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Personalien In memoriam Wulf Hielscher
Personalien

01.10.2007
http://www.hsk1830.de/ . - Christian Zickelbein

Wulf Hielscher hat den optimistisch aufgenommenen Kampf gegen seine schwere Krankheit verloren. Nach einer Operation im August und zwischen zwei Krankenhausaufenthalten hatte er Anfang September noch an der Siegerehrung der norddeutschen Jugendvereinsmeisterschaften, teilgenommen, die er selbst noch umsichtig vorbereitet hatte und deren Organisation seinem Verein SK Doppelbauer Kiel vorzüglich gelungen war.

Am Sonnabend, 29. September 2007, ist er gestorben, seine Frau Ulla war bei ihm.


WulfHielscher.jpg 

Wulf, wie wir ihn nicht vergessen werden
(Quelle: Homepage des SK Doppelbauer Kiel)

Ullas Anruf gestern hat mich erschüttert. Obwohl ich von Wulfs Krankheit wusste, hatte ich gehofft, mit seinem unbändigen Kampfgeist könne er sie noch einmal bezwingen, aber schließlich sind wir alle machtlos.

Wulf war dem Hamburger Schachklub von 1830 nicht nur mit seinem Team in 1. Frauen-Bundesliga als Reisepartner verbunden, er war auch unserer Förderer und Freund. In den frühen 80er Jahren war er auch Mitglied des Klubs, und überraschend meldete er sich nach einer langen Unterbrechung im Herbst 1994 zurück – mit einer Einladung zu einem großen Blitzturnier in Gelnhausen, wo er damals lebte und einem Brief mit der Erklärung, er sei bereit, dem Klub in seiner schwierigen Situation zu helfen und in der Saison 1994/95 die Reisekosten für beide Bundesliga-Teams zu tragen. Matthias Wahls, Karsten Müller, Nils Michaelsen, Karen Mowsziszian und meine Töchter Eva Maria und Daniela fuhren damals zu dem hochkarätig besetzten Blitzturnier, das Wulf dem SC Gelnhausen am 3. Dezember 1994 zum 60jährigen Jubiläum schenkte.


Zur HSK Weihnachtsfeier kam Wulf dann wie ein echter Weihnachtsmann nach Hamburg: Es gab Weihnachtsmänner für alle Kinder – und einen (gebrauchten) VW-Bus für die Jugendarbeit des Klubs! Wulf hat damals dem Klub nicht nur materiell geholfen, sondern auch meine schwächer gewordene Moral wieder gestärkt: Nach der Trennung vom HSV und ohne eigenes Heim „im Exil“ des Margaretha-Rothe-Gymnasiums hatten wir große Probleme, zugleich unsere Pläne für den Bau eines eigenen Hauses  zu verwirklichen und die sportliche Existenz unserer Bundesliga-Mannschaften zu sichern.


Da kam Wulf und vermittelte mir „das alte, fast vergessene HSK Gefühl: Wir sind eine Familie, stehen füreinander ein und können noch viel zusammen machen!“ (aktuell 6/1994). Wulf hat in den Spielzeiten 1995/96 und 1996/97 viel zu unseren Erfolgen beigetragen, auch indem er Optimismus und Selbstvertrauen ausgestrahlt, ermutigt und, wenn notwendig, getröstet hat. Wir haben Freuden und Leiden auf vielen Bundesliga-Reisen geteilt, vielleicht war ein emotionaler Höhepunkt der erfolgreiche Abstiegskampf mit den Bundesliga-Premieren von Jan Gustafsson und Christian Wilhelmi.


Nach drei Jahren in Hamburg ging Wulf auch aus beruflichen Gründen nach Kiel, wo er beim SC Meerbauer in der Saison 1997/98 eine neue schachliche Heimat fand – und mehr. Hier lernte er seine Frau Ulla kennen, 2000 feierten sie ihre Hochzeit mit ihrer Schachfamilie im Meerbauer-Klubheim. In Kiel engagierte er sich vor allem für das Frauen- und Jugendschach und brachte das Frauen-Team des SC Meerbauer in vier Jahren aus der Landesliga in die  Bundesliga – natürlich mit dem Konzept, die Spielerinnen des Vereins mit internationaler Klasse zusammenzuführen, um ihnen Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen und die 1. Liga zu halten.


Dieses Konzept, das Wulf weitgehend mit eigenen Mitteln verwirklichte, führte jedoch zu Spannungen innerhalb des Vereins, und so entschlossen sich Wulf und Dagomar Heinz, einer der Gründer des SC Meerbauer, einen eigenen Verein zu gründen: den SK Doppelbauer Kiel, mit dem Wulf nur zwei Jahre brauchte, um mit seinem Top-Team in der Saison 2005/06 wieder den Aufstieg in die 1. Frauen-Bundesliga zu schaffen. Gemeinsam mit Volker Ibs hat er jedoch als 2. Vorsitzender und Jugendwart des SK Doppelbauer, als Trainer und Organisator auch im Jugendschach große Erfolge erreicht, wie die von allen Gästen dankbar gelobte Ausrichtung der Norddeutschen Jugendvereinsmeisterschaften und die regelmäßigen Kieler Jugendturniere beweisen.


Für diesen Verein hat Wulf gelebt, und es ist sein Glück gewesen, dass er es sieben Jahre lang mit seiner Frau Ulla tun konnte, deren Namen er angenommen hat, als er sie heiratete, und die er sehr geliebt hat. Ulla hat Wulf bei der Verwirklichung seiner Ideen unterstützt und engagiert sich wie er weit über den eigenen Verein hinaus. War er 1995/96 Sprecher der Vereine der 1. Bundesliga, so war sie mehrere Jahre Webmasterin des Bundesliga-Portals. Gemeinsam haben sie sich wie wenige der Krise der 1. Frauen-Bundesliga gestellt, und Ulla ist im Mai 2007 Jahr sogar Referentin für Frauenschach im Präsidium des Deutschen Schachbundes geworden, um der Liga und dem Frauenschach insgesamt eine Zukunfts-perspektive zu geben.


Natürlich hat sie ihr schwieriges Amt mit der Gewissheit angenommen, dass sie Wulf an ihrer Seite hat: mit seinen kreativen Ideen, seiner sprudelnden Begeisterung und seinem nie erlahmenden Optimismus. Die beiden waren ein so gutes Team: Wenn ich es richtig sehe, hat Ulla Wulf viel Halt gegeben und Ordnung in seine manchmal überbordenden Ideen gebracht. Aber auch er hat sich vor Ulla gestellt und sie unterstützt, wo immer es ihm notwendig schien. Wie wird sie ohne ihn alle ihre Aufgaben bewältigen können? Auch die besten Schachfreunde werden Mühe haben, Ulla in ihrem Amt so zu helfen, wie sie es in der effektiven Partnerschaft mit ihrem enthusiastischen Ehemann erfahren hat. Aber wir sollten uns alle diese Mühe geben – das sind wir Wulf und seiner Frau schuldig.


Bis zuletzt hat Wulf für seinen Verein gelebt, wie sein letzter Eintrag ins Gästebuch auf der Homepage des SK Doppelbauer Kiel einen Tag vor seinem Tod beweist: „Schade, das mich meine Krankheit so außer Gefecht gesetzt hat. Aber der Beweis, Doppelbauer = Wulf ist ja wohl endgültig aus der Welt geschafft. Doppelbaur ist viel mehr als Wulf. Gruß Wulf“


Hans-Werner Stark klagt auf der Homepage des SV Bad Oldesloe: „Mit Wulf Hielscher verliert Ursula Hielscher ihren Ehemann, der SK Doppelbauer Kiel seinen treibenden Motor und die Schachlandschaft Schleswig-Holsteins einen seiner größten Förderer.“ Und er hofft, dass Wulfs letzter Eintrag „von vielen gehört und gelebt wird“.


Dagomar Heinz lädt alle Mitglieder und Freunde des SK Doppelbauer ein, am Freitag, dem 5. Oktober, um 19 Uhr „gemeinsam Erinnerung über Wulf auszutauschen“. Anschließend soll „in seinem Sinne ein kleines Blitzturnier“ gespielt werden. Und in der Tat: Blitzpartien mit viel Risiko und Lust (auch der Rede und Gegenrede) waren eine Leidenschaft, der Wulf auch am Rande der heftigsten Bundesliga-Wettkämpfe noch zu frönen verstand.


Christian Zickelbein

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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