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In 22 Stufen zum OLYMP! - Stufe 4 erreicht!
Olympiade
15.05.2007
Hier kommt die Auflösung der aktuellen Rätselfrage und die Benennung der Gewinner der Aprilrunde für unsere virtuelle Reise auf den "Schacholymp" in 22 Stufen von Januar 2007 bis November 2008.
Diesmal war es doch einen Tick schwerer und man musste schon ein bisschen genauer hinschauen, vielleicht auch etwas recherchieren. Auf die Frage:
Bei welcher Schacholympiade waren die meisten Weltmeister vertreten?
war die richtige Lösung: B) Leipzig (1960)
Zu gewinnen gab's diesmal: Jewgeni Sweschnikow: Französisch
Bevor wir nun zu den Gewinnern kommen, erfahren wir die fachmännische Auflösung des Frage- und Antwortspiels von Fachmann Raymund Stolze...
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Die glorreichen Sechs in der Messestadt...
Diesmal war das Schachrätsel deutlich schwerer, so Hans-Peter Nußbaumer aus Bielefeld auf unsere Frage, bei welcher Schacholympiade denn die meisten Weltmeister vertreten waren. Na ja, wir hatten eigentlich angenommen, dass in der 4. Quiz-Runde bei unseren Mitspielern die Wer-wird-Millionär- Ausschlußmethode locker funktionieren würde. Und so gesehen konnte es eigentlich nur eine richtige Antwort geben:
[B] wie Leipzig 1960.
Mein Vater war Kibietz und hat auch von der schönen Ausstellung geschwärmt. Ich bewahre noch eine Autogrammkarte mit den Unterschriften von Tal und Fischer auf, schrieb uns Wolfgang Thormann aus Braunschweig.
Sehr gefreut hat uns diesmal der hohe Anteil von Frauen fast 25 Prozent der Einsendungen kommen auf ihr Konto und nur eine einzige war falsch! Mag sein, dass das weibliche Geschlecht, wenn es um knifflige Probleme geht, vielleicht ein wenig hartnäckiger und vor allem ausdauernder ist.
Bevor wir aber detailliert auf die Lösung eingehen, sei allen Schachfans noch einmal eine erstklassige Olympia-Informationsquelle im Internet genannt:
Nun aber zur Auflösung. Also, Leipzig 1960.
In der sächsischen Messemetropole fand zwei Jahre nach München erneut eine Schacholympiade in Deutschland statt, diesmal im Osten. Und geradezu unglaublich war die Resonanz, die für Dresden 2008 geradezu herausfordernde Maßstäbe setzt: Faszinierende 75.364 zahlende Zuschauer wurden registriert!
Dass die Sowjetunion Goldmedaille Nummer 5 in Serie holte, wunderte allerdings keinen. Immerhin gehörten zu diesem Team vier wahre Champions: der damals jüngste Weltmeister der Schachgeschichte Michail Tal, die Exweltmeister Michail Botwinnik und Wassili Symslow, sowie der künftige Schachkönig Tigran Petrosjan.
Und noch zwei weitere Besitzer der Krone waren aktiv, denn für die Niederlande spielte Exweltmeister Max Euwe, und für die USA reklamierte der 17-jährige Bobby Fischer das Spitzenbrett.
Dieser Rekord wurde das ergaben unsere gründlichen Recherchen beim Gipfeltreffen der Schachnationen in Varna 1962 noch einmal eingestellt: Hier traten von den glorreichen Sechs aus Leipzig Euwe, Botwinnik, Tal, Petrosjan, Fischer erneut an, während Wassili Symslow durch seinen Landsmann Boris Spasski ersetzt wurde.
In einer Statistik aller Weltmeister also der insgesamt nunmehr 14 "im Klassischen Schach" und der sechs der FIDE haben lediglich Wilhelm Steinitz (1836-1900) und Dr. Emanuel Lasker (1868-1941) niemals an einer Schacholympiade teilgenommen. Während es für den ersten Schachweltmeister freilich zeitlich nicht ging Premiere für das Turnier der Nationen war bekanntlich erst 1927 in London ist bisher nicht geklärt, warum der bisher einzige deutsche Champion (und das 27 Jahre lang von 1894-1921!) niemals für sein Land aktiv spielte.
Altersgründe können es jedenfalls nicht gewesen sein, denn Ende 1927 verbreitete der Fernschreiber die sensationelle Nachricht, dass Lasker beabsichtige, Weltmeister Aljechin zum Wettkampf herauszufordern... Nach der Machtübernahme der Faschisten war freilich nicht mehr an einen Einsatz für sein Heimatland zu denken. Lasker lebte, aus Deutschland vertrieben, zunächst im Londoner Exil und litt dort bittere Not. So werden ihm die Einladungen zu den starken Turnieren von Zürich (1934), Moskau (1935 und 1936) sowie Nottingham (1936) sicherlich recht gewesen sein, zumal er für sein Alter immer noch sehr erfolgreich spielte!
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| Und so schnitten die Weltmeister bei der Schacholympiade im Einzelnen ab: Klassisches Schach José Raoul Capablanca 1 16 (+7 =9 0) Alexander Aljechin 5 72 (+43 =27 2) Max Euwe 7 87 (+35 =39 13) Michail Botwinnik 6 73 (+39 =31 3) Wassili Smyslow 9 113 (+69 =42 2) Michail Tal 8 101 (+65 =34 2) Tigran Petrosjan 10 129 (+78 =50 1) Boris Spasski 10 135 (+54 =79 2) Robert James Fischer 4 65 (+40 =18 7) Anatoli Karpow 6 88 (+43 = 23 2) Garri Kasparow 8 82 (+50 =29 3) Vladimir Kramnik 4 38 (+17 =21 0)
FIDE-Weltmeister Alexander Chalifman 4 34 (+10 =22 2) Viswanathan Anand 7 78 (+32 =39 7) Ruslan Ponomarjow 4 39 (+16 =19 4) Rustam Kasimdshanow 6 57 (+23 =29 5) Wesselin Topalow 4 44 (+21 =18 5)
Diese bislang noch nie zuvor veröffentlichte Übersicht wollen wir noch mit einer interessanten Zahlenspielerei von Karl-Heinz Wesnigk ergänzen, dessen originelle Einsendung wir erstmals mit einem Extrapreis belohnen einen Band aus der Kasparow-Reihe Meine großen Vorkämpfer....
Der 52-jährige Dortmunder Diplomkaufmann, der gerade zum 5. Mal das Finale der deutschen Amateurmeisterschaft in der C-Klasse erreichte, hat sich nämlich mal mit der Dauer der Regentschaft aller Schachkönige beschäftigt. Dabei ist er zu dem Ergebnis gekommen, dass die 13 Weltmeister im Klassischen Schach zwischen 1886 und 1999 eine Halbwertszeit (so ist biologisch jene Zeit definiert, in der eine bestimmte Substanzmenge in unserem Organismus ausgeschieden zur Hälfte abgebaut oder ausgeschieden wird) von 4,35 Jahren hatten. Bei der folgenden FIDE-Weltmeister-Inflation betrug dann dieser Wert nur noch lediglich 0,67 Jahre... Da ist es jedenfalls eine mehr als erfreuliche Tatsache, dass mit dem Russen Wladimir Kramnik seit Oktober 2006 endlich wieder ein legitimer König auf dem Thron sitzt. Und sollte er das Weltmeisterschafts-Turnier in diesem Herbst in Mexiko nicht gewinnen, dann hat er ja immerhin noch eine zweite Chance, in einem Match den WM-Titel zurückzuholen...
Was übrigens die Schacholympiade in Dresden im November 2008 angeht, so ist vielleicht damit zu rechnen, dass erneut die glorreichen Sechs der amtierende Weltmeister und seine Vorgänger (Kramnik, Chalifman, Anand, Ponomarjow, Kasimdshanow, Topalow) am Start sein werden... Und das sind doch nun wirkliche tolle Aussichten, oder?!
*** Vielen Dank, Herr Stolze, für diesen interessanten Ausritt in die schacholympische Geschichte. Kommen wir nun zu den Gewinnern der Aprilfrage. Schon übermorgen kommt die Frage der Stufe 5! Gewonnen haben je ein Exemplar von Jewgeni Sweschnikow: Französisch: Marie Sauer. Loffenau Manfred Heidrich, Erlangen Conny Lück, Kamenz Frank Eimer, Niederkirchen Gerda Strate, Berlin Viel Spaß damit. Sie erhalten in den nächsten Tagen Post von uns. |
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais |
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