Bilanz des Veranstaltungsleiters Gerd Kolbe
Die 35. Auflage der Internationalen Dortmunder Schachtage waren eines Jubiläumsturniers würdig. Zum Eröffnungsbankett mit unserem Ehrengast Prof. Dr. Robert von Weizsäcker, dem neuen Präsidenten des Deutschen Schachbundes, begrüßten wir namhafte Gäste aus Politik, Kultur und Verwaltung: Bürgermeister Adolf Miksch, Udo Dolezych, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund sowie Univ.-Prof. Dr. Eberhard Becker, Rektor der Universität Dortmund.
Unsere im Vorfeld getroffene Entscheidung, die Partien mit 15 Minuten Zeitverzögerung im Internet zu übertragen, ist richtig. Wir sind weltweit die ersten Veranstalter, die diesen Weg beschritten haben. Der Deutsche Schachbund begrüßt diese Regelung ausdrücklich als einen effektiven Beitrag eines Veranstalters für fairen und sauberen Schachsport.
Ich freue mich besonders über die von der Sparkasse Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Städtischen Museum für Kunst und Kultur neu gestalteten Siegerpokale für die drei Erstplatzierten des Großmeister-Turniers. Die Siegerpokale sind ein Dankeschön an die Stadt Dortmund anlässlich der Feiern zum 1125. Bestehens der Stadt. Herzstück der Pokale ist das älteste Siegel der Stadt Dortmund aus dem 13. Jahrhundert, das einen Turm hinter Stadtmauern zeigt. Das Turmsiegel stellt die Verbindung her zum Turm des Schachspiels und symbolisiert die tiefe Beziehung zwischen dem Schachsport und der Veranstalterstadt Dortmund.
Mit der Besucherresonanz sind wir sehr zufrieden. Täglich waren durchschnittlich rund 500 Besucher zu Gast im Schauspielhaus. Mit rund 50.000 Internet-Besuchern pro Runde verzeichneten wir zudem die 100-fache Zahl derer, die die Partien auf der Veranstalter-Homepage weltweit im Internet verfolgt haben.
Die gute Atmosphäre über den gesamten Turnierzeitraum zeigt einmal mehr, dass Dortmund eine große Schachfamilie ist, die stetig wächst. Unternehmungen gab es auch abseits des Turniers, beispielsweise bei der Besichtigung des Signal Iduna Park mit Gästen und Besuchern der Veranstaltung.
Das Teilnehmerfeld des Kategorie 20-Turniers war von außerordentlicher Qualität. Es gab spannende Gewinnpartien, unter anderem das längste Match über sechs Stunden und 15 Minuten zwischen Boris Gelfand und Peter Leko in der sechsten Runde. Aber auch zahlreiche Remis-Partien waren hart umkämpft und von hoher Qualität. Die Teilnehmer zeigten zudem großen Sportsgeist, so dass das Turnier unter Aufsicht der umsichtigen Schiedsrichter Dr. Andrzej Filipowicz und Alexander Bach durchweg fair ausgespielt wurde.
Eine der vielen schönen Geschichten rund um das Sparkassen Chess-Meeting geschah heute: Einer der täglichen Besucher des diesjährigen Turniers ist der Dortmunder Helmut Kuttnick. Kuttnick war 1973 Teilnehmer bei den ersten Dortmunder Schachtagen. Er eröffnete heute die Partie zwischen Vlastimil Hort und Heikki Westerinen, zweier ehemaligen Sieger unseres Turniers.
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