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Presse und Medien Schach-Hauptstadt Bonn?
Presse und Medien

24.11.2006
Über eine mögliche 'Schachhauptstadt' wird ja schon viele Jahre gesprochen. Angefangen hat es meines Wissens nach mit einem geflügelten Wort aus einer Pressekonferenz während den Dortmunder Schachtagen. Anschließend, als Mainz mit den Chess Classic immer erfolgreicher wurde, sollte also dort der Mittelpunkt Schachdeutschlands sein. Als Dresden den Zuschlag für die Schacholympiade 2008 bekam und fortan viele Aktionen des Deutschen Schachbundes, aber auch der Stadt selbst auf Dresden fokussiert wurden, war das schöne Elbflorenz in Sachsen plötzlich 'die Schachhauptstadt' Deutschlands. Selbst der Präsident des DSB redete in vielen Anlässen von DER Schachstadt in Deutschland. Da muss man sich fragen: Ist nun Bonn plötzlich die Stadt mit den attraktivsten Angeboten für Schachspieler? Momentan offensichtlich schon. Denn Bonn hat für Schachliebhaber derzeit jede Menge zu bieten.

Zunächst ist hier natürlich der Zweikampf des Weltmeisters Wladimir Kramnik mit dem Schachprogramm Fritz zu nennen. Die RAG als Sponsor hat einiges an medialer Aufmerksamkeit produziert, um diesen Kampf in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses zu stellen. Heute ist die Eröffnungs-Pressekonferenz, ab morgen spielen Kramnik und Fritz mit einem Eröffnungszug der Herren Peer Steinbrück und Werner Müller. Mehr Infos über Ablauf und Rahmenprogramm finden Sie hier: http://www.rag.de/microsite_chess/


Eine weitere Attraktion in Bonn ist derzeit die Fülle an Ausstellungen zum Thema Schach. Auf der sogenannten Museumsmeile befindet sich das Haus der Geschichte. Dort sehen Sie noch bis zum 11. Februar 2007 die Ausstellung "Zug um Zug. Schach-Gesellschaft-Politik". http://www.hdg.de

Ebenfalls gesehen hat diese Ausstellung Jochen Lehmensick vom Godesberger SK. Er war schon zur Eröffnung anwesend.

"Es ist schon etwas Besonderes, wenn unser geliebter Schachsport zum Thema einer Ausstellung gemacht wird. Und noch dazu in einem so repräsentativen Ambiente, wie es das "Haus der Geschichte" nun einmal darstellt. Bei Eröffnung konnte man dann auch Mitglieder der Schachvereine aus Bonn und
Umgebung zahlreich antreffen, aber natürlich hatten sich auch andere herbeilockenlassen; sei es, dass sie ebenfalls Liebhaber des "Königlichen Spiels" waren oder dass sie eben zu denen gehörten, die möglichst alle Ausstellungen im Haus der Geschichte zu besuchen pflegen. Jedenfalls war zu Beginn die Eingangshalle mit ca. 150 Besuchern gut gefüllt und mancher musste schon den Kopf hochrecken,
um alles, was auf dem Podium geschah, mitzubekommen.

Dort ging es auch schon mit einem konzentrierten, kurz gehaltenen Vortrag los, der sachkundig über  die Vorarbeiten zu der Ausstellung informierte, dann aber gleich in das Programm einführte. Dieses startete mit einem Gespräch zwischen Großmeister Victor Kortchnoi und dem insbesondere den
"Fritz-Programm"-Benutzern bekannten Kabarettisten Matthias Deutschmann:

KortschnoiDeutschmann.jpg

Leider verlief die Unterhaltung dann etwas mühselig. Kortchnoi zeigte sich bei mehreren ihm gestellten Fragen irritiert. Anscheinend hatte er mit einer anders akzentuierten Thematik gerechnet. Obwohl er sehr gut Deutsch sprach, war natürlich zu spüren, dass dies eben nicht seine  Muttersprache ist. Es wurden unter anderem die längst vergangenen Dinge seiner imposanten Schachkarriere angesprochen, wobei deutlich wurde, dass sich immer wieder die Politik in sehr  zweifelhafter Weise in das Schachleben eingemischt hatte (Kortchnoi wurde bekanntlich, seit er in den siebziger Jahren von einem Schachturnier in Holland nicht in die Sowjetunion zurückkehrte, von den Sowjet-Oberen viele Jahre lang verfemt). Natürlich war den Schachkennern Einiges bereits bekannt, trotzdem erfuhr sicherlich jeder Schachkenner die eine oder auch die andere Neuigkeit (gelegentlich in anekdotischer Form), die Kortchnoi dann zumeist in seiner ihm eigenen Art mit einer markanten Bewertung versah.

KortschnoiDeutschmann2.jpg

Und so waren alle erfreut, den alten, vielerprobten Schach-Haudegen, der bekanntlich nach seiner Flucht Bürger der Schweiz geworden ist und der nun schon viele Jahre lang Bonn nicht mehr besucht hatte, im Rahmen dieser Ausstellung einmal leibhaftig erleben zu können. Anschließend kam nun das, worauf die Schach-Enthusiasten schon gewartet hatten: Der inzwischen 75-jährige, der jetzt gerade Senioren-Weltmeister geworden, hatte sich in zwei Blitzpartien zu einem zünftigen Duell zu stellen.
Eigentlich sollte es ja ein Politiker sein - Aber da sich offenbar von denen keiner getraut hatte (verständlich!), war es nun eben an dem Gesprächspartner, immerhin einem ehemaligen Bundesligaspieler, sein Glück zu versuchen.

Während die Kontrahenten auf dem Podium spielten, wurden die Züge automatisch auf ein Demonstrationsbrett übertragen; ebenso der jeweilige Zeitverbrauch. Alle konnten also dem Ablauf gut folgen. Über den Ausgang konnte allerdings eigentlich kein Zweifel erlaubt sein. Umso überraschter war die Bonner Schach-Elite, als in beiden Partien nach einigen Hin und Her Kortchnoi in eine heikle,
vielleicht sogar nachteilige Position geriet: Sollte es doch eine Überraschung geben?

- Aber es genügte jedes Mal ein Blick auf die Anzeige des Zeitverbrauchs: Deutschmann hatte schon bald nur noch wenige Sekunden übrig. Kein Gedanke daran, Remis zu halten, geschweige denn irgendeinen eventuellen Vorteil zum Sieg zu verdichten! - Rückblickend hatte man dann eben doch den Eindruck, dass Kortchnoi, der nur wenig Zeit verbraucht hatte, durchaus die ganze Zeit Herr der Lage gewesen war. Jedenfalls hatte es für die Zuschauer zwei spannende Kampfpartien gegeben und die Kontrahenten wurden mit dem ihnen gebührende Applaus verabschiedet.

Man verteilte sich nun. Die einen gingen sofort in die Ausstellung, die anderen bevorzugten vorerst das Gespräch bei einem Umtrunk. Einen Besuch der  Ausstellung , die bis zum 11. 2. (Di - So; 9 - 19 Uhr) zu sehen ist, kann ich durchaus empfehlen. Im kleinen Seitenflügel des Museums sind ca. 400, sehr unterschiedliche  Ausstellungsstücke zu besichtigen: Schachfiguren, Fotografien, Poster, Zeichnungen, Buch- und Zeitungsausschnitte und noch manches andere. Es gibt einen kleinen Vorführraum, in dem Filme zum Thema "Schach" vorgespielt werden. Der Zeit-Bogen ist weit gespannt. Er reicht von den Arabern und  dem Mittelalter bis hin zum Missbrauch des Schachs von Diktaturen und weiter bis ins heutige Computer-Zeitalter. Aber was soll ich viel sagen? Geht hin und lasst euch überraschen!

Ergänzung von Ewald Heck (Troisdorf, DBSB)
Wir waren am 5.11.2006 im Haus der Geschichte und haben die Ausstellung besucht. Es bedarf vieler Beschreibungen, um die Ausstellung einem Nichtsehenden zu erschließen, da die meisten Exponate hinter Glas oder in Vitrinen gelagert sind. Unter anderem werden alte Handschriften und Bücher
ausgestellt. Es gibt die Möglichkeit, akustische Zeitdokumente über WM-Kämpfe und Buchausschnitte und anzuhören. Ausgestellt sind auch die beiden Sessel und der Tisch (hinter Glas) vom WM-Kampf 1972, die von Fischer und Spassky verwendet wurden.

Anreise per U-Bahn U16 und U63 Bis Haltestelle "Heuss-Allee"/Museumsmeile". Die Treppe führt - ohne ins Freie gehen zu müssen - ins Haus der Geschichte.

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Aber das war noch nicht alles. Es gibt noch zwei weitere Ausstellungen zum Thema Schach in Bonn.

In der Kunst- und Ausstellungshalle, ebenfalls auf der Museumsmeile zu finden, gibt es begleitend zum Wettkampf Kramnik gegen Fritz die Ausstellung "Hinter den Spiegeln - Zur Kultur des Spiels und der Schönheit des tiefen Denkens". Zusätzlich gibt es weitere Tagesprogramme zur Ästhetik des Spiels, zum Schachspiel als Modell in der Literatur, zu Verschwörungstheorien und zu "Schach und Musik" mit Susanna Poldauf vom Lasker-Museum Berlin. Ein exzellentes wird hier zusammengestellt. Unbedingt vorbeischauen, wenn es Ihnen möglich ist!

http://www.kah-bonn.de/index.htm?veranstaltungen/forum/schach/index.htm



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Und das ist immer noch nicht alles!

Im Rheinischen Landesmuseum in Bonn gibt es noch eine weitere Ausstellung zum Thema Schach. Die des Künstlers Ugo Dossi "Schach & Schönheit"

"In seinen großformatigen Spurenbildern visualisiert der Künstler und passionierte Schachspieler Ugo Dossi Spielzüge historischer und zeitgenössischer Schachpartien von Meisterspielern. Durch die analoge Übertragung der jeweiligen Spielzüge in das Medium Bild gelingt es Ugo Dossi, die Komplexität und Schönheit jener verborgenen und vielschichtigen mentalen Prozesse, die einer Partie zugrunde liegen, sichtbar zu machen." (RLMB)
 
Ausstellung im Rheinischen LandesMuseum Bonn vom 16.11.2006 - 21.01.2007 / Di - So 10 -18 Uhr / Mi 10 -21 Uhr / Tel: 0228-2070-0 / http://www.rlmb.lvr.de







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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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