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Presse und Medien Alexander Bangievs' Felderstrategie
Presse und Medien

06.10.2006

Alexander Bangievs' Felderstrategie


Selten hat ein Chessbase-Produkt einen solchen Hype entfacht, wie die dreiteilige CD-Reihe des Alexander Bangiev: Felderstrategie (1-3). Hauptgrund dürfte die ebenso einfache, wie unglaubliche Behauptung gewesen sein, man sei mit der von Bangiev angewandten Denkmethode dazu in der Lage, auch als durchschnittlicher Vereinsspieler stets wie ein Großmeister den besten Zug zu finden. In der Tat fasziniert die Felderstrategie dadurch, dass man durch eine festgelegte Reihenfolge von sich selbst zu beantwortenden Fragen stets zu einem vernünftigen Zug findet. Gerade im ersten Teil, der sich mit Taktik-lastigen Mittelspielstellungen beschäftigt, ist das Ergebnis verblüffend. Durch die korrekte Beantwortung der Fragen, kommt man mühelos auf durchschlagende Qualitätsopfer oder gewaltig wirkende Bauerndurchbrüche, die man sich sonst womöglich nicht zugetraut hätte.
Aber ist es nicht so, dass diese Züge ohnehin in der engeren Auswahl stehen und es nur eine Frage der Rechentechnik ist, ob man sich diese zutraut oder nicht?

Das stimmt. Aber der Autor behauptet ja auch nichts anderes. Das einzige, was es zu beweisen gilt, ist: Führt die von Bangiev forcierte Denktechnik automatisch und ohne größeren Rechenaufwand zum richtigen Zug? Spart womöglich die durch die Anwendung nicht investierte Rechenzeit genügend Kraft, um in entscheidenden Phasen 'sehend' zu gewinnen? Darüber haben sich seit Erscheinen der CDs schon tausende von Experten die Köpfe zerbrochen. Ich las in Internetforen, dass manche deswegen davon abraten, weil das viel zu kompliziert sei und man durch die Anwendung nichts gewinnt, sondern an Spielstärke sogar verliert.

Von Blenden und Geheimnistuerei war oft die Rede. Andererseits verkaufen sich gerade diese CDs wie 'warme Semmeln' und füllen ganze Trainingsabende mit erstaunt gefesselten Zuhörern in Vereinen und Seminaren. Die Felderstrategie füllte beispielsweise in meinem Club drei Trainingseinheiten mit begeisterten Schülern.

Wie kommt es nun, dass der einerseits unbestrittene Effekt und der sagenhafte Verkaufserfolg den so wenig standhaft Anwendenden gegenüber steht? Ist es am Ende doch nur unsere Gewohnheit, unsere über Jahre so gefestigte Denktechnik, die eine Änderung einfach nicht mehr zulässt? Wie sieht ein Lerneffekt beispielsweise bei einer uns eher unbekannten aber riskanten und abenteuerlichen Eröffnung aus? Kommen, sehen, staunen wir und sagen uns: Das spiele ich ab jetzt auch? Oder ist es nicht eher so, dass wir uns das Positivste und Interessanteste mitnehmen und doch wieder in unsere alten Gewohnheiten zurück fallen? Um es noch etwas provokanter zu formulieren: Sind wir zu faul zum Lernen?

Natürlich sind wir das in aller Regel nicht! Aber wieviel Zeit kann ein durchschnittlicher Clubspieler tatsächlich dem schachlichen Erfolg durch Üben opfern? Wie lange haben sie persönlich, um beim Beispiel der Eröffnung zu bleiben, daran gebastelt bis Sie in so ziemlich allen Abspielen sicher stehen? Und genau das ist womöglich der berühmte Haken an der Sache:

Bangiev "verlangt", dass wir unsere eigene Denktechnik aufgeben. Das wir uns strikt an ein Muster von Fragen halten, die uns durch deren eigene Beantwortung zum jeweils besten Zug führen. Und das ist - mit Verlaub - sauschwer. Ganz besonders in der Phase von der Eröffnung zum Mittelspiel hin. Urplötzlich soll ich für jeden noch so einfach zu findenden Entwicklungszug mir selber Fragen stellen, wie: Welche Strategie, in welcher Richtung auf welcher Farbe in welcher Zone, auf welches Zielfeld...

Und doch ist es genau das - und nur das - was uns nach der B-Methode zum Erfolg führt. Lernen Sie, sich selbst ein wenig aufzugeben. Indem Sie das Schachspielen faktisch neu erlernen oder vielmehr: Das Denken während des Schachspiels. Der Meister selbst schreibt dazu: "(Es ist eine Methode, die...) ... die Denktechnik des Spielers fördert. Das ist die B-Methode. Die Anwendung der Methode besteht darin, dass der Trainer (der Autor) ausführt wie man an dieser Stelle zu denken hat, und den Schüler (den Leser) dadurch motiviert die möglichen Züge selbst zu sehen. Das Denktechniktraining besteht grundsätzlich im Lösen von Schachaufgaben (Trainingsmaterial). Dabei soll ein und dieselbe Denkmethode (B-Methode) angewandt werden."

Nun hat sich der IM aber nicht auf dem Erfolg der CDs ausgeruht und gleich eine ganze Bibliothek zu seiner B-Methode geplant und zum Teil schon umgesetzt. Die Idee ist, durch die vielen Anwendungsgebiete der Felderstrategie ein ganzes Spektrum zu bieten, in das der geneigte Leser einsteigen kann. Den Anfang machte das Buch "Felderstrategie für Morra-Gambit". Außerdem bereits erschienen ist "Felderstrategie - Taktik". Weitere Projekte sind geplant. Anschließend soll "Felderstrategie - Denkmethode" erscheinen.

Das alles hört sich nach reichlich Lernstoff an und das ist es auch. Sie sollten aber völlig ohne Vorbehalte an die Bücher und CDs gehen und zunächst einmal prüfen, ob Ihnen der Lernstoff liegt - denn nur wer gerne lernt, lernt auch gut. Dazu bieten die unten genannten URLs zu den Bangiev-Seiten reichlich Gelegenheit, Informationsmaterial und Beispiele. Dass der Autor mit entsprechendem Ernst bei der Sache ist, zeigt schon der Titel "Bangiev-Bibliothek". Außerdem gibt es zu jedem Buch den ganzen Inhalt auch online, freilich müssen Sie zuerst in das Buch investieren, um den Online-Schlüssel zu erhalten.

Dieser schaltet dann auch Beispiele und Übungen frei, anhand derer Sie Ihre gerade erworbenen Fähigkeiten überprüfen können. Es ist ein durchaus risikoreiches Unternehmen, eine Buchreihe zu veröffentlichen, zu bewerben und zu vertreiben. Möglich war das in Zusammenarbeit mit dem Silbersaiten-Verlag. Ich wünsche dem Autor, dass sich dieses Risiko lohnt.

Vom Inhalt der Bücher bin ich ohnehin überzeugt. Ob das allerdings reicht, die interessierten Leser auch zur steten Anwendung der Denkmethode zu überzeugen, wird die Zukunft zeigen. Die Bücher machen durch das umfangreiche Glossar zu Anfang (Sie sollen ja lernen, was 'Zielzone' und 'Farbfrage' überhaupt bedeutet), zunächst einen staubtrockenen Eindruck. Vielleicht hätte man gerade im Hinblick auf das Ziel, den Schülern eine neue Denktechnik zu vermitteln, das theoretische Material hinten anhängen sollen. Reine Geschmacksfrage, selbstverständlich.

Auch ist es nicht jedermanns Sache, in einer computerdominierten Zeit etwas Neues aus dem Buch heraus auszuprobieren. Andererseits ist das geschriebene und im Buch gelesene Wort immer noch einprägsamer, als die schnelle Umsetzung am PC.

Entscheiden Sie selbst, ob Sie sich lieber an die CDs von Chessbase oder die Bücher aus der Bibliothek halten. Aber wenn Sie wirklich und ernsthaft an einer dauerhaften Steigerung Ihrer Spielstärke durch die Felderstrategie interessiert sind: Bleiben Sie um Himmels Willen am Brett! Verzweifeln Sie nicht, wenn das Erlernen etwas Mühe und Konzentration erfordert. Es wird sich früher oder später auszahlen. Selbst dann, wenn Sie mal wieder nur das Interessanteste mitgenommen haben.

Klaus Jörg Lais.

Die CDS:
http://www.chessbase.com/shopd/product.asp?pid=253
http://www.chessbase.com/shopd/product.asp?pid=291
http://www.chessbase.com/shopd/product.asp?pid=318
http://www.chessbase.com/shopd/product.asp?pid=175
http://www.chessbase.com/shopd/product.asp?pid=351

Die Bücher:
http://www.bangiev-bibliothek.de

Der Autor:
http://www.bangiev.de

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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