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DSJ Tag 4 der DJEM
DSJ

30.05.2007
Knisternde Spannung zur Halbzeit der Deutschen Einzelmeisterschaften der Schachjugend in Willingen

„Das ist das stärkste Teilnehmerfeld der letzten Jahre“, Bernd Rosen, Landestrainer aus Nordrhein-Westfalen, A-Trainer und bekannter Buchautor ist sich seiner Sache sicher. Tatsächlich bringen gleich sieben Spieler eine Elo-Zahl von mehr als 2300 Punkten mit. Am heutigen Dienstag mussten die Großen eine Doppelrunde absolvieren. Für uns hat der deutsche Meister U18 von 2002, Ilja Zaragatski, das Geschehen auf den Brettern verfolgt und kommentiert:

Mit nunmehr fünf gespielten Runden sind wir inzwischen in etwa bei der Halbzeit der Deutschen Jugendmeisterschaften in Willingen angelangt. Nach wie vor bleiben alle Gruppen hart umkämpft und es ist schwer vorauszusagen, wer am Ende ganz oben auf dem Treppchen landen wird. Fast alle Teilnehmer mussten bereits Federn lassen, so dass es kaum Ausreißer in der Spitze zu bewundern gibt.

Nur noch zwei der insgesamt 342 Spielern in den offiziellen Altersklassen U10-U18 haben noch eine reine Weste, nämlich die jeweiligen Spitzenreiter der beiden jüngsten und teilnehmerreichsten Turniere.

Bild: Der Spitzenreiter der U18, Florian Dinger, im Interview bei Radio DEM.

In der U10 zieht bisher der Mitfavorit Dennis Wagner (Sabt FSV Lohfelden/ Hessen) verlustpunktfrei ganz oben seine Kreise. Mit Rasmus Svane (Lübecker SV von 1873/ Schleswig-Holstein) und Nicole Manusina (HSK-Post Hannover/ Niedersachsen), die nur einen halben Punkt hinter ihm liegen, spürt er jedoch deutlich den heißen Atem der Konkurrenz in seinem Nacken.

Ähnlich gestaltet sich das Rennen in der U12, wo Slavik Sarchisov  (Karlsruher SF 1853/ Baden) das mit 96 Teilnehmern größte Feld der gesamten DEM mit der vollen Ausbeute von 5/5 Punkten anführt. Ihm dicht auf den Fersen ist der vermeintliche Außenseiter Timo Lebeda (Sabt VFB Reicheberg/ Württemberg) mit 4,5 Punkten vor einer Reihe weiterer Spieler mit einem Verlustpunkt. Mit dementsprechend großer Spannung wird das Spitzenduell der beiden Erstplazierten in der nächsten Runde erwartet.

Auch in den getrennten Altersklassen ist die Spannung groß. Neben DWZ-Favoritin Anna Endress (SK 1976 Feilbingert/ Rheinland-Pfalz) mit 4,5 Punkten hat auch Anja Schulz (SV Muldental Wilkau-Haßlau/ Sachsen) mit 4 Zählern die besten Karten auf einen der vorderen Plätze. Zu verdanken hat sie dies unter anderem auch ihrer sensationellen Angriffspartie gegen die nunmehr Drittplazierte Julia Bochis (SF Hörden/ Baden) aus der fünften Runde:

AnjaSchulz2007.jpg

Anja Schulz

Partie Schulz-Bochis

1.e4 c5 2.Sf3 a6 Eine sizilianische Nebenvariante, jedoch nicht ohne Gift. 3.Sc3 [Schwarz hofft auf 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e5 6.Sb3 Lb4 7.Ld3 d5 mit aktivem Spiel] 3...d6 4.d4 cxd4 5.Sxd4 e6 6.Le3 Sf6 7.f3 b5 8.Dd2
Lb7 9.g4 h6 10.h4 über Umwege ist die Partie nun in Fahrwassern des Englischen Angriffs gemündet. So entsteht zum Beispiel nach 10...Sbd7 11.0−0−0 eine viel diskutierte Theoriestellung. d5 Dieser Vorstoß ist dagegen noch verfrüht, nach 11.e5 Sfd7 12.f4 bekam Weiß eine starke Angriffsstellung: Sc6 13.0−0−0 Lb4 14.Ld3 Sc5 15.g5 Sa4 16.g6 Lxc3 17.gxf7+ Kxf7 18.bxc3 Es gelang Weiß für seine Angriffsabsichten die g−Linie zu öffnen, aber auch Schwarz hat bereits Schwächen im weißen Lager produziert. Die Frage ist, wer zuerst zum entscheidenden Schlag ausholen kann. De7 19.Tdg1 Da3+ 20.Kd1 Dxc3  

SchulzBochisDJEM2007.jpg

21.Txg7+!! Das entscheidende Turmopfer! Kxg7 [ 21...Ke8 22.Txb7 Da1+ 23.Dc1 Sc3+ 24.Kd2+− ] 22.Dg2+ Kf7 [Eine weitere Pointe entkorkt sich nach 22...Kf8 23.Sxe6+
Ke8 ( 23...Ke7 24.Dg7+ Kxe6 25.f5#) 24.Dg6+ Kd7

SchulzBochis2DJEM2007.jpg

25.Sc5+!! Sxc5 26.Dd6+ Kc8 27.Lf5+ Sd7 28.Dxd7+ Kb8 29.Dd6#] 23.Dg6+ Ke7 24.Dg7+ Weiß gewinnt nicht nur den Turm sondern setzt in 3 Zügen matt. Eine Spitzen−Partie von Anja, wie sie ein Großmeister nicht hätte besser spielen können, gekrönt von einem wunderschönen Turmopfer! 1−0

Bei den Jungs der U14 hingegen droht Alexander Jussupow (SK Krumbach/ Bayern) den anderen Teilnehmern zu enteilen. Mit 4,5 Punkten kann er sich bereits auf einem Vorsprung von einem ganzen Zähler gegenüber den beiden ärgsten Verfolgern Felix Graf (USV TU Dresden/ Sachsen) und Stephan Kaphle (Post SV Uelzen/ Niedersachsen) ausruhen, jedoch wäre ihm damit schlecht geraten. Wenn er auch einmal ein Weltklasse-GM wie sein Vater werden will, gibt es keine bessere Starthilfe als den Titel des Deutschen Jugendmeisters!

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Janina Remy

Ähnlich gut sieht es in der Altersklasse U16w für Alexanders Schwester Ekaterina (SK Krumbach/ Bayern) aus. Die zweimalige Deutsche Jugendmeisterin teilt sich nach Punkten das gelbe Spitzenreiter-Trikot mit ihrer Drittrunden-Besiegerin Janina Remy (SC Nastätten/ Rheinland-Pfalz), die gestern aber zweimal gegen ihre Mitkonkurrentinnen über ein Remis nicht hinauskam. Aber auch die Verfolgerinnen mit 3,5 Punkten werden bei der Titelvergabe noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Der überraschendste aller Tabellenführer ist in der U16 anzutreffen. Der an 8 gesetzte NRW-Spieler Aleksij Savchenko (SF Gerresheim 86) darf sich nach einer bisher sehr starken Gesamtvorstellung die Mitstreiter von Platz 1 aus angucken. Ihm folgen die Mitfavoriten Niclas Huschenbeth (Hamburger SK/ Hamburg) und Peter Lichmann (SV Werder Bremen) mit einem abgegebenen Punkt vor drei weiteren Spielern mit 3,5 Zählern. Sich langsam von seiner unerwarteten Doppel-Null in den Runden zwei und drei zu erholen scheint der einzige männliche IM in Willingen, Sebastian Bogner (SK Neuhausen/ Baden). Er konnte mit 2 Siegen in Folge Anschluss zur Spitzengruppe dieser außergewöhnlich stark besetzten Altersklasse gewinnen.

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Annegret Mucha

Die einzige weibliche Internationale Meisterin, Evgenija Shmirina (USV TU Dresden/ Sachsen), findet sich an erster Stelle der U18w wieder. Punktgleich mit ebenfalls vier Zählern auf dem Konto mischt Annegret Mucha (SC Suhl/ Thüringen) als DWZ-Underdog das Feld auf. Mit 3,5 Punkten folgen unter anderem Jugend-Olympia-Mannschaftsmitglied Judith Fuchs (SV Lok Leipzig-Mitte/ Sachsen) und Larissa Erben (SV Wolfbusch/ Württemberg).

Weiterhin spannend bleibt die Situation auch in der männlichen Königsdisziplin. Hier hat bislang Florian Dinger (SG Schwäbisch Gmünd/ Württemberg) die Nase vorn, die gleiche Punktzahl hat lediglich Frederick Beck (Ooser SC Baden-Baden/ Baden) aufzuweisen. In dieser wahrscheinlich stärksten U18 Meisterschaft aller Zeiten dürfen sich aber besonders auch noch die fünf Spieler mit 3,5 Punkten berechtigte Hoffnungen auf die Sieger-Lorbeeren machen.

Ilja Zaragatski

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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