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Olympiade In 22 Stufen zum Olymp - Stufe 6 erreicht!
Olympiade

14.07.2007

Hier kommt die Auflösung der aktuellen Rätselfrage und die Benennung der Gewinner der Junirunde für unsere virtuelle Reise auf den "Schacholymp" in 22 Stufen von Januar 2007 bis November 2008.

Perfekte Fragen gibt es nicht - deshalb war nach zwei schwereren Runden die Junifrage zum Thema Schacholympiade wohl angenehm leicht - keine einzige falsche Antwort war dabei.

Auf die Frage:

Seit wann spielen Frauen und Männer gemeinsam bei der Schacholympiade?

war die richtige Antwort natürlich


A) Skopje 1972

Bevor wir nun zu den Gewinnern des Buchs von "Boris Gelfand - meine besten Partien" kommen, erfahren wir die wie immer ausführlich kompetente Auflösung des Frage- und Antwortspiels von Fachmann Raymund Stolze!


Ein Anfang am Rande...


Nachdem es in unserem großen Olympia-Quiz in den ersten fünf Runden inhaltlich ausschließlich um „Männer“-Fragen ging, kommen diesmal die Frauen endlich zu ihrem Recht. Schließlich haben sie es ja immerhin auch schon auf 22 Olympiaden gebracht. Und was weniger bekannt sein dürfte: Die Frauen-Weltmeister wurden zwischen 1927 und 1939 regelmäßig in Turnieren am Rande der Schacholympiaden ermittelt. Dabei wäre es sicherlich nicht eine Verletzung der Wettkampfregeln gewesen, hätte schon damals eine „Schachkönigin“ ihren Anspruch geltend gemacht und eine Männermannschaft verstärkt. Doch bis auf Vera Menchik, die als erste Schachweltmeisterin die Krone von 1927 bis 1944 trug, und vielleicht ihrer deutschen Rivalin Sonja Graf war das spielerische Niveau bei den Damen damals nicht zuletzt auch historisch bedingt eher doch bescheiden, also Frauen keine willkommene Verstärkung gewesen...


Was nun die Frage der 6. Quiz-Runde angeht, so mussten seit der Premiere 1957 in Emmen/Niederlande immerhin noch weitere Jahre 15 Jahre ins Land gehen, ehe endlich erstmals Männer und Frauen gemeinsam an einem Ort spielten. Richtig war also die Lösung [A] – Skopje 1972 (damals Jugoslawien, heute Mazedonien). Für die Chronik bleibt anzumerken, dass es zwei Jahre später noch einmal eine Ausnahme gab, denn die Männer spielten in Nizza, wo zugleich das 50-jährige Jubiläum der FIDE gefeiert wurde, während die Frauen im fernen Medellin/Kolumbien) ihren sechsten Olympiasieger kürte. Ab 1976 in Haifa war man dann aber endlich vereint. Und das hält so bis in die Gegenwart.


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Doch geben wir an dieser Stelle erst einmal unserer geschätzten Lösern das Wort, die mit ihrer Antwort fast zu einhundert Prozent richtig lagen...


„Da ich selbst Teilnehmer dieser Schacholympiade war, weiß ich es genau: [A] Skopje ist richtig“, so Lothar Vogt, unser sicherlich bisher prominentester Einsender. Bescheiden verschweigt der Leipziger Großmeister, dass er bei seinem Debüt mit 11,5 Punkten aus 17 Partien an Brett 6 (2. Reserve) das zweitbeste Ergebnis erzielte. Es musste für den damals gerade 20-Jährigen sein einziger Olympia-Start bleiben. Seiner DDR-Mannschaft wurde nämlich aus sportpolitischen Gründen bis 1990 von der Sportführung des Arbeiter- und Bauernstaates untersagt, an Welt- und Europameisterschaften teilzunehmen, weil Schach zu den nichtolympischen Sportarten gehört.


„Ursprünglich sollte 1972 die Frauen-Olympiade in Ohrid ausgetragen werden, wurde aber dann nach Skopje verlegt“, ergänzt Bernd Junker aus Duisburg, der als Quelle für diese Information die Deutsche Schachzeitung (Heft 11 von 1972) angibt.


Interessant ist übrigens die Tatsache , dass es immer wieder einmal Frauen gab, die bei den Männern starteten. Als aller erste ging dabei Chantal Chaudé de Silans (1919-2001) in die Schachgeschichte ein, die bereits mit 14 Jahren französische Landesmeisterin wurde und später dreimal an Kandidatenturnieren zur Frauenweltmeisterschaft teilnahm. 1950 in Dubrovnik/Jugoslawien saß sie bei der ersten Nachkriegsolympiade am 1. Reserve-Brett des Herrenteams ihres Landes. Deren Spitzenspieler war damals letztmalig der berühmte Savielly Tartakower (1887-1956), der bereits 1930 in Hamburg Olympia-Gold für Polen mit erkämpft hatte. Madame schlug sich achtbar, denn sie holte bei ihren insgesamt sechs Einsätzen immerhin 1,5 Punkte, wobei sie beim 2:2 gegen die Niederlande sogar einen Sieg über Haje Kramer verbuchen konnte und so zum 9. Platz ihres Teams unter 16 Nationalmannschaften beitrug (schmerzlich wurden damals allerdings einige der spielstarken Teams aus Osteuropa wie Ungarn und die Tschechoslowakei sowie vor allem die Sowjetunion vermisst).


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Was unsere Chantal angeht, so wagte sie es ein Jahr später sogar, bei den französischen Landesmeisterschaften der Herren mitzuspielen – und verblüffte nicht nur die Männerwelt gewaltig. Ihr dritter Rang war jedenfalls aller Ehren wert. Dem Königlichen Spiel blieb Madame de Silans bis ins hohe Alter verbunden. Und das nicht nur am Brett – noch mit 80 Jahren nahm sie an Turnieren teil. So leitete die erste Frau der Welt, die an einer Schacholympiade teilgenommen hatte, den Schachklub Caissa in Paris, dessen bekanntestes Mitglied Exweltmeister Boris Spasski war, der die Trauerrede bei ihrer Beerdigung hielt.


Weitere Beispiele für couragierte Auftritte in Männer-Teams bei der Schacholympiade lieferten Anne Marie Renoy-Chevrier (sie war in Leipzig 1960 die einzige Frau unter 239 Aktiven) und Rani Hamid (1984, 1988 und 1992 für Bangladesch). Der ersten Sprung auf das Siegertreppchen blieb mehr als fünf Jahrzehnte nach der Premiere von Chantal Chaudé de Silans schließlich der Ungarin Judith Polgár (geb. 23. Juli 1976) vorbehalten. Die gerade 31-jährige zweifache Mutter war viermal Mitglied der Männer-Olympiaauswahl und feierte 2002 in Bled mit dem Gewinn der Silbermedaille den bisher größten Erfolg einer Frau bei den Herren...


 

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Als P.S. bleibt noch eine Ergänzung unserer Aufstellung der zehn Spieler mit den meisten Olympiaeinsätzen, die wir Michael Unteregge verdanken. Er machte uns auf den Heikki Westerinen (geb. 1944) aufmerksam (er gewann immerhin 1973 das 1. Dortmunder Großmeisterturnier und wiederholte diesen Erfolg 1975). Mit 238 Partien bei 19 Olympia-Teilnahmen (1962-1996 und 2006) hat sich der erste Großmeister Finnlands auf Platz 2 katapultiert. Die Korrektur unsere Liste nehmen wir nachfolgend gern vor. Seien Sie also auch weiterhin schön neugierig – es lohnt sich wirklich für alle !


 1. Lajos Portisch (Ungarn)                20* 260 +121 =112 –32 
2. Heikki Westerinen (Finnland) 19 238 +93 =81 -64
3. Eugenio Torre (Philippien) 19 236 +86 =111 –39
4. William Hook (British Virgin Islands) 16 224 +112 =46 –66
5. Svetozar Gligoric (Jugoslawien) 15 223 +88 =109 –26
6. Miguel Najdorf (Polen/Argentien) 14 222 +93 =104 –25
7. Wolfgang Unzicker (Deutschland) 13 206 +69 =110 –27
8. Slim Bouaziz (Tunesien) 16 206 +60 =97 –49
9. Viktor Kortschnoi (UdSSR/Schweiz) 16 201 +92 =90 –19
10. Vlastimil Hort (CSSR/Deutschland) 14 197 +90 =91 –26
Raymund Stolze


Kommen wir nun zu den Monatsgewinnern der Etappe Sechs. Eine neue Frage zur siebten Etappe gibt es bereits am Montag, dem 16. Juli hier auf http://www.schachbund.de


Es gewinnen je einmal Boris Gelfands beste Partien:


Manfred Tietze, Göttingen


Heiko Jantz, Sinzig


Karl Villmer, Kelkheim


Michael Unteregge, Hattingen


Jeronimo Hawellek, Hamburg


Vielen Dank allen Teilnehmern. Mit jeder Ihrer Teilnahmen ist ein Los mehr im Topf zum Hauptgewinn (Ziehung Oktober 2008) 


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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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