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Turnier- und Openberichte In Zeitnotschlacht Remis gegen Kortschnoi
Turnier- und Openberichte

28.02.2006
ViktorKortschnoiMichaelBezold.jpg

Kampf bis zur letzten Patrone zwischen Ex-Vize-Weltmeister Viktor Kortschnoi und Lokalmatador Michael Bezold, der nach fünfeinhalb Stunden und hoch dramatischem Verlauf Remis endete.

Foto © Thomas Bezold

Spielbericht über die 3. Runde des GM-Turniers in der Pulvermühle
am Montag, 27.2.2006

In Zeitnotschlacht Remis gegen Kortschnoi

Die dritte Runde
der internationalen Fränkischen Großmeistertage war nichts für schwache Nerven. Das Topspiel des Tages Altmeister Viktor Kortschnoi gegen Lokalmatador Michael Bezold übertraf alle Erwartungen und war an Dramatik nicht zu überbieten. Beim großen Kämpfer Viktor Kortchnoi stand in dieser Partie weniger die Ästhetik als der Spaß am Fight in Vordergrund.

Er legte seine Partie auf Biegen und Brechen an, was Michael Bezold jeodch sehr entgegen kam. Kortchnoi wählte eine leicht ungesunde Partieanlage und schwächte seine eigene Stellung kompromißlos. Der Vorteil wuchs, und Michael spielte kraftvoll – bis zum 39sten Zug, als er einen kurzen Weg zum Sieg ausließ. Dadurch verunsichert, reihte Michael bei hohem Zeitverbrauch kleinere Ungenauigkeiten aneinander, die Kortschnoi wieder zurück ins Spiel brachten.
Herzschlagfinale mit Fairplay

In 90 Zügen brauchte Bezold fast die gesamte Bedenkzeit von drei Stunden auf, wobei er in den letzten 36 Sekunden 24 (!) Züge in Blitzschachmanier absolvierte. In den letzten zehn verleibenden Sekunden der Partie stockte den zahlreichen Zuschauen der Atem, als Bezold mit Materialvorteil unter Bauerntausch in das Endspiel Turm und Springer gegen Turm abwickelte. Korchnoi lachte nach dem Remisangebot erst und sagte: "Vier Sekunden, vier Sekunden?" Die Stimmung war sehr spannungsgeladen, den Kortschnoi hatte noch über 30 Minuten Bedenkzeit übrig: Was macht der alte Kämpe nun? Spielt er auf Zeitüberschreitung oder akzeptiert er das Remisangebot? Applaus brandete auf, als er dann schnell seine Hand zum Unentschieden reichte.

In den weiteren Partien ging es nicht ganz so spektakulär zu.

Mit den schwarzen Steinen musste Jan Gustafsson gegen den punktgleichen Michael Prusikhin antreten. Relativ früh gelang ihm gleichwertiges Spiel, um im nächsten Schritt mit einem langfristig angelegten Materialopfer das weiße Zentrum zu zerstören. Die größere Aktivität zahlte sich in der Folge aus, bis Prusikin die Zugmöglichkeiten ausgingen und er sich in sein Schicksal ergab.

IM Jan Markos traf auf Europameisterin Ekateryna Lahno. Markos kam unvorteilhaft aus der Eröffnung und hatte eine problematische Stellung, in der nicht viel zusammenpasste bis Lahno im 19ten Zug den leichten Sieg mit Lxf3 ausließ und vom rechten Weg abkam. Im 26sten Zug bog sie dann noch auf die Verliererstraße ein und Jan Markos konnte sich über einen glücklichen zweiten vollen Punktgewinn freuen.

Remisen im Vorbeigehen
Die beiden anderen Partien blieben ohne großen Widerhall und endeten im Remishafen. In dem Match Valery Atlas gegen Artur Jussupow gelangte die etwas ruhigere Variante der Italienischen Eröffnung auf das Brett, die im gegenseitigem Einvernehmen dann mit einem schnellen Remis ganz zum Stillstand kam. Im Duell der beiden Nachwuchsstars GM David Baramidze und IM Arik Braun, die Ihre gegenseitigen Stärken und Schwächen durch viele gemeinsame Einsätze in der Jugend-Nationalmannschaft sehr gut kennen, ergab sich ein spannungsloses Remis.

Afek setzt sich wiederum durch

Seinen zweiten Sieg in Folge erzielte im Qualifaktionsmatch Yochanan Afek. Axel Heinz merkte anschließend selbstkritisch an, dass er seinen wichtigen Verteidigungsläufer vom Königsflügel abgezogen hatte. Afek bestätigte ihm dies nachhaltig, in dem er nach dieser Schwächung die schwarze Königsstellung konsequent zerbeulte.

Titelverteidiger und Jan Markos liegen mit 2,5 Punkten gleichauf

Titelverteidiger Jan Gustafsson und IM Jan Markos teilen sich nach drei Runden mit zweieinhalb Punkten den ersten Platz. Dabei zeigte der Deutsche Nationalspieler bislang eine starke und konstante Wettkampfleistung, während der junger Slovake auf eher mit etwas vom Mißgeschick seiner Gegener profitierte. In aussichtsreicher Position dahinter befindet sich GM Artur Jussupow mit zwei Punkten. Nach zwei Niederlagen bereits etwas abgeschlagen befindet sich Europameisterin Ekateryna Lahno auf den letzten Platz.

Ein besonderer Leckerbissen erwartet die Besucher am Mittwochabend nach der Zeitnotphase gegen 20.00 Uhr. Der Studienkomponist Yochanan Afek zeigt die Meisterwerke seines Schaffens. Seine Leidenschaft für das Komponieren von Studien reicht viele, viele Jahre zurück. Seit 1967 hat er mehr als 250 Studien veröffentlicht, für die er viele Auszeichnungen erhalten hat. Studien und Schachkompositionen sind künstliche Stellungen, die eine einzigartige Lösung verbergen. Selbst bei bester Verteidigung der schwächeren Seite gibt es kein Entrinnen mehr. Studien genießen auch bei Spielern in der absoluten Weltspitze einen guten Ruf und werden für im Training und für die Schulung der Genauigkeit beim Variantenrechnen eingesetzt. Alle Schachfreunde sind zu dieser Sonderveranstaltung der Großmeistertage herzlich eingeladen.

Das Spitzenspiel der 4. Runde findet an Brett 4 statt, wenn Titelverteidiger Jan Gustafsson mit Weiß auf Altmeister Viktor Kortschnoi trifft. Mit einem Sieg über David Baramidze könnte Europameisterin Lahno den Anschluss ans Feld wiederherstellen.

Tabellenstände, Paarungen, Partien, Infos: http://www.pulvermuehle2006.steffans-schachseiten.de/

Thomas Bezold
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Veröffentlicht von Klaus-Jörg Lais



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