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Turnier- und Openberichte 249 Spieler aus 30 Nationen im Fi-Net-Open!
Turnier- und Openberichte

18.08.2006
Im FiNet Chess960 Open gehen 249 Spieler aus mehr als 30 Nationen an den Start. Nicht nur von der Teilnehmerzahl her pulverisiert dies den alten Rekord in der Mainzer Rheingoldhalle. Fast die Hälfte davon trägt einen Titel des Schach-Weltverbandes FIDE, 63 sind Großmeister oder Großmeisterinnen....
schreiben die Chesstigers stolz auf ihre Seiten; http://www.chesstigers.de


Und da haben sie auch allen Grund zu, denn das kommende Wochenendvergnügen mit der Schnellschach-WM im Ordix-Open bricht voraussichtlich alle Rekorde. Die Chesstigers sind gerüstet für einen Ansturm bis zu 660 Schachspielern - dann ist voraussichtlich Schluss wegen Platz- und Materialmangel.


Die schachlichen Attraktionen sind derweil neben der geballten Schachkompetenz ebenso attraktiv wie einmalig. Gestern abend begannen nach dem ersten Open-Tag die Zweikämpfe um die Kronen im 960- und Schnellschach...

Dabei erlebten die Zuschauer eine faustdicke Überraschung in der Schnellschachpartie. Nicht etwa, weil wir Teimour Radjabov nicht die Spielstärke Anands zutrauen, sondern weil der Inder für die meisten Beobachter erstmals eine gewonnene Partie innerhalb weniger Züge versalzte und gnadenlos einstellte. Sicher war es schwer, mit zwei Plusbauern gegen das Läuferpaar zu gewinnen, zumal Anands weißfeldriger Läufer auf a8 eine geräumige Pause einlegte. Aber dass Anand so patzt, dass sich das Spiel bei einer Computerbewertung von plus 2,5 auf minus 2,5 innerhalb eines Zuges wandelt - das hat hier noch keiner gesehen.

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Überhaupt macht das Kiebitzen hier in der Rheingoldhalle Mainz noch viel mehr Spaß, seit die Organisatoren zusätzlich zum Publikum gerichtete Monitore aufstellen, auf denen die Computerbewertung der beiden Schaukämpfe zu sehen ist. Freilich ohne, dass das die Protagonisten auf der Bühne sehen können. Hat was, ein Matt in 12 von Aronjan zu sehen, noch bevor er sich das selbst durchrechnen kann. Levon kämpft hier wie ein Löwe und überspielte Peter Svidler in beiden Partien. So führen sowohl im 960 als auch im Schnellschach jeweils die Herausforderer.


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Levon Aronian im Simultan vorgestern

Im Finet-Open ist neben der hohen Teilnehmerzahl natürlich die Ansammlung der vielen Schachkönner ein echtes Pfund, das zur Atmospäre erheblich beiträgt. Vlastimil Hort beispielsweise, begann gestern nach Setzliste an Tisch 47 sein Turnier. Aktuell wird die achte von elf Runden gespielt.

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Die dritet Attraktion, die derzeit zu sehen ist, ist die Livingston-Computer-WM im Chess 960. Da hier überhaupt keines der sonst so nützlichen Eröffnungsbücher den Computern beisteht, wird meist durch reine rechenkraft gewonnen. Das erklärt auch, warum wir nun schon den vierten Tabellenführer nach sechs Runden sehen. Hier beginnt die siebte von neun Runden. Es führt Shredder.

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Auch dabei: Arianne Coli


 

Nachfolgend die offiziellen Berichte der Chesstigers von den Tagen Zwei und Drei der "Festwoche":


Vierfache Erleuchtung für Harikrishna

Chess960-Weltmeisterschaften: Naiditsch vergibt 3,5:0,5-Führung / Pähtz unterliegt Kosteniuk / Hort schlägt Portisch  dank Vorteilen in der Kindheit im Blitz


Von Hartmut Metz


Elisabeth Pähtz hat es bei den Chess Classic Mainz versäumt, ihrer umfangreichen Titelsammlung eine weitere Weltmeisterschaft zuzufügen. Die Großmeisterin aus Kerspleben verlor am Mittwochabend das Finale der Clerical Medical Damen-WM im Chess960 gegen Alexandra Kosteniuk (Russland) mit 2,5:5,5. Bei dieser von der US-Legende Bobby Fischer propagierten und in Mainz gepuschten Schachvariante wird die Grundstellung der Figuren vor jeder Partie unter 960 Möglichkeiten ausgelost. Somit entfällt die leidige Auswendiglernerei von Eröffnungszügen.

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Auch im Finet: Fabian Döttling

Trotz der vom Ergebnis her klaren Angelegenheit für Kosteniuk hatte die ehemalige U18- und U20-Weltmeisterin durchaus Chancen auf den erstmals in Mainz ausgespielten Chess960-Titel. "Ich war zu langsam", befand Pähtz mit Blick auf die Schnellschach-Partien, bei denen jeder Akteur 20 Minuten plus fünf Sekunden pro ausgeführten Zug Bedenkzeit erhielt. Am ersten Tag hatte die Dresdner Bundesligaspielerin der Weltranglistendritten noch Paroli geboten. 2:2 stand es nach zwei Remis und einer Niederlage zum Auftakt für Pähtz sowie dem Ausgleich im dritten Durchgang. "Ich hätte führen müssen", haderte Kosteniuk zunächst mit ihrer schlechten Ausbeute.


Ähnliche Gefühle beschlichen Pähtz am zweiten Tag der Revanche für den Schnellschach-Wettkampf von 2002 in Mainz, der damals als "Duell der Grazien" für weltweites Aufsehen gesorgt hatte. "In der fünften und achten Partie stand ich zweimal klar besser. Doch ich verschenkte alles", analysierte die Weltranglisten-22. Das Glamour Girl aus Russland, dem Pähtz mit modischen Kurzhaarfrisuren und Nylonstrümpfen optisch Paroli bot, räumte ihren "glücklichen Erfolg" ein. "Ich spielte die Eröffnungen schlecht, nur die Ergebnisse waren positiv", gestand Kosteniuk.

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Der Referent für Ausbildung des Deutschen Schachbundes, Hanno Dürr, spielt im FiNet mit

Die Scharte will Elisabeth Pähtz zumindest teilweise heute auswetzen. "Ich hoffe, du greifst im FiNet Chess960 Open an und qualifizierst dich als Herausforderin", sagte Chess-Classic-Organisator Hans-Walter Schmitt bei der Siegerehrung und versprach, dafür "die Daumen zu drücken". Neben der deutschen Nummer eins der Frauen gehen mehr als 60 Großmeister bei dem Turnier an den Start, darunter auch der Erfurter Großmeister Thomas Pähtz. Ihr Vater bemängelte nach der 2,5:5,5-Niederlage: "Eli ist nicht konzentriert genug, da hat ihr Kosteniuk einiges voraus. Die ruht sich aus, während meine Tochter in den Rundenpausen herumspringt und mit Freunden quasselt. Spielerisch kann Eli durchaus mithalten."


Noch schlimmer als Elisabeth Pähtz erging es Arkadij Naiditsch. Der deutsche Topspieler sah nach einer 3,5:0,5-Führung wie der sichere Sieger aus. "Ich konzentriere mich auf das FiNet Chess960 Open", hatte Kontrahent Pentala Harikrishna zur Halbzeit verlauten lassen. Doch der Dortmunder war völlig von der Rolle und verlor bei der Clerical Medical U20-WM gegen den Inder alle vier Partien des zweiten Tages! "Das hätte ich nie gedacht, dass ich ein 4:0 schaffe. Ich weiß jetzt noch immer nicht, warum ich gewonnen habe", gestand der Weltranglisten-25. Weil ihm sein Lauf nicht ganz geheuer war, erwog er die achte Partie schnell zu remisieren. Doch Naiditsch machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Dortmunder stand mit Schwarz rasch besser und verzeichnete laut dem Programm Spike, das für das Publikum die Stellungsbewertung zeigt, ein Plus von 2,3!


Den gewinnträchtigen Vorteil konnte Naiditsch jedoch nicht verwerten. Ungeachtet von nur noch 19 Sekunden gegenüber fast drei Minuten gewann Harikrishna die Oberhand. Am Schluss überschritt der Nachziehende in verlorener Position zum zweiten Mal in diesem Match die Zeit. Weil auch der Inder einmal durch die Uhr unterlag, plädierte er für eine längere Bedenkzeit. "Mehr Zeit wäre besser. Am Anfang benötigt man im Chess960 viel Zeit, um einen Plan zu finden." Erster Knackpunkt war die fünfte Partie. "In der stand ich erst besser und verschenkte dann eine komplette Remisstellung. Ich hätte die niemals verlieren dürfen", konstatierte Naiditsch. Die folgenden zwei Nullen gingen seiner Ansicht nach in Ordnung. Fatal lief es dann zum Schluss, als die Brechstange die Wende bringen sollte und Harikrishna nach eigener Einschätzung "sehr schlecht spielte".

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Der schachbegeisterte OB der Stadt Mainz, Jens Beutel

Als einziger Deutscher rettete sich so Vlastimil Hort bei den Senioren über die Ziellinie. Der Oberhausener büßte zwar gegen Lajos Portisch eine 2,5:1,5-Führung in der siebten Begegnung ein. Am Schluss setzte sich Hort aber nach dem 4:4 in der Blitzentscheidung mit 1,5:0,5 durch. Im ersten Blitzduell hatte Portisch in einem remisigen Endspiel plötzlich zwei Bauern kassiert, aber auch wieder umgehend einen eingestellt. Danach hätte Hort dank eines Freibauern Chancen auf mehr als einen halben Zähler nutzen können, begnügte sich indes mit einem Figurengewinn, der wegen Abtauschs seines letzten Bauern zu wenig war.


Im zweiten Stichkampf mit fünf Minuten Bedenkzeit (plus fünf Sekunden je Zug) opferte Portisch unnötig einen Bauern. In Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern waren Horts zwei Freibauern schneller. Der schwarze König versuchte sie mit dem Mute der Verzweiflung zu stoppen, geriet aber dank des letzten hübschen weißen Königszugs Kb5-a6 auf b8 in ein Mattnetz. Die ungarische Legende nahm die Entscheidung gelassen. "Mit dem 4:4 bin ich zufrieden. Die Blitzpartien zählen nicht", meinte der 69-Jährige Seine Abneigung gegen die Blitzerei erläuterte Portisch auch gleich noch:


"Ich stamme aus einem kleinen Städtchen. In meinem Verein, in dem ich als Kind begann, hatten wir nur drei Uhren. So blitzten wir nie. Ich war immer ein schlechter Blitzer. Als ich als Sekundant von Anatoli Karpow arbeitete, spielten wir auch Blitz. Von vielleicht 50 Partien gewann ich lediglich eine!"

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Siegerehrung für Pendala Harikrishna und Arkadij Naiditsch

Hort bemerkte süffisant: "Wir hatten in meinem Verein mehr Uhren!" Etwas ernsthafter analysiert, sah sich der gebürtige Tscheche mehr mit Fortuna im Bunde als sein alter Mitstreiter. Organisator Hans-Walter Schmitt konnte sich so bei der Siegerehrung der Clerical Medical Chess960-Weltmeisterschaften freuen: "Wir haben gezittert für Deutschland, dass wir auch einen Weltmeister bekommen. Jetzt haben wir wenigstens einen Titel dank Vlastimil!"


Radjabow beißt gegen den Tiger zurück

Jungstar führt 1,5:0,5 gegen Anand / 2:0 für Aronjan bei Chess960-WM
Bei den Chess Classic Mainz liegt der achtfache Sieger Viswanathan Anand (Indien) in der GrenkeLeasing Schnellschach-WM mit 0,5:1,5 zurück. In der Rheingoldhalle gewann der 19-jährige Jungstar Teimour Radjabow (Aserbaidschan) nach einem Remis die zweite Begegnung in aufregendem Stil. Dies verspricht enorme Spannung für die Partien drei bis acht, die täglich um 18.30 und 20 Uhr beginnen. In der Weltmeisterschaft im Chess960 steht sogar 2:0 für den Herausforderer. Der armenische Weltranglistendritte Levon Aronjan unterstrich mit zwei etwas glücklichen, aber spektakulären Auftakterfolgen seine Favoritenstellung gegen Titelverteidiger Peter Swidler.

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"SPIKE" gegen Peter Svidler vorgestern morgen

In der ersten Partie bestimmte Radjabow das Geschehen. Aus einer Sweschnikow-Eröffnung heraus bekam der Weltranglistenelfte dank der Neuerung Sd7 etwas Druckspiel und eroberte den weißen Bauern auf b3. "Nach Abtausch der Türme war es jedoch unmöglich, die Stellung zu gewinnen. Der Springer auf d5 ist zu stark", befand der Herausforderer, weshalb im 34. Zug die Hände geschüttelt wurden. Das folgende Slawisch-Duell nahm einen verrückten Verlauf. Bei Weiß hingen gleich drei Bauern. "15.Lf3 war vermutlich schlecht. Danach musste ich schon zu Th5 greifen, um den h-Bauern zu verteidigen", analysierte Radjabow. Anand bediente sich im 20. Zug auf f2, was noch richtig war.


Nach dem Damentausch bekam das neue "Ungeheuer aus Baku" für die zwei Bauern "Kompensation. Nach 25…Sc4 war Schwarz womöglich schon verloren", meinte der 19-Jährige. "Ich habe übersehen, dass der Turm nach d1 geht", erklärte der "Tiger von Madras" seinen Schnitzer. Im letztlich daraus resultierenden Endspiel mit je einem Turm und ungleichfarbigen Läufern dominierte der Anziehende. Den brandgefährlichen h-Bauern konnte Anand nur noch durch die Preisgabe seines Läufers auf h7 stoppen. Vier Züge später gab der Inder im 46. Zug mit Wenigerfigur auf.


Durchaus zufrieden zeigte sich Swidler mit den "vielversprechenden Partien – nur das Ergebnis stimmte nicht". Aronjan bestätigte, dass er beide Vergleiche "mit einer ordentlichen Portion Glück" gewonnen hatte. Der Titelverteidiger aus St. Petersburg zog dennoch ein positives Fazit nach dem ersten Tag der Clerical Medical Chess960-WM: "Wenn alle Partien so verlaufen, liefern wir uns einen tollen Kampf!" Beim Auftakt "überschätzte" Swidler sein Opfer. Den Gewinnplan mit Sf4 verwarf der Titelverteidiger, weil plötzlich doch Zweifel aufkeimten. "Anschließend wurde die Stellung immer trickreicher und der Turm, den ich erobern wollte, entkam. Das lief für mich sehr unglücklich", erklärte Swidler.


In der zweiten Chess960-Partie wollte er wie bei einer "Bird-Eröffnung mit 1.f4 richtig loslegen, um die Scharte auszuwetzen. Die Verwicklungen bewertete ich zunächst als gut für mich, weil ich das erste Schach gebe", führte der Weltranglistenfünfte aus. Der Damenzug nach e8, der den Läufer auf e5 nach einem vorherigen Qualitätsopfer attackierte und auch Damengewinn drohte, war Weiß entgangen. "Es war dann sofort aus. Dennoch fand ich die Partie sehr interessant", schloss Swidler.


"Gegessen, geschlagen und gekillt"

Shredder nimmt erst Radjabow auseinander, beißt sich aber an Jonny die Zähne aus

Shredder nimmt erst Radjabow auseinander, beißt sich aber an Jonny die Zähne aus
Von Hartmut Metz


Spike wird seinen Titel als Chess960-Weltmeister nicht verteidigen können. Das Programm der Hobby-Programmierer Volker Böhm und Ralf Schäfer liegt nach fünf der neun Runden bei der Livingston-WM abgeschlagen auf Platz elf. Die Lokalmatadoren weisen lediglich zwei Zähler auf. Zweieinhalb Punkte mehr auf dem Konto hat Jonny stehen. Das elektronische Kind von Johannes Zwanzger stoppte Rekordweltmeister Shredder in der letzten Partie des Tages. Der Bayreuther Student führt dadurch ungeschlagen mit 4,5 Punkten vor Stefan Meyer-Kahlens Topprogramm. Vier Siege und eine Niederlage verbuchten ebenso Muntsin und Munjong Kolss mit Ikarus. In Lauerstellung befinden sich Glaurung von Tord Romstad und Deep Sjeng von Gian-Carlo Pascutto (beide 3,5:1,5). Am Ende der Tabelle findet sich auf Platz 20 mit null Punkten Oliver Uwiras Produkt Kurt.


Vor dem Beginn der Livingston Chess960-Computer-WM spielten Vorjahressieger Spike und der zehnfache Weltmeister Shredder Schaukämpfe: Lokalmatador Spike bezwang Peter Swidler mit 1,5:0,5. Gar eine 0:2-Schlappe musste Teimour Radjabow hinnehmen. Im ersten Vergleich mit Shredder packte den Großmeister aus Baku die "Neugier. Ich wollte sehen, was passiert, wenn ich den Bauern fresse", berichtete der 19-Jährige. Shredder zeigte es ihm – drei Züge später war Radjabow im 16. Zug matt! Den Verlauf seiner ersten ernsthaften Chess960-Partie – zuvor hatte der Aserbaidschaner im Internet einige Erfahrungen gesammelt – kommentierte der Anand-Herausforderer aus Sicht des Computers mit "eating, beating, killing".


Mit Schwarz kam es nicht ganz so dick für Radjabow, der auch leichte Probleme mit der Rochade-Regel hatte. "Ich war trotz der Schlappe nicht frustriert. Im zweiten Duell stand ich besser, verpasste aber den rechten Moment, um zuzuschlagen. Ich zögerte noch, später war es zu spät. Kb7 war wohl ein Fehler. Ich übersah Sc5", berichtete Radjabow.


Mehr Erfahrung mit Chess960 weist Weltmeister Swidler auf. Der St. Petersburger musste jedoch auch die Segel streichen. "Ich hoffte in der ersten Partie, dass die Maschine nicht versteht, wie gut sie steht. Ich konnte auch tatsächlich ausgleichen und hätte auf Remis spielen können. Ich öffnete anschließend aber zu früh die Stellung. Der Ausgang enttäuschte mich", führte der Weltranglistenfünfte aus. Die zweite Chess960-Begegnung endete ohne größere Höhepunkte friedlich.




Gewohnt guter Start für Bacrot

Mamedjarow und Mchedlischwili ebenso bei 5/5 im FiNet Chess960 Open

Im FiNet Chess960 Open gehen 249 Spieler aus mehr als 30 Nationen an den Start. Nicht nur von der Teilnehmerzahl her pulverisiert dies den alten Rekord in der Mainzer Rheingoldhalle. Fast die Hälfte davon trägt einen Titel des Schach-Weltverbandes FIDE, 63 sind Großmeister oder Großmeisterinnen. Ex-Weltmeister Rustam Kasimdschanow (Usbekistan) findet sich lediglich auf Platz neun der Setzliste. Nach fünf der elf Runden liegen im Open nur noch drei Spieler ohne Verlustpunkt an der Spitze:


Der Weltranglistenzwölfte Schachrijar Mamedjarow (Aserbaidschan), die französische Nummer eins Etienne Bacrot und überraschend Michail Mchedlischwili (Elo 2572). Der Georgier hielt in einer "fantastischen Partie", wie Otto Borik, Chefredakteur des "Schach-Magazin 64" befand, den Ukrainer Andrej Wolokitin nieder. Auf Mchedlischwili wartet in der sechsten Runde mit Weiß Mamedjarow. Bacrot, der einmal mehr grandios in ein Open der Chess Classic Mainz (CCM) startete, bekommt es mit dem Topfavoriten zu tun: Alexander Morosewitsch (Russland) gab in der vierten Runde ein Remis ab.


4,5:0,5 Punkte besitzen wie der WM-Vierte von 2005 sieben weitere Akteure: Neben Kasimdschanow, der CCM-Kommentator Fabian Döttling (OSC Baden-Baden) ausbremste, auch Vorjahres-Chess960-Vizeweltmeister Zoltan Almasi (Ungarn). Zu den Verfolgern im Kampf um insgesamt 40.000 Euro, die im FiNet Chess960 wie in dem am Samstag folgenden Ordix Open ausgeschüttet werden, zählt zudem der Dortmunder Arkadij Naiditsch als bester Deutscher. Knapp hinter der Spitze lauern überdies Alexej Alexandrow, Jewgeni Postny, Csaba Balogh und Pawel Tregubow. Letzterer schlug den zweifachen Ordix-Sieger Alexander Grischuk (3,5) in einer spannenden Partie.


Der ehemalige Weltranglistenfünfte Jewgeni Barejew befindet sich im Pulk der 18 Teilnehmer mit vier Zählern. Die Negativüberraschung aus den Top 12 der Setzliste ist Pentala Harikrishna. Nach zwei Nullen setzt er wieder wie bei der Clerical Medical U20-WM auf den zweiten Tag – an diesem hatte er Arkadij Naiditsch viermal in Folge geschlagen und noch ein 0,5:3,5 gedreht. "Wir behaupten diesmal, das FiNet Open sei abgehakt und du konzentrierst dich auf das Ordix Open", wurde dem grinsenden Weltranglisten-25. vorgeschlagen, dem diese "Taktik" ausgezeichnet gefiel.


Von den alten Kämpen liegt Senioren-Weltmeister Vlastimil Hort am weitesten vorn. Mit vier Punkten wartet allerdings nun Barejew auf den 62-Jährigen. In der Damen-Wertung führt ebenso die Chess960-Weltmeisterin: Alexandra Kosteniuk besitzt mit 4/5 einen halben Zähler Vorsprung auf Viktorija Cmilyte und Natalia Schukowa (beide 3,5). Die Erfurterin Elisabeth Pähtz fiel nach einem guten Start von Brett drei weit zurück und steht wie ihr Vater, Großmeister Thomas Pähtz, bei drei Punkten. Die Australierin Arianne Caoili, derentwegen der Engländer David Gormally Levon Aronjan anfiel, liegt abgeschlagen bei zwei Zählern. Das australische Fernsehen kommt dennoch am Samstag in die Rheingoldhalle, um Aufnahmen von der Grazie zu machen.

Jungstar führt 1,5:0,5 gegen Anand / 2:0 für Aronjan bei Chess960-WM Shredder nimmt erst Radjabow auseinander, beißt sich aber an Jonny die Zähne aus Mamedjarow und Mchedlischwili ebenso bei 5/5 im FiNet Chess960 Open


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Bundesliga-Redakteur Stefan Loeffler im FiNet-Open

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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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