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Kryptologie und Schach
Presse und Medien
26.10.2006
Einladung zum Laskertreff am 10. November 2006 um 19.00 Uhr:
Kryptologie und Schach - Alan Turing und die Code-Breakers vom Bletchley Park
Vortrag von André Schulz (ChessBase) Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit ChessBase http://www.chessbase.de Im Zeitalter von Internet und Bankautomaten hat das Thema Verschlüsselung große Aktualität gewonnen. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht über eine neu entdeckte "Sicherheitslücke" berichtet wird. Welche verheerende Folgen unentdeckte "Sicherheitslücken" haben können, erfuhr im Zweiten Weltkrieg die Führung des Deutschen Reiches. Ihre als zuverlässig angesehenen Verschlüsselungsmaschinen, darunter die verbreitete Enigma, waren von den Engländern nach Vorarbeiten von polnischen Mathematikern fast durchweg geknackt worden.
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Mit großem Aufwand hatte die Chiffrierabteilung des englischen Geheimdienstes, die "Government Code & Cipher School", ab 1940 in Bletchley Park zahlreiche Wissenschaftler, Spezialisten und Hilfskräfte zusammen gezogen. Der Einbruch in die Codes der deutschen Stäbe und Streitkräfte sicherte den Engländern entscheidende Vorteile bei der Luftschlacht um England, im Atlantikkrieg, im Wüstenkrieg, bei den Landungen in Italien und Frankreich, dem schnellen Durchmarsch bis zur Elbe und auch bei vielen weiteren Gelegenheiten. Eine maßgebliche Rolle bei der Entschlüsselung der Enigma spielten britische Schachspieler, darunter fast die gesamte englische Nationalmannschaft. Die Vorgänge um die Entschlüsselung der deutschen Codes, von den Engländern mit dem Decknamen "Ultra" versehen, waren so geheim, dass selbst lange nach dem Krieg nicht darüber gesprochen werden durfte. Erst 1974 durfte Colonel Winterbotham, einer der Beteiligten, ein Buch darüber veröffentlichen. Einer der herausragenden Mathematiker Englands, Alan Turing, schaffte vor dem Krieg die theoretischen Voraussetzungen für die Erfindung des Computers. In Bletchley Park war Turing einer der führenden Köpfe und war dort auch an der Entwicklung des "Colossus" beteiligt. Der erste speicherprogrammierbare Computer der Geschichte wurde in Bletchley Park zur automatisierten Entschlüsselung der deutschen Lorenzmaschine entwickelt. Turing schrieb auch das erste Schachprogramm der Geschichte - noch vor der Erfindung des Computers - als "Papermachine". Mit dieser findet die Entwicklung moderner Schachprogramme ihren Anfang. Zur gleichen Zeit fand in Schweden ein ähnliches Szenario statt. Auch hier gelang es unter Führung eines genialen Mathematikers und eines hervorragenden Schachspielers in einen deutschen Code einzubrechen und maschinell verschlüsselte Nachrichten in einer für Schweden wichtigen Phase mitzulesen. Auf Einladung der Emanuel Lasker Gesellschaft wird der ChessBase-Redakteur André Schulz über diese Ereignisse einen Vortrag halten, der sicher auch für Kenner der Materie noch einige Neuigkeiten enthalten wird. Zur Sprache kommt dabei auch eine Vorgeschichte aus dem Ersten Weltkrieg, bei dem das Deutsche Reich sich durch eine "Sicherheitslücke" schon einmal kriegsentscheidend in Nachteil gebracht hatte. Es werden im Folgenden einige Verschlüsselungsmaschinen des Zweiten Weltkrieges mit Schwerpunkt auf der Enigma vorgestellt und in ihrer Funktionsweise erläutert. Nach einem kleinen Abriss der Geschichte der "Aktion Ultra" und deren Auswirkungen auf den Verlauf des Zweiten Weltkrieges werden einige Schachspieler vorgestellt, die daran beteiligt waren. Mit Hilfe eines von Alan McGowan im letzten Jahr entdeckten Fotos kann man inzwischen mehr als die früher bekannten Personen identifizieren. Auch soll die Rolle Alan Turings für die Geschichte des Computerschachs gewürdigt werden. Falls die Zeit es erlaubt, wird außerdem ein Überblick über weitere bedeutsame Verschlüsselungserfolge gegeben. Im Vordergrund stehen dabei die Leistungen schwedischer Kryptologen, unter denen sich ebenfalls ein erfolgreicher Schachspieler befand. Die USA zogen entscheidende Vorteile aus der Entschlüsselung der japanischen "Purpur"-Maschine. Aber auch deutschen Kryptologen gelang es zeitweise, wichtige alliierte Codes zu knacken. Am Ende des etwa einstündigen Vortrages wird zu einer Diskussion über die Themen eingeladen. Ort: Leuschnerdamm 31 10999 Berlin-Kreuzberg (Dorland Haus, 1. Etage rechts) Eintritt: frei Hinweis: An diesem Abend und noch bis zum 30. November kann die Ausstellung "Schach und Musik" besichtigt werden. Für Rückfragen: Susanna Poldauf Emanuel Lasker Gesellschaft Leuschnerdamm 31 10999 Berlin Tel: 0049-30-616 84 130 Fax: 0049-30-616 84 226 info@lasker-gesellschaft.de www.lasker-gesellschaft.de |
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais |
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