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Internetpresse Weltmeister Rybka greift nach Chess960-Krone
Internetpresse

19.07.2007

3. Livingston Chess960 Computer-WM
von Mike Rosa.

Das Maß der Dinge im Computer-Schach ist momentan Vasik Rajlich mit Rybka. Mit phantastischen 10/11 führte er jüngst bei der 15. Computer-WM in Amsterdam die Konkurrenz vor, während Rekordweltmeister Stefan Meyer-Kahlen mit seinem Shredder mit dem sowohl ungewohnten als auch ungeliebten 4. Platz Vorlieb nehmen musste. Doch schon bei der 3. Livingston Chess960 Computer-WM im Rahmen der Chess Classic Mainz 2007 bietet sich dem amtierenden Chess960-Weltmeister die Chance, die Ehre seines Shredders wieder herzustellen. Rybka, Shredder, Spike und Jonny lauten die Namen der Engines, die sich vom 15. - 17. August im Foyer der Rheingoldhalle duellieren werden.

Die dritte Auflage der Livingston Chess960 Computer-Weltmeisterschaft wird ein besonderer Leckerbissen für alle Fans des "künstlichen Schachs". Statt auf Masse setzt die Chess Classic Mainz in diesem Jahr auf Klasse und lud nur vier Programmierer mit ihren Engines nach Mainz ein, verlängerte den Event aber um einen Tag. Der aktuelle Weltmeister Rybka, der Rekordweltmeister Shredder, der erste Chess960-Weltmeister der Geschichte Spike und der wohl kaum schwächere Jonny werden ganz im Stile ihrer menschlichen Kollegen bei der CCM7 ein doppelrundiges Schnellturnier mit anschließenden Finals gegeneinander spielen.

Es reicht also nicht mehr, den stärksten Konkurrenten ein einziges Mal zu besiegen, wie es beim Schweizer System der Fall ist, man muss auch den Rückkampf überstehen und im Finale nochmals siegen, um den Titel zu gewinnen. Da kann am Ende nicht mehr die Rede von Glück sein, zumal im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften im traditionellen Schach bei der Chess960-WM alle Programme auf identischer Hardware spielen werden, die vom Technik-Sponsor Livingston Electronic Services GmbH aus Darmstadt gestellt wird. Auch 2007 unterstützt Deutschlands führendes Unternehmen für die Vermietung von Computer- und Präsentationssystemen, die Chess Tigers und die Chess Classic Mainz mit einem umfangreichen Paket an moderner IT-Hardware.

 

CCM06RajlichRadzciewicz.jpg


Rajlich - Radzciewicz


 


Die Hauptdarsteller und ihre Väter


Rybka ist das tschechische Wort für "Fischlein", doch schon längst ist der Senkrechtstarter der Computer-Schachszene zum ausgewachsenen Raubfisch mutiert. Schaut man, wer dieses Positions- und Taktikmonster geboren hat, versteht man, wie Rybka so rasch zu Ruhm und Ehre kommen konnte. Sein Vater ist der internationale Meister Vasik Rajlich, was an sich schon Qualität verspricht, doch im Vergleich zu den meisten anderen Schachprogrammen hat Rybka noch einen weiteren Vorteil: Es hat eine Mutter! Seit 2006 mit Vasik verheiratet ist die weibliche Großmeisterin Iweta Rajlich (geb. Radziewicz) maßgeblich am Erfolg des Programms beteiligt.


Bei solch guten Genen überrascht der rasante Aufstieg des künstlichen Nachwuchses natürlich nicht mehr. Rybka konnte mehrere Computerschachturniere gewinnen: das 15. IPCCC Turnier in Paderborn, das CCT8 sowie das ICT6 in Leiden. Bei der 14. Computer-Weltmeisterschaft 2006 in Turin belegte eine Testversion von Rybka 2 unter dem Namen "Rajlich" hinter einer Testversion von Junior und punktgleich mit einer Testversion von Shredder (aber mit schlechterer Feinwertung und Niederlage im direkten Vergleich) den dritten Platz. Im Juli 2006 gewann das von Großmeister Micha³ Krasenkow unterstützte Rybka-Team das 3. PAL/CSS Freistil-Turnier. Im November 2006 gewann Rybka 2.2 die 26. Offene Computerschachmeisterschaft der Niederlande in Leiden überlegen mit 9/9, im Dezember das 16. IPCCC mit 6,5 Punkten aus 7 Partien. Vor wenigen Tagen schließlich gewann Rybka die 15. Computerschach-Weltmeisterschaft in Amsterdam mit 10/11.


Im Wettkampf mit menschlichen Meistern ist Rybka bis heute unbesiegt. Im Januar 2006 gewann das Programm einen Wettkampf gegen den chilenischen Großmeister Ivan Morovic Fernandez (ELO 2551) mit 1,5:0,5. Im März nahm Rybka an einem Turnier der Kategorie IX (ELO-Schnitt 2460) in Santiago de Chile teil und gewann überlegen mit 9 Punkten aus 10 Partien (8 Siege, 2 Remis). Im Oktober und Dezember gewann Rybka jeweils zwei über Schachserver ausgetragene Schnellschachpartien gegen Großmeister Larry Christiansen. Im März 2007 gewann Rybka einen Handicap-Wettkampf gegen Jaan Ehlvest mit 5,5:2,5, wobei das Programm in jeder der 8 Partien mit Weiß spielte aber jeweils einen Bauern vorgab.


Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es für Rybka - außer der Tatsache, dass er beständig verbessert werden muss, um die Konkurrenz weiter dominieren zu können - kaum noch neue Herausforderungen gibt, doch einen Titel gibt es noch, den das Ehepaar Rajlich gerne hätte: Man möchte auch Chess960-Weltmeister werden! Aus diesem Grunde wird Rybka zum ersten Mal in seiner Karriere sein Eröffnungsbuch daheim lassen und sich allein auf sein Positionsverständnis und die immense Rechenkraft verlassen, wenn er vom 15. - 17. August im Rahmen der Chess Classic Mainz 2007 gegen seinen ärgsten Konkurrenten Shredder, den ersten Chess960 Computer-Weltmeister Spike und den stets gut platzierten Jonny nach der Chess960-Krone greift.


Shredder ist der Sohn des Düsseldorfer Programmierers Stefan Meyer-Kahlen (SMK) und hat in seiner 15-jährigen Karriere alles gewonnen, was eine Schachengine gewinnen kann. Zwölf Weltmeistertitel in unterschiedlichen Kategorien kann Shredder vorweisen und ist damit der bis heute erfolgreichste künstliche Schachspieler der Welt. Chess960 zählt zu seinen besonderen Stärken, wie SMK bei der 2. Livingston Chess960 Computer-WM anlässlich der Chess Classic Mainz im vergangenen Jahr bewies. Souverän sicherte sich das Programm den Chess960-Titel, und SMK wird mit Sicherheit darauf brennen, sich in Mainz für die Niederlage in Amsterdam zu revanchieren und seinen Titel zu verteidigen. Zuletzt wurde sein Shredder nämlich in einer bekannten Theorievariante von Rybka förmlich vom Brett gefegt, doch das wird in Mainz nicht passieren, da jede ausgeloste Startposition von den Programmen eigenständig berechnet werden muss. Möglicherweise ein Vorteil für den bereits Chess960 erprobten Shredder.


Eher als Außenseiter werden die Experten Spike und Jonny ansehen, doch dass dies selbst bei künstlicher Intelligenz ein Vorteil sein kann, hat zumindest Ersterer bei der 1. Livingston Chess960 Computer-WM bewiesen, als das Programm von Volker Böhm und Ralf Schäfer überraschend mit 5.5/7 den Titel errang und dabei klanghafte Gegner wie Shredder und Jonny auf die Plätze verwies. Jonny, welcher von dem starken Zweitligaspieler Johannes Zwanzger entwickelt wurde, kann zwar noch nicht mit ähnlichen Titeln protzen, doch das Programm landet bei Computer-Events stets im gehobenen Mittelfeld und kann mit Recht als der ewige Zweite und Dritte in der Szene betrachtet werden, auch wenn er bei der WM in Amsterdam nur den siebten Rang belegte.


Der größte Nachteil der vermeintlichen Underdogs wird vermutlich sein, dass es den Favoriten Rybka und Shredder einerlei ist, dass sie nominell die stärkeren Engines sind, und sie daher nicht den menschlichen Druck verspüren, siegen zu müssen.

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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