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FIDE Trainerausbildung auf hohem Niveau
FIDE

29.10.2006
Internationale Schach-Trainerausbildung auf hohem Niveau 

Ein Bericht zum Kurs vom 20. bis 26. Oktober 2006 von Dr. Ernst Bönsch

Bereits zum sechsten Mal veranstaltete die FIDE Trainer Akademie einen Ausbildungskurs für in- und ausländische Trainer in den Räumen des Berliner Olympiaparks. Damit profilierte sich die Berliner Trainerakademie neben den FIDE Akademien in Singapur und New York immer mehr zu einer zentralen Ausbildungsstätte für Fachtrainer und Schachlehrer in der Welt. Während bei den ausländischen Einrichtungen die schachliche Ausbildung von jungen Spielern, d.h. Aktiven im Vordergrund steht, konzentriert sich die Aus- und Weiterbildung in Berlin vornehmlich auf pädagogische Fachkräfte wie Trainer, Übungsleiter und Schachlehrer nach dem Motto „Train the Trainer“.

Auch bei diesem Kurs gab es in Abhängigkeit von der großen Weltpolitik bereits im Vorfeld Erfreuliches und weniger Angenehmes zu verzeichnen. Große Freude löste die Teilnahme der beiden libanesischen Trainer FM Faisal Khairallah und Roland Akhrass aus, die bereits für den Julilehrgang Visa und Flugtickets nach Berlin hatten, aber durch die plötzlichen Kriegseinwirkungen und den zerstörten Beiruter Flughafen nicht starten konnten. Faisal Khairallah, der als französischer Staatsbürger an der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg studierte, erzählte uns im fließenden Deutsch die Dramatik der Ereignisse. Bemerkenswert ist auch die Teilnahme von gleich drei Trainern aus Portugal, die alle die hohe Qualifikation als Internationale Meister aufweisen.

Wie wir hörten, war der im Februar dieses Jahres in Berlin anwesende portugiesische Trainer Henrique Pinela so von der qualitativ hohen Ausbildung angetan, dass der Portugiesische Schachbund jetzt gleich drei Trainer schickte. Für viele Trainer weniger erfreulich war die Tatsache, aus unterschiedlichen politischen Gründen ihre Teilnahme kurzfristig absagen zu müssen. So konnten neun gemeldete Interessenten aus den asiatischen und afrikanischen Staaten Myanmar, Nigeria, Sambia und Kenia ihre angekündigten Reisepläne nicht wahrnehmen.

Zu Beginn des Vortragsprogramms am Freitagabend hießen Horst Metzing, ECU-Generalssekretär und Geschäftsführer des DSB, GM Juri Razuvaev, Vorsitzender des FIDE-Trainerkomitees und GM Uwe Bönsch, FIDE-Seniortrainer und Lehrgangsleiter die Gäste in Berlin herzlich willkommen und eröffneten den Kurs.

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Razuvaev, Metzing, Bönsch

Folgendes bewährtes Vortragsprogramm wurde in englischer Sprache geboten:

 - Strukturen, Funktionen und Aufgaben der Internationalen Schachföderation FIDE und der Europäischen Schachunion ECU (Horst Metzing, Generalsekretär ECU)

 - Wie studiert man Eröffnungen? Hauptprinzipien der Eröffnungsstrategie. Grundlagen des Lehrens von Taktik und Endspielen (GM Yuri Razuvaev, Moskau, FIDE-Seniortrainer)

 - Methoden des Lehrens der Schachstrategie. Praktische Beispiele anhand von aussagekräftigen Meisterpartien (GM Uwe Bönsch, Bundestrainer DSB)

 - Pädagogisch-psychologische Kompetenzen des Schachtrainers. Sozialpsychologische Rollenspiele mit Video-Re-Analyse der interaktiv-kommunikativen Movies (PD Dr. Marion Kauke, Sozialpsychologin)

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Rollenspiel mit Marion Kauke

 - Modernes Ausbildung mit Computerunterstützung. Elektronisches Lehren und Lernhilfen mittels ChessBase-Materialien (IM Michael Richter, ChessBase-Experte)

 - Systematische Trainerausbildung in Deutschland (Hanno Dürr, Vorsitzender der Ausbildungskommission im DSB).

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Hanno Dürr: Trainerausbildung in Deutschland

Weitere Höhepunkte des Kurses waren wie immer die individuellen Lehrproben und das Vorstellen (Verteidigen) der Trainerarbeiten. Schließlich sollte dabei der Nachweis erbracht werden, inwieweit es den Kursanten gelingt, ihr Fachwissen sozial kompetent und kommunikativ an den "Mann" zu bringen. Schriftliche Trainerarbeiten wurden nur von den Kursteilnehmern in einer FIDE-Sprache, möglichst in Englisch, verlangt, die mit dem Zertifikat und der Lizenz als FIDE-Trainer abschließen wollten.

Themen der Lehrproben (je ca. 30 Minuten) waren:
Roland AKHRASS (Libanon): Die Rolle der Taktik in der Anfängerausbildung
Peter ANLIKER (Bad Kissingen): Zur Bedeutung des Zugzwanges (Unterschied zu forcierten Zügen)
Tiina RAUD (Estland): Der Wert des Läuferpaars

Themen der Trainer-Hausarbeiten (je ca. 45 Minuten):
Rui DAMASO (Portugal): Das Lehren von klassischen Bauern- und Turmendspielen
António FROIS (Portugal): Technische Geheimnisse beim Endspieltyp Turm/Läufer gegen Turm
Faysal KHAIRALLAH (Libanon): Meine eigenen Schachmethoden
Dmitrii MARCZITER (Köln): Die Prophylaxe als eine der wichtigsten Probleme im positionellen Spiel
Sérgio ROCHA (Portugal): Schach-Ausbildungsprogramm für Grundschulen in Barreiro.

Für viele Trainer ist es nicht nur ein heimliches Ziel, ihre pädagogischen Fähigkeiten in einer eigenen Schachschule unter Beweis zu stellen. Inwiefern dies auch praktisch machbar ist, beweist ein Besuch der "Schachschule Berlin" von IM Michael Richter. Gemeinsam mit seiner erfahrenen Trainerkollegin Julia Belostostka betreibt der lizenzierte FIDE-Trainer seit Mitte des vergangenen Jahres im zentralen Berliner Stadtteil Wilmersdorf am Olivaer Platz in Ku-Damm-Nähe Anfänger-, Fortgeschrittene- und Leistungskurse für Kinder sowie Einzel- und Gruppentraining per Internet und ist unter http://www.schachschuleberlin.de. zu erreichen. Obwohl der Zeitplan des fünftägigen Lehrgangs wenig Spielraum zulässt, erfreuten sich die ausländischen Teilnehmer an einem anschließenden Besuch der pulsierenden Berliner City.

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Training mit IM Michael Richter

Während einer kurzen Abschlussveranstaltung in der Bibliothek der Trainerakademie ließ Kursleiter GM Uwe Bönsch die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Er konnte allen Teilnehmern großes Interesse am gebotenen Lehrstoff und gute Disziplin bescheinigen. Jeder Kursant erhielt ein Certificate mit der erworbenen Lizenz als FIDE Instructor oder FIDE Trainer ausgehändigt. GM Yuri Razuvaev dankte im Namen der FIDE Trainerkommission den Verantwortlichen der Berliner Trainerakademie für ihr Engagement, auch beim inzwischen sechsten internationalen Kurs wiederum gute Voraussetzungen geschaffen zu haben. Christian Greiser als Repräsentant des Deutschen Schachbundes verabschiedete die Gäste und wünschte allen lizenzierten Trainern ein erfolgreiches Wirken in ihren Heimatländern.

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Christian Greiser (rechts), kaufmännischer Administrator in der Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes, verabschiedet die Gäste

FIDE Meister Faisal Khairallah aus Libanon dankte im Namen aller Teilnehmer/Innen den Veranstaltern und Lektoren für ihr erfolgreiches Wirken und formulierte seine Gedanken in einem kurzen schriftlichen Statement: "Der FIDE Trainerkurs in Berlin war sehr professionell und gut organisiert. Ich lernte viele interessante neue Konzepte dadurch, dass ich GM Razuvaev und GM Boensch sowie den anderen Lektoren zuhörte. Mit der Unterkunft und Verpflegung waren wir sehr zufrieden. Die Atmosphäre war für alle angenehm, und ich habe jetzt zehn neue Freunde gewonnen. Ich würde diesen Kurs jedem Trainer empfehlen, der neue sehr tiefe Konzepte lernen und seine Erfahrung mit anderen Professionals aus aller Welt teilen will. Und Berlin ist last but not least eine sehr beeindruckende Stadt!"

Ein letzter abendlicher Stadtbesuch führte die Teilnehmer zum traditionellen Abschlussblitzturnier in die Berliner Schachschule, wobei die drei portugiesischen Meisterspieler Sérgio Rocha mit 7,5 aus 8, Rui Damaso 6,5 und António Frois 6, das Rennen machten.

Wer bereits heute über eine zukünftige Kursteilnahme nachdenkt, der kann versuchen, sich den Termin vom 09. bis 15. Februar 2007 für eine Fahrt nach Berlin freizuhalten.

Dr. Ernst Bönsch
http://www.fide-trainer-academy.com/
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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