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Turnier- und Openberichte Mensch gegen Maschine (4)
Turnier- und Openberichte

03.12.2006
Festungsbaumeister V. Kramnik
Es bleibt spannend – 1,5 : 2,5

Ein Fazit zur Halbzeit des Wettkampfs Vladimir Kramnik gegen Deep Fritz kann man, zumal nach der unglücklich verlaufenen zweiten Partie, getrost schon jetzt ziehen. Die Maschine ist dem Menschen keineswegs bereits enteilt. Beide kämpfen auf Augenhöhe. Ich selbst schrieb anlässlich der sehenswerten, bis Februar 2007 zu besichtigenden Bonner Schachausstellung sinngemäß: In zehn Jahren ist dieser Vergleich zwischen künstlicher und menschlicher Intelligenz obsolet und wandert seinerseits in das "Haus der Geschichte".



Innerhalb dieser Frist allerdings – egal, wie der Wettkampf am nächsten Dienstag, dem 5. 12. ausgeht – wird es, da bin ich mir ziemlich sicher, noch einige packende Duelle geben. Vorausgesetzt, es finden sich Sponsoren, die dafür Geld lockermachen. Auch daran habe ich keinen Zweifel. Schach genießt mittlerweile einen guten Ruf. Es braucht sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Es hat einen hohen gesellschaftlichen, pädagogischen und werbewirksamen Stellenwert. Es hat den Ruch einer künstlerischen, bohèmehaften Außenseiter-Existenz, die noch Paul Morphys Schicksal im 19. Jahrhundert zum Teil erklärt, längst abgestreift, ist zu einer anerkannten Sportart mit Querverbindungen zu Kultur, Literatur und Kunst und Wissenschaft avanciert. Die weltbesten Schachspieler sind heutzutage Topmanager in eigener Sache. Dieses Bild muss von uns allen, der wir der Faszination des Spiels nach wie vor erliegen, der Gesellschaft vermittelt werden.

Zurück zum Ort des Geschehens, zum Beginn der zweiten Halbzeit, der vierten Partie. Es kommt erstmals der Anfangszug e4 aufs Brett, daraus entsteht Russisch. Beiden gehen die Eröffnungszüge flott von der Hand. Im vierzehnten Zug wird der Bildschirm vom Weltmeister weggedreht, ein Zeichen, dass das Buchwissen zuende ist. Wieder gerät Kramnik in Zeitrückstand. Wohl aus "fear of blundering again", wie er auf der letzten Pressekonferenz erklärte, rechnet er jede Stellung zwei- dreimal durch. Um dem Fehlerteufel ein Schnippchen zu schlagen.


Auch ein gewisses Entwicklungsdefizit ist nicht zu übersehen. Der Computer spielt das, was er liebt: offene Stellungen und aktives Figurenspiel; Kramnik das, was er kennt und kann und wie kaum ein Zweiter beherrscht. Verzicht auf die Rochade, eingklemmter Turm h8. Das macht ihm nichts aus (siehe Berliner Variante der Spanischen Partie). Es ist bewundernswert, mit welcher Umsicht er nach und nach die Koordination seiner Kräfte zustande bringt. Artur Jussupow in der Reporterkabine ist des Lobes voll. Yasser Seirawan, der vor einer Stunde die schwarze Position skeptisch beurteilte, kommt fröhlich zur Tür herein: "Do you agree, that there can be built a fortress for black?" – "Ja", ruft Artur: "Nur diesmal nicht mit Läufer gegen Turm, sondern mit Springer und vier Einzelbauern gegen Läufer und Bauern."


Er hat die Festung soeben seinen GM-Kollegen Pfleger / Bischoff skizziert und auf den 47. Zug f6 hingewiesen. Allerdings spielt Kramnik weitaus besser 47. ... f5, um jede Möglichkeit zu unterbinden, dass sich der weiße König von d4 über e3, f2 usw. an den isolierten schwarzen h-Bauern heranpirscht. Das Bollwerk steht. Wenige Züge später Remis auf Vorschlag von Kramnik, der als erster und einziger, nach den Regularien, dazu berechtigt ist. M. Feist schüttelt ihm sogleich die Hand, der Computer kann das nicht.

Axel Dohms

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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