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Schulschach Schachgespräche in Vaterstetten
Schulschach

05.10.2007
Eine Gespräch mit Axel Dohms.

Am Rande des 1. Schulschachkongress, der vom 28.-30.9. in Vaterstetten über die Bühne ging, ergab sich die Gelegenheit, mit dessen Erfinder und Organisator, Walter Rädler, Vorsitzender der Deutschen Schulschach-Stiftung, einen kleinen Plausch zu halten. Auch wer ihn bislang nicht persönlich kannte wie ich, weiß aus Telefonaten und E-mails: Hier ist ein Enthusiast am Werk, der sich der Sache verschrieben hat und Schach lebt. Einer, der Temperament, Energie und gute Laune versprüht. Der Eindruck verstärkt sich vor Ort: Walter Rädler ist Chef und Chauffeur. Er fährt seine Gäste vom Bahnhof zum Hotel, von dort zur Tagungstätte,führt sie im Gespräch zusammen, kümmert sich um jedes organisatorische Detail. Unaufdringlich, aber wirkungsvoll. Ideengeber und Organisationstalent mit eingebautem Turbo.

Schulschachkongress2007-4.jpg

Bild: Schulschachkongress 2007. "Schach-Memory"


Axel Dohms: "Grüß Gott, Herr Rädler, nett, Sie kennenzulernen." Walter Rädler: "Ebenso."-


"Sie haben mich zum Hotel gefahren und, als ich mich unvorsichtig auf dem Rücksitz bewegte, ausgerufen ' Vorsicht, der Schul-Beamer'. Ich entnehme daraus,dass Sie Lehrer sind."

"Richtig.Grundschullehrer mit den Klassen drei und vier."-


"Das ist längst nicht alles." –

"Nein.Jugendleiter z.B..Seit ewigen Zeiten. Seit dem 15. Lebensjahr." –


"So früh?" – 

"Ja, und mittlerweile auch Vorsitzender des SC Vaterstetten."


"Seit wann?" – 

"2-3 Jahre." – 


"Darüberhinaus noch was?" –  

"Bayerischer Schulschachreferent." – 


"Wie lange schon?" – :
"Weiß ich nicht so genau. Ich bewundere Leute, die all ihre Daten im Kopf haben. Ich kann dies leider nicht." -


"Daß Sie der Kopf dieser Veranstaltung sind, wissen Sie hoffentlich noch." – :

"Doch,doch." – :


"Wie anstrengend war die Vorbereitung?" – :"Es ging. Ich habe ein gutes Team von fünf Leuten. Ich habe meine große E-mail-Datei angekurbelt. Alle bayerischen Inhaber des Schulschachpatents wurden persönlich angeschrieben, die Homepage der Bayerischen Schachjugend, der Deutschen Schachjugend und der Schulschachstiftung aktiviert."- :


"Das Ergebnis ist überaus erfreulich und kann sich sehen lassen: Ein hochkarätiges, kaum zu überbietendes Experten-Gremium und fast fünfzig hoch engagierte Teilnehmer." – :"Ja,das gibt Kraft und Motivation." – :


"Die können Sie für ein weiteres Aufgabengebiet gut gebrauchen, das Ihnen im Februar 2006 zufiel, als Sie Vorsitzender der Deutschen Schulschachstiftung wurden. Wie kam das?" – :

"Kurt Lellinger, in meinen Augen der "Mister Schulschach", wollte das Amt abgeben und hat mich gefragt."- :


"Sie kannten sich also bereits." – :

"Wir hatten gemeinsam drei Lehrgänge in Bayern durchgeführt. Ich habe organisiert, er hat referiert."


"Fürwahr  ein großes Vorbild,aber auch eine Bürde?"

" Kann man sagen,ohne Wenn und Aber. Ich konsultiere ihn oft, frage um Rat. Sein Erfahrungsschatz ist unverzichtbar. Ein richtiger Freund." 


"Eigentlich ideale Startvoraussetzungen. Wie schätzen Sie Ihre bisherige Arbeit ein?"

"Einer Ikone zu folgen und ihrem Schatten zu entkommen, ist nicht immer ganz einfach.Doch man muß, ob man will oder nicht, seinen eigenen Weg finden."


"Das ist nach allem,was ich bisher gehört und gelesen habe, durchaus der Fall."

"Ich gebe mir Mühe."


"Wieviele Schulschachpatente haben Sie seit Ihrem Amtsantritt verteilt?"- :
"Ungefähr 210."


"Das sind im Jahr?"

"Etwa ein Drittel. Wir veranstalten pro Jahr im Schnitt drei Lehrgänge. Die sind relativ groß. Wir erwarten nicht, daß die Leute zu uns kommen, wir kommen zu ihnen."


"Haben Sie einen Überblick darüber, wie viele der Teilnehmer, die ein Zertifikat erwerben, anschließend aktiv sind?"

" Von einigen, vor allem in Bayern, bekomme ich eine Rückmeldung. Aber bundesweit ist es sehr schwer abzuschätzen."


"Kann ich nachvollziehen. Es wäre eine Heidenarbeit, über tausend Briefe wegzuschicken und anschließend die Antworten statistisch auszuwerten."
"So ist es."


"Wir haben über die jüngste Vergangenheit gesprochen. Wie stellen Sie sich die Zukunft vor?"

"Das Schulschachpatent bleibt das A und O. Es ist aufgrund der kurzen Ausbildungszeit und der Inhalte ein Erfolgsmodell. Dem Vorwurf der Oberflächlichkeit und eines flüchtigen Crash-Kurses sollte man mit einem zweiten, verbesserten Konzept begegnen."


"Dazu gehört wohl auch, dass die Zielgruppen – Lehrer ohne Schachkenntnisse, Teilnehmer ohne didaktisches Rüstzeug – getrennt werden."

"Machen wir in Bayern bereits teilweise."


"Was liegt Ihnen sonst noch am Herzen?"

"Daß wir den Fuß in die Lehrerausbildung bekommen. Letztes Jahr haben wir im Fortbildungsseminar Dillingen einen Versuch gewagt und  kamen als Bittsteller. Diesmal hat man uns für das Frühjahr 2008 eingelen. Ein erfreulicher Fortschritt."


"Schreiten Sie weiterhin mit diesem Tempo, Optimismus und Elan aus. Vielen Dank, Herr Rädler."

 

Schulschachkongress2007-5.jpg 

Bild: Schulschachkongress 2007. Gesprächsrunde


 


Eine seltene Spezies:
Schach-Zivi!


Ja, gibt es das? Das gibt es.Zumindest in einer Form, die ihm zum Verwechseln ähnlich sieht. Walter Rädler, der flinke und findige Vorsitzende des SC Vaterstetten, der wohl die Idee dazu hatte und sie verwirklichte, stellt mich einem  jungen Mann aus seinem Verein vor, der diesen raren Menschenschlag verkörpert:


  Maximilian Diefenbach (Jahrgang 1988), Abiturient 2007, künftiges Studienfach Physik.

Axel Dohms: "Ich darf dich duzen?"

Maximilian Diefenbach:"Klar"


Vom Opa hat er das Schachspiel mit sechs Jahren erlernt. Seine DWZ liegt um 1800.


"Der hat für mich gleich den SC Vaterstetten ausgeguckt. Als Kleiner habe ich viele Turniere gespielt, mit 15 dann mehr oder weniger damit aufgehört."


"Warum das?"

"Weil viele,gleichaltrige Freunde aufhörten."


"Und du?"

"Ich hatte keinen Grund, mit dem Schach Schluß zu machen.Hab mich halt aufs Trainieren verlegt."


"Nicht unbedingt der Normalfall in dem Alter, kommt aber häufiger vor als man denkt. Und woran hast du gemerkt, dass es dir Freude macht?"

"Daran,dass meine Schützlinge Erfolg auf bayerische Ebene hatten, als Kerspieler."


" Verständlich. Gab es für den Entschluß selbst, anderen etwas beizubringen, noch andere Gründe?"

" Naja, weiß nicht so genau. Ein eher zufälliges, lustiges Motiv fällt mir ein. Walter Rädler hatte für die Vereinsbibliothek keinen Platz mehr in seiner Garage  und hat sie bei mir im Keller abgestellt. Da steht sie bis heute. Ungefähr 400 Bände."


"Das war der Ansporn?"

"Ein bisschen schon. Ich habe immer schon viel im Selbststudium mit Büchern gearbeitet und jetzt war ich mit Trainingsmaterial für andere gut eingedeckt." 


"Was möchtest du noch erwähnen?"

"Ich trainiere seit drei Jahren unsere Mädchenmannschaft."


"Aus schachlichen oder anderen Gründen?"

MD (grinsend):"Es sind kleinere Mädchen."


" Aber es sind größere Aufgaben, wie ich von Deinem Vorsitzenden gehört habe, die seit dem 1.September auf dich zugekommen sind."

" Stimmt. Schachzivi darf ich mich eigentlich gar nicht nennen, weil ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden habe."


"Wie ist es dazu gekommen?"

" Zum Wehrdienst hatte ich keine Lust, anschließend habe ich verweigert. In der Zwischenzeit hat mich Herr Rädler gefragt, ob ich das Vereinstraining, das ich immer schon gemacht habe, unter neuen Bedingungen weiterführen würde. Offenbar hatte er eine Idee im Kopf  und schon einen Weg gefunden, die praktisch umzusetzen."


"Wie sah der aus?"

" Ich habe mich vom Zivildienst zurückstellen lassen und bei der Bayerischen Sportjugend für das Freiwillige Soziale Jahr beim SC Vaterstetten beworben und bin genommen worden."


"Für wie lange?"

"12 Monate. Man kriegt weniger Geld, muß länger arbeiten. Dafür kann man machen, was einem selbst am meisten zusagt."


"Geschickt eingefädelt. Die alte Arbeit unter neuem Etikett."

"Nee,nee. Schon dem Umfang nach viel,viel mehr. Ein Acht-Stunden-Tag. Ich habe neue Privatschüler dazubekommen, unter anderem einen 9 Jahre alten Weltmeisterschaftskandidaten."


"Hallo, wie heißt der?"

"Ferdinand Xiong. Der spielt in diesem Jahr noch die U-10 Meisterschaft."


"Was sonst ist anders als früher?"

"Der größte Bereich, der hinzugekommen ist, ist die Tätigkeit an Grund- und Hauptschule."


"Donnerwetter! Schach rund um die Uhr."

"Nicht zu vergessen:ich muß den Übungsleiterschein nachholen."


"Heftig, wenn ich an die sieben Wochenenden bei uns in NRW denke."

"Ich stecke mittendrin. Ganz schön hart."


"Du kennst den blöden Spruch:


Gelobt sei, was hart macht. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du dir Freude und gute Laune nicht verderben lässt. Mach's gut."


Axel Dohms

Schulschachkongress2007.jpg
Bild: Schulschachkongress 2007. Podiumsdiskussion
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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