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Olympiade Wladimir Kramnik freut sich auf Dresdner Schacholympiade
Olympiade

09.07.2007

Weltmeister und Schauspielerin Vaile losten Partnerschulen für 2008 aus


Von Dagobert Kohlmeyer


Der Schachnachwuchs in Deutschland steht für die Olympiade in Dresden bereit. Beim Startschuss in Hamburg nahm Weltmeister Wladimir Kramnik persönlich die Auslosung der Partnerschulen vor. Gemeinsam mit der Schauspielerin und Sängerin Vaile zog der Russe die ersten von über 160 Schulen aus dem Lostopf, die im Herbst 2008 für je eine teilnehmende Nation in die Betreuerrolle schlüpfen. Die 27-jährige Vaile ist seit einigen Monaten Botschafterin für die Schacholympiade in Dresden, und Kramnik wurde von der Deutschen Schachjugend für die Partnerschulen-Aktion gewonnen. 


„Gern habe ich die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen“, erklärte der 32-jährige Figurenkünstler. Wie kaum eine andere Aktivität schult Schach das strategische Denken. Bei Kindern und Jugendlichen führt regelmäßiges Schachtraining zu besseren Ergebnissen in Schule und Beruf.“


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Vaile ist Olympiabotschafterin für die Schach-Olympiade 2008


Die Zahl der Bewerber-Schulen war am Ende größer als die der Schachnationen, so dass einigen Ländern zwei Schulen zugelost wurden. Insgesamt nehmen 179 Bildungseinrichtungen aus ganz Deutschland und aus Österreich an der Aktion der Deutschen Schachjugend teil.


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Vaile zieht Armenien aus dem Topf


Ein schöner Sommerabend in Hamburg. Die Auslosung der Schulen in der Villa Finkenau mit Kramnik, Vaile sowie dem Rapper Smudo (Fantastische Vier) wird zum markanten Erlebnis für alle Beteiligten.


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Vladimir Kramnik und Vaile gestalten die Auslosung


Als erstes Land zieht Vaile kurioserweise Wales und sorgt damit für das Wortspiel des Abends.
Schachschüler aus allen Landesteilen sind angereist und verfolgen mit gespannten Gesichtern die Zulosung von Schachnationen und Schulen. Drei Jungen aus der Kleinen Grundschule in Groß Schönebeck (Brandenburg) trippeln von einem Bein auf das andere.


Moderator Björn Lengwenus, Autor des preisgekrönten Schachprogramms „Fritz und Fertig“, sieht, wie aufgeregt sie sind, steigt von der Bühne und fragt die Schachjünger, welches Land sie gern hätten. „Chile oder Brasilien“ lautet die Antwort. Vaile greift in die Lostrommel und sagt: „Tut mir leid, Jungs, es ist Jersey.“ Die Auslosung geht weiter, es folgen Angola, Venezuela, Bosnien-Herzegowina usw.


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Kramnik bei einem Bad in der Menge


Vor der Zeremonie hat Großmeister Helmut Pfleger zum Gaudi aller Gäste den Weltmeister auf Herz und Nieren geprüft. Aus der ChessBase-Datenbank von etlichen Millionen Partien werden willkürlich drei Stellungen berühmter Spiele ausgewählt. Der Champion muss beweisen, ob er sie und damit die Schachgeschichte kennt. Die erste Partie Rotlewi – Rubinstein (1907) erkennt er auf Anhieb. Bei der zweiten (D. Byrne – Fischer, 1956) muss er etwas grübeln, zeigt aber auf Anhieb das schöne Damenopfer des damals 13-jährigen Bobby. Beim dritten Beispiel, es ist die Miniatur Larsen - Spasski (Belgrad 1970), erklärt Kramnik augenzwinkernd von der Bühne herab: „Diese Partie kennt in Russland jedes Kind, das einen Schachzirkel besucht“.


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Kramnik und Vaile mit den Schachschülern Tjark und Simon


Wladimir Kramnik hat seinen Test bestanden, nun sind die Kids an der Reihe. Die Schüler Tjark Seemann aus Kiel und Simon Broksch aus Hamburg spielen unter den Augen des Weltmeisters auf der Bühne eine Blitzpartie. Ihren Schulen waren zuvor die Länder Nigeria bzw. Russland zugelost worden. Vaile und Kramnik führen den ersten Zug e2-e4 aus. Es wird eine Italienische Partie. Der Weltmeister staunt, dass Nigeria mit den weißen Steinen die Schachnation Nr. 1 besiegt. Björn Lengwenus kommentiert das Spiel temperamentvoll wie ein Fußball-Reporter. Kramnik lobt den neunjährigen Sieger für seinen schönen Mattangriff. Gemeinsam mit Vaile händigt er beiden Spielern große Urkunden aus, auf denen ihre Schule und das jeweilige Land verzeichnet sind. 


Das von der Deutschen Schachjugend ins Leben gerufene Projekt hat landesweit einen großen Widerhall gefunden. Es ist übrigens offen für alle Schulformen, von der Grundschule bis zum Gymnasium. Die nominierten Einrichtungen dürfen von nun an überall mit dem offiziellen Logo der Schacholympiade werben. Insgesamt beschäftigen sich jetzt 60 000 Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Vorbereitung auf das Turnier der Nationen in Dresden.


In den ehemaligen deutschen Ausrichterstädten der Schacholympiade - Hamburg, München, Leipzig und Siegen - gibt es im Frühjahr 2008 regionale Qualifikationsturniere. Die besten Partnerschulen qualifizieren sich für das Finale in Dresden, und jede Schule entsendet mindestens zwei Botschafter, die im November nächsten Jahres beim Einmarsch ihres Partnerlandes dabei sind.


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Wladimir Kramnik, der vor kurzem die Dortmunder Schachtage zum achten Mal gewonnen hat, wird selbst bei der Olympiade in Dresden starten und am Spitzenbrett von Russland spielen. „Ich war noch nie dort und freue mich sehr, diese schöne Stadt kennen zu lernen“, betonte er.


Der Weltmeister interessiert sich auch für andere Sportarten, läuft z.B. gern Ski und begrüßt darum die gerade erfolgte Wahl Sotschis als Austragungsort für die Winterspiele 2014. „In dieser schönen Region am Schwarzen Meer bin ich aufgewachsen.“


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Zwei Weltmeister, der Boxer und der Schachspieler, gemeinsam


Zwei Tage nach seinem Aufenthalt in Hamburg besuchte Kramnik in Köln den WM-Kampf seines Freundes Waleri Klitschko gegen Lamon Brewster. Nach dem Spektakel wurde er ans RTL-Mikrofon gebeten und wiederholte, was er uns schon im Hamburg sagte: „Meiner Meinung nach ist Waleri Klitschko derzeit der beste Boxer in seiner Gewichtsklasse und kaum zu schlagen“. Und Vitali Klitschko, der genau wie sein Bruder das königliche Spiel liebt, fügte nach dem Fight hinzu: „Das war heute kein Boxen, sondern Schach, so klug hat Wladimir geboxt.“


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Klitschko gegen Kramnik - einst beim Schach


Kramnik hat schon fast ein Dutzend Kämpfe der beiden Klitschko-Brüder live erlebt, und diese wiederum verfolgen seine WM-Duelle und Turnierergebnisse. Mit Vitali traf sich Wladimir schon am Brett (siehe Foto). „Im Boxring wäre das für mich zu gefährlich“, sagt der Russe lächelnd. Nach seinem achten Sieg in Dortmund gab es telefonische Glückwünsche von Wladimir Klitschko und die Einladung zum Boxkampf nach Köln. Jetzt erholt sich Kramnik ein paar Tage, dann beginnt seine Vorbereitung auf das WM-Turnier in Mexiko-City.


Die Schachschüler werden indessen ihre Sommerfreien genießen und sich dann im neuen Schuljahr intensiv mit den Partnerländern beschäftigen. Zur Schacholympiade 2008 in Dresden gibt es eine große Ausstellung, wo die Schulen die Ergebnisse ihrer Projektarbeit zeigen können.


Text und Fotos: Dagobert Kohlmeyer

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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