Schachspielen für den guten Zweck eigentlich gar keine ungewöhnliche Idee. Und trotzdem liest man es eigentlich nie. Wie kam der SCF dazu, wer hat die Idee angestoßen?
Eine unserer jugendlichen Nachwuchsspielerinnen hatte im letzten Jahr die Idee, das UNICEF-Projekt Schulen für Afrika zu unterstützen.
Das zweite Turnier hatte bereits riesige Resonanz. Liegt das Ihrer Meinung nach nur am guten Zweck der Sache? Immerhin waren viele Kräfte im Einsatz.
Guter Zweck ganz bestimmt, aber auch das WIR-Gefühl: WIR in unserem Verein stellen gemeinsam etwas auf die Beine. Alle helfen gerne. Die gute Atmosphäre des 1. Turniers hat sich herumgesprochen.
Als Pressereferent interessiert mich auch der publizistische Effekt. Die Medien und die Öffentlichkeit reagieren viel aufgeschlossener, wenn es um die gute Sache geht. Wie sind Ihre Erfahrungen?
Ja, wir haben diesbzgl. gute Erfahrungen mit Medien und Öffentlichkeit gemacht. Es gibt ein großes Interesse der Kommunalpolitik: Bürgermeister, Ortsvorsteher, Zeitung, ..., aber auch von einzelnen Bürgern. Bei der Sponsoren-Suche gab es positive Resonanz: z.B. Banken, Einzelpersonen, etc.
Helfen kann jedermann, Hilfe wird weltweit angenommen. Wie kommt es zur Auswahl der Hilfebedürftigen, welche Projekte werden unterstützt?
Vorschläge kommen aus den eigenen Reihen, aber auch von außen werden Projekte an uns herangetragen, an denen andere in unserer näheren Umgebung mitarbeiten, z.B. Bassila Erweiterte Realschule Sulzbach. Für nächsten Jahr gibt es bereits den ersten Vorschlag.
Verraten Sie uns ein paar Details? Es gab ja auch Start- und Preisgelder und Spenden, sowie Umsatz aus dem Verkauf. Welcher Teil der Einnahmen wird gespendet, wie setzt sich das zusammen?
Es wird alles gespendet, mit Ausnahme der Preisgelder selbst diese wurden teilweise zurückgespendet.
Noch mal nachgehakt bei den Preisgeldern: Könnte man nicht auch die Sieger zur Spende bewegen oder befürchten Sie dann Teilnehmerschwund? Ich kann mir vorstellen, dass man auch mal acht Euro für das Schachspielvergnügen an sich zahlt.
Preisgelder sind ohnehin schon geringer als bei anderen Schachturnieren, da wir möglichst viel dem guten Zweck zukommen lassen möchten. Sieger zur Spende zu nötigen halte ich nicht für wünschenswert; wir haben beste Erfahrungen mit der Annahme unserer hausgemachten Verpflegung gemacht, die auch von Siegern gern gekauft wird oftmals auch mit einer großzügigen Spende.
Ihre Aktion hat auch Unterstützer in der örtlichen und landesweiten Politik gefunden. Sie hatten eine gute Presse, viele Teilnehmer, freiwillige Helfer, was will man mehr. Wie sehen die weiteren Zielsetzungen speziell für dieses Turnierprojekt aus?
Wir möchten die Reihe der Schachturniere für den guten Zweck fortsetzen und das Turnier durch Eingliederung in Grand-Prix-Turniere des Saarlandes aufwerten.
Dieses Interview wird bestimmt vom einen oder anderen Interessierten gelesen. Würden Sie für Auskünfte, Rat und Tat zur Verfügung stehen? Wie kann man Sie erreichen?
Gerne stehe ich für Auskünfte, Rat und Tat zur Verfügung. Man kann mich per E-Mail unter
uli.hoefer@t-online.de erreichen.
Herr Höfer, haben Sie vielen Dank. Ich bin überzeugt, dass diese Aktion ein Gewinn für alle Seiten ist. Wir wünschen Ihnen auch im Namen des Deutschen Schachbundes viel Erfolg für die weiteren Benefizturniere!
Vielen Dank für Ihr Interesse. Ich würde mich freuen, wenn der Deutsche Schachbund Ideen und Anregungen hat, um uns zu unterstützen.