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Turnier- und Openberichte On with the show...
Turnier- und Openberichte

18.08.2007
Heute begann das Hauptturnier der Chess Classic - Woche, das ORDIX-Open startete um 12 Uhr 30.  Keine wirkliche Überraschung, dass die Chess Tigers der angekündigten Rekordsucht Taten folgen ließen:

Siebenhunderteinundsechzig

Teilnehmer beim weltgrößten und weltstärksten Schnellschachopen. Mehr als einhundert Großmeister unter ihnen! Gigantisch ist schon gar kein Ausdruck mehr, um das zu fassen. Die Teilnehmerliste liest sich wie ein "WhoisWho" des internationalen Schachs. Bilder davon gibt es morgen, hier erstmal die Pressemeldungen des gestrigen Tages.

Anand dominiert Rapid Chess auf spanische Art

Auftakt zur Grenke Leasing Rapid World Championship in Mainz
Freitagabend spielten Anand, Aronian, Kasimdzhanov und Bacrot ihre zweite Weltmeisterschaft in vier Tagen. Dieses Mal wieder im klassischen Schach, Stellung 518 laut Chess960 Definition. Eine gut analysierte Stellung, die allen Spielern vertraut war. Anstatt sich in der Eröffnung Sorgen über ungedeckte Bauern und vierzügige Matts machen zu müssen, konnten sie ihrer Vorbereitung vertrauen. Vielleicht war es der Wunsch, endlich wieder auf vertrautem Gelände zu operieren, der die spanische Eröffnung zur ersten Wahl machte – vier von sechs Partien brachten einen Spanier aufs Brett. Aber Theorie hin oder her, die Spieler zeigten erneut interessantes Schach, wobei Anand jedoch am Besten Spanisch sprach.


Wie gut er sich im Spanier auskennt, zeigte Anand gleich in der ersten Runde gegen Kasimdzhanov – oder vielleicht gelang ihm nur deshalb eine schöne Positionspartie, weil er Sveshnikov so gut kennt? Denn in der Partie führte die Saizew-Variante im Spanier plötzlich zu einer Sveshnikov-Struktur, in der Anand einer Bauern opferte, um seinen Springer dauerhaft auf d5 festzusetzen, um von dort den schlechten schwarzfeldrigen Läufer von Schwarz zu terrorisieren. Dann nahm Anand dem Schwarzen allmählich alles Gegenspiel und fing an, die schwachen schwarzen Bauern aufs Korn zu nehmen. Mit immer weniger Zeit auf der Uhr fand Kasimdzhanov keine Möglichkeit sich zu verteidigen, und am Ende, so als ob das zentrale Motiv der Partie noch einmal betont werden sollte, ging sein Läufer verloren, weil ihm einfach die Felder fehlten.


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Unterdessen hatte Aronian Bacrot in einer kurzen taktisch betonten Partie demoliert. Mit Schwarz wollte sich Bacrot nicht mit passiver Verteidigung zufrieden geben und suchte nach Gegenspiel, indem er Komplikationen heraufbeschwor. Allerdings war sein König nur bedingt in der Lage, seinen Figuren solche Freiheiten zu gestatten. Aronian entwickelte sich einfach und irgendwann stand Bacrot vor der Wahl, ob er seinen König auf offenen Zentrallinien Matt setzen lässt oder ob er mit einer Figur weniger spielt. Er entschied sich für eine dritte Alternative und gab auf.


Die zweite Runde brachte die prestigeträchtigste Begegnung der Vorrunde: Anand gegen Aronian. Wieder stand ein Spanier auf dem Brett und wieder stand Anand besser. Nach Läufertausch auf e6 litt Aronian an Doppelbauern und einer schlechteren Struktur. Als er versuchte, diesen Nachteile mit Figurenspiel auszugleichen, lief er in einen Konter von Anand, der Aronian zwang, die Qualität für gewisse Schwindelchancen zu opfern. Aber Anand wehrte die durchsichtigen Drohungen Aronians mit Leichtigkeit ab und sicherte sich so den Sieg in diesem Prestigeduell.


In der anderen Partie aus der zweiten Runde zeigte sich Bacrot gegen Kasimdzhanov unbeeindruckt von seiner Niederlage gegen Aronian und wandte das gleiche Rezept, das ihm dort kein Glück gebracht hatte, noch einmal an: Mit Schwarz suchte er nach taktischen Verwicklungen, dieses Mal mit mehr Erfolg. Sein Bauernopfer brachte ihm starkes Figurenspiel, das ein paar Züge später zu einem überlegenen Endspiel führte, das er trotz einiger technischer Ungenauigkeiten gewann.


Was für Weiß gut ist, kann für Schwarz auch nicht ganz schlecht sein. Vielleicht war dies der Gedanke, der Anand dazu brachte, in seiner Drittrundenpartie gegen Bacrot noch einmal Spanisch zu spielen. Dieses Mal, wahrscheinlich um frühe Bacrotsche Bauernopfer zu unterbinden, entschied er sich jedoch für das Marshall-Gambit. Beide Spieler folgten lange Zeit der Theorie und schließlich kam es zu einem Endspiel, in dem Anand zwei Figuren gegen Turm und zwei Bauern hatte. Da beide Seiten nicht viel unternehmen konnten, endete die Partie recht bald mit Remis. Später meinte Anand: “Nun, wir hätten durchaus etwas Interessanteres spielen können.”


In der Pressekonferenz erklärte Kasimdzhanov auch, warum er in den letzten Tagen so wenig Erfolg hatte: „Im Schnellschach kommt es nicht so sehr auf das Können, als vielmehr auf Form und Glück an.” Er fügte hinzu: “Ich war nicht in Form und hatte nicht viel Glück. Tatsächlich habe ich nur beim letzten Zug in der Partie gegen Levon [Aronian], der mir das Remis brachte, gedacht, hier habe ich Glück gehabt. Ich glaube, das ist ein sehr gutes Zeichen und ich bin sehr optimistisch, was die morgige Runde betrifft.” Tatsächlich stand Kasimdzhanov nach seinen Verlusten gegen Anand und Bacrot auch gegen Aronian am Rande einer Niederlage, als Aronian in einem damenlosen Mittelspiel eine überraschende Kombination fand, die zu einem besseren Endspiel führte. Doch mit genauer Verteidigung rettete Kasimdzhanov das Remis. Morgen hofft er auf mehr. Doch im Moment rechnen fast alle mit einem weiteren Finale zwischen Anand und Aronian.


Stand nach der dritten Runde: Anand, 2,5, Aronian, 1,5, Bacrot, 1,5, Kasimdzhanov, 0,5.


Harry Schaack



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Rybka ist neuer Chess960 Computerschach Weltmeister


17.08.2007 - Im Finale der Livingston-Computer-Weltmeisterschaft im Chess960 schlug das amerikanische Programm Rybka von Vasik Rajlich den Titelverteidiger Shredder von Stefan Meyer-Kahlen mit 2,5 zu 0,5 Punkten. Rybka gewann vor wenigen Monaten bereits in Amsterdam den Titel im „Normalschach“ und ist somit Doppelweltmeister. Im Spiel um den dritten Platz gewann der Weltmeister von 2005, die Freeware Spike von Volker Böhm und Ralf Schäfer gegen das ebenfalls kostenlos erhältliche Programm Jonny von Johannes Zwanzger das kurze Match mit dem gleichen Ergebnis.


Eric van Reem


Bologan gewinnt bärenstarkes FiNet Open


Ein Hauen und Stechen im Chess960


Viktor Bologan heißt der Überraschungssieger des FiNet Opens. Der moldawische Großmeister konnte in der letzten Runde den Führenden Vassily Ivanchuk besiegen. Mit 9,5 Punkten aus 11 Partien ist er der alleinige Chess960-Dominator vor einem Pulk von Spielern mit 9 Punkten.


Die über 100 Titelträger schenkten sich nichts. Am Ende des Turniers blieb niemand mehr ohne Niederlage. Das überaus harte Feld, bestückt mit Spielern der absoluten Schachelite, dominierten zunächst die „üblichen Verdächtigen“. Rustam Kamsky setzte sich am zweiten Tag an die Spitze des Feldes. Sein härtester Konkurrent vom Vortag, Shakhriyar Mamedyarov, hatte gegen den Amerikaner im Spitzenduell einen Aussetzer. Der ehemalige aserbaidschanische Juniorenweltmeister, dem zuweilen unerklärliche Fehler unterlaufen, unterlag gegen Kamsky in nur 8 Zügen und brach danach völlig ein. Solche Unfälle gehören beim Chess960 allerdings dazu. Selbst bei den Besten sieht man teils grobe Versehen, weil jede Anfangsstellung eigene Anforderungen stellt. Ein Moment der Unaufmerksamkeit kann fatale Folgen haben.


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In Runde 9 strauchelte dann auch Kamsky. Etienne Bacrot opferte eine Figur und siegte in einer schönen Angriffspartie. Danach sah es so aus, als könne Bacrot seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Doch gegen Ivanchuk kam er in der vorletzten Runde mit den weißen Steinen nach wenigen Zügen unter die Räder. Ivanchuk, der sich nach seiner frühen Niederlage wieder an die Spitze gearbeitet hatte, sah nun seinerseits schon fast wie der Sieger aus. Er führte das Feld schon mit einem halben Punkt Vorsprung an und ein Remis hätte ihm den ersten Platz garantiert. Doch mit den weißen Steinen verlor er gegen Viktor Bologan und musste dem als Open-Spezialist bekannten moldawischen Großmeister den Vortritt lassen. Auf den Plätzen folgten punktgleich Kamsky, Ivanchuk, Volokitin und Navarra mit einem halben Punkt Rückstand. Im geschlagenen Feld finden sich klangvolle Namen wie Shirov, Grischuk oder Akopian.


Insgesamt nahmen 279 Spieler am 6. FiNet Open teil, darunter Prominenz wie der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel, der es sich nicht nehmen lässt, sich als Schirmherr der Veranstaltung auch spielend einzubringen. Die Teilnehmerzahl stellt einen neuen Rekord dar, der zeigen mag, dass Chess960 immer populärer wird. Die Spitzenspieler dieser Welt haben gezeigt, wie spannend diese Schachart sein kann. Und auch die Amateure kamen Dank zahlreicher gutdotierter Spezialpreise für Schüler, Jugendliche, Frauen und Senioren in mehreren Ratingklassen auf ihre Kosten.
Mit dem FiNet Open sind die Chess960 Veranstaltungen der Chess Classic beendet. Ab jetzt wird in Mainz nur noch klassisches Schnellschach gespielt.


Harry Schaack


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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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