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Blindenschach Regeln für das Spiel mit sehbehinderten Spielern
Blindenschach

23.10.2006
Wussten Sie eigentlich, dass das Spiel mit sehbehinderten Spielern wegen seiner besonderen Umstände Eingang in die FIDE-Regeln gefunden hat und dort detailliert beschrieben wird? Unser aufmerksamer Leser Thomas Voigt hat uns darauf hingewiesen, dass die Regeln zwar auf manchen Seiten zu lesen sind, nicht aber beim DSB. Da war aber noch niemandem aufgefallen, dass man 'vor lauter Tomaten auf den Augen die Schönheit der Frucht' (Voigt) nicht erkennen konnte.

Nun - im Anhang F der Fide-Regeln steht zu lesen, was viele Vereinsseiten über die Jahre wohl wegen früherer Versionen abgewandelt bereits zitieren:

F. Wettkämpfe mit sehbehinderten Spielern

F1. Die Veranstalter haben das Recht, die folgenden Regeln den örtlichen Umständen
anzupassen. In Wettkämpfen zwischen sehenden und sehbehinderten (gesetzlich
blinden) Spielern kann jeder der beiden Spieler die Benutzung von zwei Schachbrettern
verlangen. Der sehende Spieler benutzt ein normales Schachbrett, der sehbehinderte
Spieler ein speziell gefertigtes. Das speziell gefertigte soll den folgenden Bestimmungen
entsprechen:

a) Mindestgröße 20 x 20 Zentimeter
b) die schwarzen Felder sind erhaben
c) eine Sicherungsöffnung in jedem Feld
d) jede Figur hat einen Stift, der in die Sicherungsöffnungen passt
e) Figuren im Stauntonformat, die schwarzen Figuren sind besonders gekennzeichnet

F2. Es gelten die folgenden Regeln:

1. Die Züge müssen deutlich angesagt werden, vom Gegner wiederholt und von ihm auf seinem Schachbrett ausgeführt werden. Wenn ein Bauer umgewandelt wird, muss der Spieler ansagen, welche Figur er wählt. Um die Ansage so deutlich wie möglich zu machen, wird der Gebrauch folgender Namen statt algebraischer Buchstaben vorgeschlagen:

A-Anna B-Bella C-Cäsar D-David E-Eva F-Felix G-Gustav H-Hector
Die Reihen von Weiß nach Schwarz werden mit den deutschen Nummern bezeichnet:
1-eins 2-zwe 3-drei 4-vier 5-fünf 6-sechs 7-sieben 8-acht

Die Rochade wird mit den deutschen Bezeichnungen "Lange Rochade" und "Kurze Rochade" angesagt. Die Figuren tragen folgende Namen: König, Dame, Turm, Läufer, Springer, Bauer.

2. Auf dem Schachbrett des sehbehinderten Spielers zählt eine Figur als "berührt", wenn sie aus der Sicherungsöffnung genommen wurde.

3. Ein Zug gilt als ausgeführt, wenn:

a) bei einem Schlagen die geschlagene Figur vom Schachbrett des Spielers genommen worden ist, der zum Zuge kommt.
b) eine Figur in eine neue Sicherungsöffnung gesteckt wurde,
c) der Zug angesagt wurde.
Erst dann darf die Uhr des Gegners in Gang gesetzt werden.

Für die Punkte 2 und 3 gelten für den sehenden Spieler die normalen Schachregeln.

4. Eine Spezialuhr für den sehbehinderten Spieler ist zulässig. Sie hat die folgenden
Eigenschaften:

a) Ein Zifferblatt mit verstärkten Zeigern, mit einem erhabenen Punkt nach jeweils fünf
Minuten und mit zwei erhabenen Punkten nach jeweils fünfzehn Minuten.
b) Ein Fallblättchen, das leicht ertastet werden kann. Es ist darauf zu achten, dass das
Fallblättchen so angeordnet ist, dass der Spieler den Minutenzeiger während der letzten
fünf Minuten der Stunde ertasten kann.

5. Der sehbehinderte Spieler muss die Partie in Braille oder Langschrift notieren oder ein
Bandgerät benutzen.

6. Ein Versprecher bei der Ansage der Züge muss sofort berichtigt werden, und zwar bevor
die Uhr des Gegners in Gang gesetzt wird.

7. Falls während des Spiels auf den beiden Schachbrettern unterschiedliche Stellungen festgestellt werden, müssen sie unter Mithilfe des Schiedsrichters und unter Benutzung der Aufzeichnungen beider Spieler berichtigt werden. Wenn beide Aufzeichnungen übereinstimmen, muss der Spieler, der den richtigen Zug aufgeschrieben, aber den falschen ausgeführt hat, seine Brettstellung entsprechend den Aufzeichnungen berichtigen.

8. Wenn unterschiedliche Stellungen festgestellt werden und die Mitschriften nicht übereinstimmen, werden die Züge bis zu dem Punkt zurückgenommen, an dem beide Mitschriften übereinstimmen. Der Schiedsrichter berichtigt die Stellung der Uhren entsprechend.

9. Der sehbehinderte Spieler darf sich von einem Assistenten unterstützten lassen, der
einige oder sämtliche der folgenden Pflichten übernimmt:

a) die Züge beider Spieler auf dem Brett des Gegners auszuführen, b) die Züge beider Spieler anzusagen, c) die Mitschrift für den sehbehinderten Spieler durchzuführen und die Uhr seines Gegners
in Gang zu setzten (unter Beachtung von 3.c), d) den sehbehinderten Spieler nur auf dessen Verlangen über die Zügezahl und den Zeitverbrauch beider Spieler zu informieren, e) den Sieg bei Zeitüberschreitung zu beanspruchen und den Schiedsrichter über das Berühren von Figuren durch den sehenden Spieler zu informieren, die Formalien bei einem Spielabbruch vorzunehmen.

Wenn der sehbehinderte Spieler keinen Assistenten hat, darf der sehende Spieler einen
Assistenten einsetzen, der die Aufgaben unter Punkt 9.a) und b) übernimmt.

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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