Einmal ist besser als keinmal... (von Raymund Stolze) Es muss sich wohl weltweit herumgesprochen haben, denn zur dritten Etappe von insgesamt 22 Stufen zum SCHACHOLYMP können wir einen neuen Teilnehmerrekord nach Ländern melden. Toll, dass wir jetzt via Hompage des Deutschen Schachbundes auch das Interesse der Schachfans u.a. in Italien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Spanien, Tschechien, Polen und Argentinien(!) finden.
Was die Frage der 3. Quiz-Runde angeht, so wusste die überwiegende Mehrheit natürlich auch die Antwort Die Lösung [B] einmal, nämlich 1939 in Buenos Aires, ist richtig. Als ich gestern die ersten beiden Runden eines kleinen Open des Circulo de Ajedrez Villa Ballestar dem Schachverein eines Vorortes von Buenos Aires, in dem früher hauptsächlich deutsche Emigranten wohnten spielte, konnte mir ein Mitspieler Auskunft geben, so 19-Jährige Franziska Salden, die eigentlich in der Messestadt an der Pleiße Zuhause ist und dort beim SC Leipzig-Gohlis aktiv spielt.
Und Jörg Harm aus Hamburg hatte auch gleich die komplette Aufstellung parat: Erich Eliskases (9,5/14), Paul Michel (8,5/14), Ludwig Engels (14/16), Albert Becker (7,5/12) und Heinrich Reinhardt (6,5/12) waren der Gold-Fünfer bei der VIII. Olympiade (24. August-19. September 1939), die mit 27 Ländern einen neuen Teilnehmerrekord verbuchte. Deshalb war erstmals auch eine Vorrunde erforderlich hier belegte Deutschland in seiner Gruppe noch Platz 2 hinter Lettland. Der Beginn des Finalrunde A für die sich dann 16 Teams qualifizierten, fiel mit jenem schicksalhaften 1. September 1939 zusammen, als mit dem Überfall des faschistischen Deutschlands auf Polen der Zweite Weltkrieg begann.
Dies politischen Ereignisse in Europa überschatteten natürlich auch die Olympiade in der argentinischen Hauptstadt, die erstmals nicht auf dem alten Kontinent ausgetragen wurde. So zogen die Engländer ihre Mannschaft von der Finalrunde zurück, und insgesamt sechs Begegnungen darunter die des deutschen Teams gegen Polen, Palästina sowie Frankreich wurden jeweils ohne Spiel 2:2 gewertet.
Was den Olympiasieger angeht, so spielten mit Eliskases und Becker zwei Österreicher unter deutscher Flagge auch ein Ergebnis der unheilvollem politischen Veränderungen. Die Mannschaft blieb nach Abschluss des Turniers der Nationen geschlossen in Argentinien und kehrte auch nach Kriegsende nicht aus Südamerika in ihre alte Heimat zurück. Wie übrigens zahlreiche europäische Spitzenspieler.
Erinnert sei nur an Miguel Najdorf, der 1935 und 1937 jeweils Bronze, und 1939 Silber für Polen gewonnen hatte - mit nur einem halben Punkt Rückstand auf Deutschland. Bei den beiden ersten Nachkriegs-Olympiaden 1950 in Dubrovnik, 1952 in Helsinki und 1954 in Amsterdam kamen für Don Miguel dann noch dreimal Silber mit Argentinien dazu.
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Bleibt noch anzumerken...,
... dass bei dieser VIII. Olympiade erstmals mit den USA der Titelverteidiger nicht am Start war, wie auch die zwei Jahre zuvor in Stockholm Zweitplatzierten Ungarn.
... dass mit Alexander Aljechin, der für Frankreich spielte , und José Raoul Capablanca der dritte und vierte Weltmeister der Schachgeschichte am Start waren, aber es am 1. Brett nicht zu einem direkten Duell kam. Der kubanische Exchampion ging diesem an Brisanz kaum zu überbietenden Treffen wohl aus dem Weg.
... und dass der Schachstern von Paul Keres heller denn je erstrahlte: Platz drei mit seinem Team aus Estland und dazu 14,5 Punkte aus 19 Partien an Brett 1 (seine 76 Prozent wurden am Spitzenbrett nur noch von Alechin überboten, der es in dieser Wertung auf 78 Prozent brachte = 12,5/16).
Für Statistiker sei ergänzt, dass der ewige Zweite im Kampf um die Schachkrone mit der UdSSR zwischen 1952 und 1964 bei weiteren sieben Teilnahmen siebenmal Mannschafts-Olympiasieger wurde und dabei in Amsterdam 1954 mit 13,5 Punkten aus 14 Partien an Brett 4 eine fantastische Bestmarke aufstellte, womit er eine seiner fünf Einzel-Goldmedaillen erringt. Bei seinen insgesamt 88 Olympiaeinsätzen für sein neues Land gewann Keres 53 Partien, 32 endeten unentschieden und lediglich drei gingen für ihn verloren...
Die nächste Stufe nehmen wir am Montag, 16.4. oder Dienstag, 17.4. in Angriff. Nun zu den Gewinnern. Sonderpreise werden auch gesondert benachrichtigt. Viel Spaß mit Viktor Kortschnois "Mein Leben für das Schach" an: Wolfgang Thormann Braunschweig
Christoph Lehmann Elstra
Hakan Toklu Köln
Gert Scheucher A- Gaflenz
Kresimir Sulic Ingelheim/Rhein
In 22 Stufen zum OLYMP: Eine virtuelle Reise nach Dresden in 22 Etappen. Ein OLYMPIAQUIZ des DSB in Zusammenarbeit mit EDITION OLMS
Die EDITION OLMS und der Deutsche Schachbund präsentieren: Ein Frage- und Antwortspiel in 22 Etappen bis zum großen Finale der Schacholympiade 2008 in Dresden vom 12.-26.11.2008
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