwei erfahrene DSB-Trainer an dem internationalen Kurs teil (zwei Tage), und konnten dadurch ihre Lizenz als A-Trainer um weitere zwei Jahre verlängert bekommen.


In einer kurzen Abschlusszeremonie überreichte Kursleiter Uwe Bönsch die Zertifikate an die neuen FIDE Trainer und den FIDE Instructor. Die Kursanten bedankten sich in herzlichen Worten bei den Lektoren und Organisatoren der Trainerakademie.


Christian Greiser wünschte als Vertreter des gastgebenden Deutschen Schachbundes den Gästen eine gute Rückreise und viel Erfolg bei ihrer weiteren schachpädagogischen Arbeit in den Heimatsländern.

Das traditionelle Blitzturnier in der erfolgreichen Berliner Schachschule entschied der Hausherr IM Michael Richter für sich vor Guido Feldmann und Abdollah Zibaei.


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Zertifikatsübergabe mit Christian Greiser und Uwe Bönsch


In einer ersten Reaktion zu seinem Besuch beim Kurs am 06. Oktober bedankte sich FIDE-Repräsentant und Chairman der Verification Commission Mr. Lakhdar Mazouz mit folgenden freundlichen Worten:


“I would like to thank you very much to have received me with so much warmth and friendliness. I felt really at ease with all of you and I assure that I benefited from the explanations and detailed information you gave me about the academy. Wishing you all the success. My regards to everybody”


Dr. Ernst Bönsch

http://www.fide-trainer-academy.com/

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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